23.10.2009, 19:59 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Im Einklang
Wie still in diesen Abendstunden
uns ruhig der Garten Abschied lehrt! Hat Unrast so zur Ruh gefunden, das Leben sich in sich gekehrt? Wie lautlos nun in Dämmerzeiten Besinnung sich ein Bildnis fügt, verschmelzend all die Einzelheiten zum Klang, der fraglos dir genügt. Wie heilsam Frieden und Vergebung dir Zuflucht bietet vor der Nacht, in der aus dunkler Engel Strebung ein Dämon grinst und hämisch lacht. Wie sicher du mit allen Schritten die Hoffnung wahrst, die Samen sät: Du trägst sie in dir, tief inmitten des Lebens hier. Natur versteht.
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (25.10.2009 um 20:38 Uhr) |
23.10.2009, 22:11 | #2 | |
Gast
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Liebe larin,
handwerklich habe ich an diesem Kleinod nichts zu bekritteln, inhaltlich will mir lediglich der Dämon nicht recht gefallen, was aber natürlich rein subjektiv ist. Zitat:
Mir jedenfalls ist unklar, warum Du für diesen Vers vom Reimschema abgewichen bist und mir ist nicht klar geworden, warum genau dieser Vers dort stehen muss und kein anderer. Ich denke immer, dass jede einzelne Zeile ihre Bedeutung haben muss, unabänderlich und unverzichtbar - mich würde interessieren: Warum konntest Du auf diesen unreinen Reim nicht verzichten? Ansonsten entsteht ein harmonisches Mitfühlen - die Conclusio ist mMn sehr gelungen. Ein ansprechendes Werk, das ich, bis auf o.g. Frage, uneingeschränkt loben kann! Und das tue ich hiermit Liebe Grüße Feingeist |
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24.10.2009, 00:22 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe larin,
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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24.10.2009, 09:06 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber feingeist, lieber basse
jetzt, wo ihr mich darauf hinweist, sehe ich natürlich auch, dass in strophe 3 (versöhnung - strebung ) der reim nicht ganz "funzt". Er ist, wie ich gerade sehe, ein tippfehler, den ich gleich mal nachbessern werde , vielen dank! ich schrieb das gedicht gestern so aus dem bauch raus - die herbstliche abendstille im garten, die frische der luft im halbdunkel hatten doch so eine eigene atmosphäre. da geht dann plötzlich ein klang auf ( auch wenn er als inversion daherkommt, wie in str.1)- und man beschreibt eigentlich zwei landschaften in einer: die äußere und die innere. was hier wie ein "dämon" aus dem dunkeln steigt, ist eine erinnerung. habe schon öfter beobachtet, dass ja gerade in ruhigen, "friedlichen" momenten unangenehme, weil noch unverarbeitete eindrücke "auftauchen", um ihre "wiederbearbeitung" im denken zu erfahren. das liegt wohl daran, dass in der hektik des tagesbetriebes dafür keine zeit bleibt. bis also wirklich der "innere" frieden einkehrt, geht es einmal noch durch alle schatten, aber, wie die schlusstrophe andeutet, zuletzt mit immer mehr souveränität und sicherheit. die natur kennt ihren weg, auch im dunkeln. liebe grüße den mitlauschenden, larin liebe grüße, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
25.10.2009, 12:54 | #5 |
Galapapa
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Hallo larin,
zu diesem schönen Gedicht, voller Harmonie, Hoffnung und Ausgeglichenheit möchte ich Dich beglückwünschen! Der Text strahlt eine wohltuende Ruhe und Zufriedenheit aus. Besonders hat auch mir die erste Strophe gefallen; sie hat mich in meinen herbstlichen Garten versetzt und herrliche Bilder gemalt. Sehr gern mehrmals gelesen! Herzlichen Gruß! Galapapa |
25.10.2009, 13:43 | #6 |
gesperrte Senorissima
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Liebe larin,
wie kannst Du die Sucht nach schöner Lyrik befriedigen! Die Besinnung fügt sich, vor Glück weinend, dem Bildnis. Du weckst das Beste in uns Dichtern: Ergriffenheit. Lieben Gruß von cyparis |
25.10.2009, 20:14 | #7 |
der mit dem Reim tanzt
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Liebe larin, ich schließe mich den überschwänglichen Lobungen an, habe nur einen kleinen Vorschlag:
Wie still in diesen Abendstunden uns ruhig der Garten Abschied lehrt! Sehr schönes Werk Gruß Archimedes ...der mit den Naturkreisen
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gestörte Kreise |
25.10.2009, 20:44 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber galapapa,
hab dank für den gemeinsamen spaziergang im herbstlichen garten! liebe cyparis, nun rührt deine ergriffenheit auch an mein herz! irgendwo habe ich heute diese zeilen gelesen: da , wo wir aufhören können mit dem suchen und wollen, da wird das herz endlich offen genug, um nur zu schauen.... lieber archimedes, dein änderungsvorschlag ist genial! nur ein buchstabe getauscht und - schwupps: die inversion ist weg, doch der klang bleibt! großer applaus! liebe grüße an alle drei, larin
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