Unbewohnt
Unbewohnt
Die Luft ist kalt, die Luft macht krank.
Gemüse ist verstrahlt.
Dem Menschen sei Lob, Preis und Dank:
Was hatte er geprahlt!
Es bleibt der blanke Kanten Brot.
Die Milch ist ungesund.
Auf Unglücksnot reimt sich jetzt Tod.
Er kommt oft ohne Grund.
Es gibt den Einen, der noch lacht,
Verstanden hat er nichts.
Das Urteil ist längst ausgemacht:
Die Strafe des Verzichts.
Das Meer, es kommt, das Meer, es geht,
Die Erde hat gebebt.
Es gibt nicht viel, das widersteht.
Kaum wer, der überlebt.
Man sagt, es träfe nicht mehr zu,
Dass diese Welt sich dreht.
Sie taumelt, kommt nicht mehr in Ruh,
Bis aller Schmerz vergeht.
Die Sonne, die am Himmel thront,
Sie wirft ein fahles Licht.
Und wär die Erde unbewohnt,
Sie störte dieses nicht.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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