Lb. Chavali,
dieses kleine zarte Naturgedicht ist irgendwie unbeachtet geblieben, was eigentlich schade ist. Ich habe, Du siehst das mir nach, ein paar Metrenprobleme und zum Schluß ein kleines Grammatikfehlerchen (das Blütenreis und nicht der Blütenreis) beseitigt.
Zitat:
Zitat von Chavali
Einst blühte sie als schöne Rose
gar üppig in dem Blumengarten;
und jeder, der vorüberkam
betrachtete sie aufmerksam.
Im Frühling sah man sie als Knospe
umschlossen von noch grünen Blättern;
ganz zaghaft brach sie langsam auf
und zeigt' der Welt den Sonnenlauf.
Der Sommer kam mit Blütenpracht
und stolz reckt' sie nun ihren Kelch
zur Sonne hin und hin zum Leben,
das ihr von der Natur gegeben.
Im Herbst da nagten Wind und Wetter
an Strauch und Rose jeden Tag;
und langsam welkten ihre Blätter
bei jedem Regenniederschlag.
So kam der Winter und der Frost,
der tötete die schöne Blume;
doch an dem Zweige unterm Eis
drängt schon ein neues Blütenreis.
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Man sieht: auch ein klassisches Gedicht in vierhebigen Jamben (heute nennt man das Knittelvers) muß sich nicht immer reimen. Es geht auch ohne, und es stört gar nicht.
Danke für Dein Gedicht!
LG W.