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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 18.04.2011, 18:39   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
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Beiträge: 3.210
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Lb. Chavali,

dieses kleine zarte Naturgedicht ist irgendwie unbeachtet geblieben, was eigentlich schade ist. Ich habe, Du siehst das mir nach, ein paar Metrenprobleme und zum Schluß ein kleines Grammatikfehlerchen (das Blütenreis und nicht der Blütenreis) beseitigt.
Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen


E
inst blühte sie als schöne Rose

gar üppig in dem Blumengarten;
und jeder, der vorüberkam
betrachtete sie aufmerksam.

Im Frühling sah man sie als Knospe
umschlossen von noch grünen Blättern;
ganz zaghaft brach sie langsam auf
und zeigt' der Welt den Sonnenlauf.

Der Sommer kam mit Blütenpracht
und stolz reckt' sie nun ihren Kelch
zur Sonne hin und hin zum Leben,
das ihr von der Natur gegeben.

Im Herbst da nagten Wind und Wetter
an Strauch und Rose jeden Tag;
und langsam welkten ihre Blätter
bei jedem Regenniederschlag.

So kam der Winter und der Frost,
der tötete die schöne Blume;
doch an dem Zweige unterm Eis
drängt schon ein neues Blütenreis.


Man sieht: auch ein klassisches Gedicht in vierhebigen Jamben (heute nennt man das Knittelvers) muß sich nicht immer reimen. Es geht auch ohne, und es stört gar nicht.

Danke für Dein Gedicht!

LG W.
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Alt 19.04.2011, 09:00   #2
Chavali
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.012
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Lieber Walther,


bist der Null-Posting-Aufspürer und dafür kann man dir nur dankbar sein!
Noch dazu, wenn dann ein wohlwollender Kommentar kommt
Zitat:
dieses kleine zarte Naturgedicht ist irgendwie unbeachtet geblieben, was eigentlich schade ist.
Deine Vorschläge zur Abrundung des Textes habe ich schon gestern abend in die Tat umgesetzt.
Sie gefallen mir wirklich gut und manchmal frage ich mich, warum MIR das nicht eingefallen ist...
Ist es Unvermögen oder Betriebsblindheit...?
Zitat:
Man sieht: auch ein klassisches Gedicht in vierhebigen Jamben (heute nennt man das Knittelvers) muß sich nicht immer reimen. Es geht auch ohne, und es stört gar nicht.

Danke für Dein Gedicht!
Auf jeden Fall danke ich dir herzlich fürs Lesen und Kommentieren.


Liebe Grüße,
Chavali
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Alt 21.04.2011, 08:16   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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morgen chavali,

eine rose, die einen sommer lang blüht und gedeiht, ist doch schon ein knüller!
meine hier blüht rasch auf und ist dann ebenso rasch dahin.

ein wenig hör ich ja wehmut hinter den zeilen - zugleich aber auch hoffnung auf die wiederkehr des wunders.

so ist dieses kleine gedicht wohl auch eine metapher aufs ganze leben:
auf die abschiede, die uns begleiten ebenso wie auf die neuanfänge.

fein gemacht, hat mir gefallen!

lg, larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.04.2011, 09:28   #4
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Lb. Chavali,

darauf habe ich mich ein wenig ausgerichtet, weil ich denke, daß es beinahe jeder Text wert ist, mit einem Kommentar versehen zu sein. Ich versuche also, meine Mitwirkungspflichten auf die Werke zu konzentrieren, die ein wenig unterzugehen drohen. Auf diese Weise hoffe ich, meinen, wegen mangelnder Zeit eher geringen, Anteil zum Gelingen des Forums beizutragen und mich so für die meinen Texte zugewachsene Aufmerksamkeit zu bedanken.

Dein Text ist auf den ersten Blick "unscheinbar". Aber, wie so häufig, verschwindet dieser Eindruck, wenn man sich mit einem solchen Text ein wenig beschäftigt. Es freut mich, daß ich Dir habe mit meinen Vorschlägen helfen können. Man selbst ist einfach "betriebsblind", was eigene Texte angeht. Da kann ein kluger Leser, der etwas Sprachgefühl hat, manchmal ein nützlicher Begleiter sein.

LG W.

Lb. larin,

in der Tat. Es lohnt sich eben doch, auch in älteren, schon fast im Orkus verschwindenden Beiträgen zu stöbern. Da kommt gelegentlich wirklich Schönes zu Tage, so wie hier, wo ich ein bißchen "Leser Zufall" spielen durfte.

LG W.
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Geändert von Walther (21.04.2011 um 09:30 Uhr)
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Alt 07.05.2011, 08:37   #5
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.012
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Liebe larin,
Zitat:
so ist dieses kleine gedicht wohl auch eine metapher aufs ganze leben:
auf die abschiede, die uns begleiten ebenso wie auf die neuanfänge.
Ja, dazu bietet sich die Natur geradezu an.
Zitat:
fein gemacht, hat mir gefallen!
Das freut mich und ich danke dir herzlich.


Lieber Walther,
Zitat:
Auf diese Weise hoffe ich, meinen, wegen mangelnder Zeit eher geringen, Anteil zum Gelingen des Forums beizutragen[...]
Das ist höchst anerkennenswert und zeugt von großem Verständnis für Forenarbeit.
Dafür kann man nicht genug *danke* sagen.
Zitat:
Dein Text ist auf den ersten Blick "unscheinbar". Aber, wie so häufig, verschwindet dieser Eindruck, wenn man sich mit einem solchen Text ein wenig beschäftigt.
Ich mag Texte, die nicht mit Brachialgewalt daherkommen; das heißt aber nicht, dass mir "derbere" u.U. nicht auch gefallen.
Aber ich selbst könnte so etwas wohl nie schreiben, bin eher ein Verfechter der leisen Töne...



Seid beide herzlich gegrüßt!
Chavali




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