Thema: Jenzeits
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Alt 02.01.2013, 17:01   #7
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Hallo Cebrail,

vielen Dank für deinen netten und interessanten Kommentar, der sehr verstehend mit meinen Teilen umgeht.

Ich stimme dir zu. Der Gedanke an den Verlust der Eigenen Existenz macht Angst. Und selbst wenn man den Tod herbeisehnt oder sogar herbeiführt: sterben MUSS man irgendwann und ist darin völlig unfrei. Man kann als Mensch seine Freiheit nur retten, wenn man erhaben in etwas "Größeren" (wie du sagst) "aufersteht" (wie ich sage). Beweisen kann man das nicht. Es ist die subjektive Frage, wie wesentlich man sich, bzw. den Menschen als freies Wesen sieht, denke ich.

Liebe Grüße
Thomas


Hallo Erich,

vielen Dank für da Komma. Irgendwo vergesse ich immer eines, oder mach eines zu viel.

Deine Kritik an den Gottesvorstellungen, die es sich zu einfach machen, teile ich. Aber ich versuche eine positive Antwort zu finden. Im Nachhinein ist mir übrigens aufgefallen, dass wahrscheinlich dein Gedicht "jenseits" diese Zeilen unbewusst ausgelöst hat. Auch dafür vielen Dank.

Deine Warnung vor der Vermischung von Phantasie und Wissenschaft teile ich auch voll und ganz. Ich sehe aber auch die inhärenten Grenzen des exakten Denkens, welche die Mathematik sich in aller Konsequenz selbst bewiesen hat! Deswegen habe ich auch mit großem Interesse verfolgt, was große Naturwissenschaftler (Planck, Einstein, Heisenberg etc.) zum Thema Gott zu geschrieben haben. In diesen Fällen kann man meiner Meinung nach nicht von Vermischung von Wissenschaft und Fantasy sprechen.

Liebe Grüße
Thomas


Hallo Dana,

deine Charakterisierung "lyrische Kürze mit unendlichen Weiten" find ich sehr schön. Der Text ist ganz spontan entstanden. Aber nachdem ich ihn aufgeschrieben hatte, wurde mir klar, dass mein Gehirn wohl schon viele Jahre im Hintergrund daran herumgedacht hatte. Ich erinnerte mich nämlich, dass ich vor vielen Jahren versucht hatte, mein ganz persönliches Glaubensbekenntnis aufzuschreiben. Ich nannte den Text Credo. Er wurde vielfach umgeschrieben und neu begonnen und nie fertig und ich empfand ihn immer irgendwie unpassend und zu kompliziert. Irgendwann habe ich aufgeben und ihn einfach liegen gelassen.

Liebe Grüße
Thomas


Hallo Falderwald,

ja, das mit dem Rechtschreibfehler wäre bei mir ja gar nicht so abwegig. Aber dieser ist tatsächlich Absicht.

Du hast den Text sehr genau analysiert. Du kommst sogar zu einer Aussage über "dieses Unbegreifliche", welche ich gar nicht wagen würden, wenn du sagst es "müsste daher zumindest eine Art Bewusstsein besitzen und würde sich selbst personifizieren können, sei es als Kollektiv mehrerer oder als Einzelwesen." Aber wie dem auch sei, es ist, wie du ja auch sagst "spekulativ".

Eines möchte ich noch anfügen. Ich will damit nicht implizieren, dass du es gesagt hast, es scheint mir nur als Ergänzung wichtig. Meiner Meinung nach ist folgendes nicht haltbar: "Wir können nicht wissen, daraus folgt die Sinnlosigkeit alles Daseins".

Danke für deine Gedanken.

Liebe Grüße
Thomas


Hallo wüstenvogel,

"Wo kommt es her
wo geht es hin
frage nicht
zu leben
ist des Lebens Sinn."

Das ist so schön, dass du es als selbständiges Gedicht einstellen solltest - falls du es nicht schon hast, und ich es nur übersehen habe.

Vielleicht sind wir ziemlich der gleichen Meinung. Ich will es einmal bildlich so sagen. Man kann sich alle möglichen Geraden, die man durch einen Punkt ziehen kann vorstellen und zusätzlich im Abstand 1 von dem Punkt eine Kugel, durch den alle diese Geraden hindurchtreten. Man kann nun alles auf der Oberfläche nach außen in eine unendlich große Kugel projizieren und gleichermaßen in den Punkt. Im Grunde ist es gleich. Man macht dabei die unausgesprochene Voraussetzung, dass in der Welt derartige Zusammenhänge existieren, was ich getrost tue.

Liebe Grüße
Thomas
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