Thema: Schauen
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Alt 18.11.2015, 18:52   #5
charis
/ Bil-ly /
 
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Liebe Lai , liebe Sy, lieber Eky

Herzlichen Dank für eure intensive Beschäftigung mit meinem Gedicht.
Ich freuen mich sehr darüber!

@lai
Das Komma in S2V3 ist einfach falsch. Ich habe es schon korrigiert. Ich wollte eine Sprechpause erschummeln, um der Inversion sozusagen Nachdruck zu verleihen. Es müsste ja richtig heißen: "die sich nur noch träge bewegen und sich einfach nur noch (in den Schlaf) wiegen wollen, "es müde sind" = keine Lust mehr haben, den Fels zu schlagen=ihn zu besiegen=dagegen anzubranden.

"belogen" möchte ich lassen - der Mond hat ihnen einfach etwas Falsches erzählt - vielliecht den Himmel auf Erden versprochen?

@Sy und Lai: Danke für eure Interpretationen, die dem sehr nahe kommen, was mich bewegte. Es geht hier um Menschen, die schon einige Lebens- und Liebeserfahrung hinter sich haben und das Li, stellt sich die Frage, ob die so "gezeichneten" Menschen noch eine Chance auf "Heilung" ihrer (Liebes)wunden haben, je nachdem, wie der Leser den bitteren (Lavendel)kuss und die Diamantensplitter auslegen mag - eure Auslegungen waren daher sehr interessant für mich.

@Eky: Vielen Dank für deine Mühe! Ich bin immer wieder erstaunt wie du das machst.

Ja, du hast es schon einmal bearbeitet. Das Gedicht habe ich im Sommer geschrieben, damals hast du es 5-hebig bearbeitet. Wobei ich sagen muss, dass mir die nun vierhebige Version viel besser gefällt, weil sie straffer ist.

Ich habe damals geschrieben, dass ich mit etwas Abstand noch einmal über dieses Gedicht nachdenken werde. Nun habe ich das gemacht: Ich mag es nicht glätten.

Ich kann mich von diesen Unregelmäßigkeiten nicht trennen, sie gehören zum Leben der Protagonisten, sie spiegeln für mich auch den Rhythmus des Meeres, der mich inspiriert hat - damals im Sommer, als ich "schaute".

Die Kadenzen sollen es in gewisser Weise zusammenhalten, wie Ebbe und Flut und die Mondphasen, aber dazwischen gibt es viele Nuancen, die kleinen und großen Wellen, die an die Küsten branden oder nur leise plätschern, alles ziemlich "unberechenbar und taktlos".

Wir sehnen uns im Leben nach verlässlichen Strukturen (=Sicherheit); nur leider gibt es diese nicht. Alles ist Veränderung und unberechenbar. Vielleicht klammern wir uns gerade deshalb so sehr an Strukturen und Regeln in der Lyrik (?). Aber keine Sorge, ich bin kein lyrischer Anarchist, ich verstehe dich sehr gut und möchte deine Bearbeitungen und Anregungen nicht missen, ich lerne immer wieder sehr viel daraus.

Lieben Gruß
charis
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