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28.10.2011, 20:13 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Noch (Ein Jahr) - 2. Teil
Juli
Noch streift Sommerwind sanft durch goldgelbes Getreide Konrnblumen und Kamille blühen am Wegesrand Kühe liegen faul auf der Weide über allem des Himmels blaues Band. August Noch glühen Sommers Farben und Hitze Tage trocken und heiß sitze im Schatten und schwitze bestelle ein großes Eis. Sommer hält noch eine Weile den Atem an Herbst hat keine Eile seine Zeit kommt heran. September Noch grünen Wald und Wiesen Sonnenstrahlen wärmen mit aller Kraft Tage noch klar da zum Genießen des Jahres Arbeit noch nicht geschafft. Oktober Noch hängen Früchte schwer am Baum Mais steht noch hoch auf den Feldern Sonnenstrahlen wärmen kaum Pilze wachsen in Wäldern. November Noch leuchten Blätter in rot, gelb und braun Nebelschwaden nur langsam vergehen Wind bläst stärker in den Auen Sonnenlicht kaum noch zu sehen. Herbst hält noch eine Weile den Atem an Winter hat keine Eile seine Zeit ist nicht mehr weit. Dezember Noch droht Winter mit seiner Gewalt des Jahres Arbeit endlich getan Sonne scheint klar und kalt die heilige Zeit bricht an. So schließt sich nun des Jahres Kreis ein neuer bricht an mit Schnee und Eis was mag er bringen wie wird er gelingen (k)einer, der das alles weiß. |
01.11.2011, 09:41 | #2 | ||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Guten Morgen, wüstenvogel,
dank deiner Erklärung in Noch (Ein Jahr) - Teil 1 kenne ich den Grund, warum bestimmte Monate zwei Strophen haben. Mir kam dabei der (persönliche) Gedanke, dass es für mich aber auch genau diese Monate sind, die mir "gefühlt" am längsten vorkommen - ob nun im positiven oder im negativen Sinne. Was mich zu der Frage bewegt, ob ich mit diesem "Gefühl" alleine bin oder ob es auch andere so empfinden. "Wirkt" der Übergang von einer Jahreszeit zur nächsten auf einer tieferen, emotionalen Ebene "länger"? Das gilt auch für den Dezember, denn in ihm geht das "alte" Jahr in das "neue" über. Nur so eine Überlegung. Zitat:
Mir fiel auf, dass in jeder Strophe bestimmte Farben sowie Pflanzen Erwähnung finden. Im August hingegen spricht das Gedicht nur von "Farben" an sich, und im Dezember, das ist passend, finden sich Schnee und Eis. Im Dezember "schläft" das Pflanzenleben. Allerdings frage ich neugierhalber, warum im August kein "Pflanzenbezug" zu finden ist, sondern ein lyrisches Ich, das ein Eis bestellt. Eine "Gegenüberstellung" bzw. auch eine "Verbindung" (Eis) von August und Dezember? Der Dezember wird von vielen als der "typische Wintermonat" angesehen (Weihnachten, Silvester) und der August ist "der" Sommermonat. Ob ich mit dieser Interpretation deiner Intention nahe komme, kann ich nicht sagen, aber ich möchte das gerne erwähnen. Interessant, dass im Dezember ein "Bruch" stattfindet, denn das Wort "anbricht" assoziiere ich hier mit etwas beinahe "Hartem". Nun ja, der Wechsel erfolgt im Grunde genommen ja auch ziemlich "aprupt", von einer "Sekunde auf die andere" sozusagen ... Das Jahr wird hier als Kreis beschrieben, der sich am Ende schließt. Danach beginnt ein neuer Kreis. Das passt gut zur Überschrift: Noch (ein Jahr) - Noch (ein Kreis). Der Kreislauf der Jahreszeiten, der immer wieder von neuem beginnt. Zitat:
Ja, wir müssen selbst etwas tun. Das trifft in jedem Fall zu, unabhängig davon, woran man glaubt. Gerne gelesen und kommentiert. Liebe Grüße Stimme
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01.11.2011, 22:58 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Noch (Ein Jahr) - 2. Teil
Hallo, Stimme der Zeit, schön, dass dir der zweite Teil des Jahresgedichts auch gefällt.
Vielleicht hast du recht, dass es gerade die Monate vor dem Wechsel der Jahreszeiten sind, die uns besonders lang vorkommen. Auf jeden Fall werden sie intensiv empfunden, mag sein, dass man den (unvermeidlichen) Übergang von einer Jahreszeit in die nächste gerne noch etwas verzögern will. Außer beim Übergang vom Winter in den Frühling, denke ich. Dass ich im August keinen "Pflanzenbezug" hergestellt habe, ist reiner Zufall. Irgendwie wollte ich das Gedicht ein wenig "auflockern". Da ich im Sommer gerne in der Eisdiele in unserer Nähe sitze, ist mir diese Idee beim Monat August gleich gekommen. Deine Interpretation mit dem "Bruch" im Dezember gefällt mir sehr gut, allerdings habe ich beim Schreiben nicht daran gedacht. Aber das ist ja das Schöne an Gedichten - manchmal findet man darin als Leser etwas von sich selbst wieder, wird angeregt, (sich selbst) zu entdecken. Mit geht das bei sehr vielen Gedichten so. Deine Urgroßmutter war ein sehr weiser Mensch. Natürlich müssen wir daran arbeiten den "Himmel auf die Erde zu holen" (Das ist mir gerade eingefallen, als ich die Bemerkung deiner Urgroßmutter gelesen habe.) Von selbst, nur durch beten und glauben, ändert sich nichts. Wenn ich die Natur betrachte, kann ich mir nicht vorstellen, dass alles nur zufällig entstanden ist. Für mich hat die Natur etwas "Göttliches", ist Teil eines unfassbaren "Plans", von wem auch immer. Vielen Dank für deine anregenden Gedanken, LG wüstenvogel |
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