Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Liebesträume

Liebesträume Liebe und Romantik

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 21.03.2017, 15:25   #1
Laie
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Laie
 
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
Standard Mein Leben wächst in engen Kreisen

Mein Leben wächst in engen Kreisen
um eine alte Einsamkeit,
die mir auf meinen Alltagsreisen
ihr Moll auf allzu viele Weisen
bis in die kleine Seele streut.

Doch zwischen all den dunklen Tönen
klingt ab und an ein Ichunddu.
Und meine Seele will es krönen,
und alles horcht dem Sehnsuchtsschönen
und seinen leisen Klängen zu.
Laie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.03.2017, 20:44   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Laie!

Man erkennt die Verwandtschaft mit Rilke unmittelbar - ich dachte sofort an den "uralten Turm", um den sein Leben in wachsenden Ringen kreist, gemischt mit der einen oder anderen Wendung aus "Dir zur Feier"!

Allergernst gelesen! Erneut ein wundervolles Stückchen Lyrik vom Allerfeinsten! Chapeau!

LG, eKy
Beitrag editieren
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2017, 10:13   #3
Laie
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Laie
 
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
Standard

Hi eKy,

vielen Dank erst einmal für das Lob. Es freut mich, dass es dir gefällt

Ich muss langsam wirklich aufpassen, dass ich Rilke nicht kopiere bzw fast schon abschreibe. Ich habe zwar überhaupt nicht an Rilkes “wachsende Ringe“ gedacht, aber irgendwo im Hinterstübchen wird die Formulierung wohl doch gesteckt haben.
Ich hätte ja dann doch gern meinen eigenen Stil


Gruß,
Laie
Laie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2017, 10:32   #4
Kokochanel
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

das ist ein sehr poetisches und schönes Werk, lieber Laie.
LG von Koko
  Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2017, 12:31   #5
fee_reloaded
heimkehrerin
 
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
Standard

Wunderschön, lieber Laie!


Das mag ich gar nicht zerreden. Steht ja alles da in deinem Gedicht. Das berührt zutiefst in seiner leisen Melancholie.

Sehr sehr gerne gelesen!

Lieber Gruß,
fee
fee_reloaded ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2017, 12:46   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Laie!

Von Kopieren kann keine Rede sein - eher neu Interpretieren!

Auch meine Gedichte hören sich sehr nach ihm an, wenn ich zuvor gerade in seinen Seiten geschmökert habe, um mich wieder einmal an seiner genialen Sprachhabung zu berauschen! Darob würde uns niemand des Epigonentums zeihen!

Abseits davon haben wir durchaus unseren persönlichen Stil, auch wenn er von unserer wie seiner Sehnsucht nach schöner Sprache geprägt sein mag.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2017, 17:48   #7
bobo
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Ich schließe mich den anderen an lieber Laie!
Großes Kompliment!

Das ist die Gefahr, die ich für mich im Moment sehe - wie schafft man es bei sich zu bleiben, wenn man in die Welten anderer Dichter eintaucht?
Wie schafft man es, eine eigene Sprache zu entwickeln, wenn das Fremde doch so bunt frohlockt?
Ich könnte nie etwas schaffen, wenn ich das Gefühl hätte, es käme von woanders her!

Die Gefahr schlummert auch in der bildenden Kunst.


lg!

Geändert von bobo (22.03.2017 um 18:09 Uhr)
  Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2017, 18:45   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Bodo!

Jeder steht auf den Schultern derer, von denen er lernte. Auch Rilke hatte Vorbilder, die er gern las und von denen er lernte.

Selbst wenn du erst bewusst nachahmst, entwickelt sich ganz von allein ein eigener Angang, eine eigene Sprache, schon allein deshalb, weil du nicht jener BIST, auf dessen Schultern du stehst.

Inhalte und Sprachhabung finden ihre eigene, dir entsprechende Tönung. Bis dahin lies und lerne, übe dich und genieße die Reise!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2017, 10:36   #9
Laie
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Laie
 
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
Standard

Hi eKy, Hi bobo,

die Gefahr des Nachahmens der eigenen Vorbilder besteht wohl immer. Aber das ist auch irgendwie logisch, da man ja meist dasjenige liest, das einem gefällt, und das, was man dann selbst hervorbringen will, soll natürlich an allererster Stelle den eigenen Geschmack treffen. Und schuppdiwupp schaut man sich vieles ab.

Wahrscheinlich denkt man selbst aber am ehesten, dass die Ähnlichkeit zum Stil des Vorbildes schon fast wie ein Kopieren wirkt. Andere Leser haben eine unvoreingenommene Sicht auf das Gedicht und können daher viel besser bewerten, ob hier nachgeahmt oder im eigenen Stil geschrieben worden ist.
Ich für meinen Teil glaube, dass ich vom Stil Rilkes schon mal weiter entfernt war. Ob das heißt, dass ich meinen eigenen verloren oder nur noch nicht gefunden habe, müssen andere beurteilen.

Letztendlich brauchen wir doch alle Vorbilder, an denen wir uns orientieren und von denen wir lernen können


Grüße,
Laie
Laie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2017, 11:51   #10
Laie
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Laie
 
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
Standard

Hallo Koko,

hab vielen Dank für deinen lieben Kommentar


Hallo fee,

ich danke dir für deine lobenden Worte! Freut mich, dass es dir gefällt


Grüße,
Laie
Laie ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Im Erdreich wächst Volker Harmgardt Diverse 0 29.11.2016 00:57
Du mein Leben Erich Kykal Liebesträume 8 04.05.2014 17:59
Mein Leben parkt am Waldesrand. Lena Denkerklause 6 05.02.2012 12:45


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:44 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg