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01.02.2013, 19:06 | #1 |
Strandgut
Registriert seit: 19.01.2013
Beiträge: 20
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Im Schlaf geschüttelt
Agathe träumte sanft in finstrer Nächte Schlummer,
doch was ihr da geschah, war eine schlechte Nummer! Ein Schurke rührte unsanft dieses Mädel an. Er meinte auch, er wär gewiss kein Edelmann, nur Jäger, Sammler und ein Kenner frecher Bräute, es sei ihr Schrei, der ihn, den Schwerverbrecher, freute. Er liebt durchs Fenster dreist und wahrlich geckenhaft sie zu beäugen, da er über Hecken gafft. Agathe räkelt sich im weichen Himmelbett, als wenn sie einen Dreher an der Bimmel hätt. Sie streichelt dort das Linnen zart mit Seidenbeinen. Ach, lägen sie doch nah, ganz nahe bei den Seinen! Und als er sie tags drauf mit Rosen zart gebogen, trat sie um sich und hat ihn - schnapp - am Bart gezogen, Weil seine Absicht ihr mitnichten edel schien, schlug böse sie auf seinen kahlen Schädel ihn.
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Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen. F.W. Nietzsche Geändert von Praya (04.02.2013 um 00:03 Uhr) |
02.02.2013, 11:02 | #2 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Hallo Praya,
gefällt mir gut dein "geschüttelter Schlaf", ich musste unwilkürlich grinsen, obwohl die Situation für die Protagonistin Agathe ja sicherlich nicht ganz so angenehm war. Allerdings sind mir einige Stellen aufgefallen, an denen es mit der Metrik hapert und der Leser ein wenig ins Stolpern gerät. Agathe träumte sanft in finstrer Nächte Schlummer, (da war eine Silbe zuviel) doch was ihr da geschah, war eine schlechte Nummer! Ein Schurke rührte unsanft dieses Mädel an. Er meinte auch, er wär gewiss kein Edelmann, nur Jäger, Sammler und ein Kenner frecher Bräute, (eine Silbe zu wenig) es sei ihr Schrei, der ihn, den Schwerverbrecher, freute. Er liebt durchs Fenster geil (?) und wahrlich geckenhaft (eine Silbe zuviel) sie zu beäugen, da er über Hecken gafft. Agathe räkelt sich im weichen Himmelbett, als wenn sie einen Dreher an der Bimmel hätt. (sehr schön, wirklich humorvoll) Sie streichelt dort das Linnen zart mit Seidenbeinen. Ach, lägen sie doch nah, ganz nahe bei den Seinen! Und als er sie tags drauf mit Rosen zart gebogen, trat sie um sich und hat ihn - schnapp - am Bart gezogen, (schlug ist sonst gedoppelt s.u.) Weil seine Absicht ihr mitnichten edel schien, schlug böse sie auf seinen kahlen Schädel ihn. (kleinschreiben) Das musst du natürlich nicht so übernehmen, ich wollte dir damit nur die Stellen aufzeigen, wo es hapert. Lustige und interessante Rüttelscheimerei. Das bewundere ich immer wieder, weil ich dazu wenig Talent besitze. Dafür genieße ich es immer wieder gerne, solche Verse zu lesen, vor allem, wenn sie so gekonnt umgesetzt sind, wie die vorliegenden. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
02.02.2013, 18:20 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Liebe Praya,
es handelt sich doch nicht etwa um Persönliches? Wenn ich mir die Avatare der Inseluser so anschaue ... Andererseits glaube ich nicht, das sich dieses "Phantombild" in echt derartig durchschütteln ließe; ich denke, das steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden des Silbenbildes. Das macht ihn für dieses Forum so wertvoll. War jetzt nur ein Scherz am Rande. - Denn ich bin mir sicher, dass die Ähnlichkeit mit einer lebenden Person rein zufällig ist. Jedenfalls: Brav & witzig geschüttelt und - nach den vorgeschlagenen Korrekturen - ein echtes Leckerli. Herzlichst M. |
04.02.2013, 00:15 | #4 |
Strandgut
Registriert seit: 19.01.2013
Beiträge: 20
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@Falderwald
Hab vielen Dank. Da war ich sehr unaufmerksam! Entschuldige. Ich habe natürlich überlegt, bevor ich es ändere und fand nur an einer Stelle etwas Passenderes. Das Wort "sanft" mag ich nicht besonders, muss aber zugeben, dass mir da auch nix Besseres einfiel. Alles in allem bin ich dir sehr zu Dank verpflichtet. Toll! @Marcy Natürlich nicht persönlich erlebt! Um Himmel Willen! Dennoch: Abwegiger erscheint mir eine Rollenverteilung der Geschlechter. Woher das wohl kommt? Horidoh und Dank Praya
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Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen. F.W. Nietzsche |
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