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Versunkenes Aus anderen Gefilden - Altes - Neu Aufpoliertes |
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28.10.2014, 11:12 | #1 |
Schüttelgreis
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
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An den fernen Dichter (neu aufpoliert)
Wie liebe ich, o Dichter, deine Sprache.
Du steigst hinab zum tiefsten Wurzelgrund und formst aus Krumen noch der dürrsten Brache ein Perlenband mit deinem Rosenmund. Du kleidest deine Verse kunstvoll ein und hüllst sie in die prächtigsten Gewänder, schleifst selbst den Punkt zum runden Edelstein und schlingst um Fragezeichen goldne Bänder. Dein Zauber heißt selbst tote Steine sprechen, er haucht der Wüste in mir Leben ein, lässt wilde Wasser aus den Felsen brechen und noch den Winter Frühling für mich sein. In deiner Dichtung zeigt sich die Magie, wenn Worte schon wie Tongemälde klingen. Von Himmelssphären tönt die Melodie, als würden jauchzend Engelschöre singen. Dir ist, o Dichter, wahre Sprachkraft eigen, die mich verstummen lässt und doch verstehn. Ach, könnte ich nur all die Bilder zeigen, die mir erblühen, reifen − und vergehn. Geändert von Friedhelm Götz (08.03.2016 um 09:36 Uhr) |
02.11.2014, 18:16 | #2 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Lieber Frido,
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. © auf alle meine Texte
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04.11.2014, 10:50 | #3 |
Kiwifrüchtchen
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
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Lieber Fridolin,
ich schließe mich Chavi an bei all ihren Lobesworten. Wunderbar, dass Du Deine Edelsteine auskramst und sie hier in die Sonne legst, wo sie wieder das Licht einfangen, funkeln und strahlen. Das ist so ein traumschönes Werk, ich kann mich gar nicht satt lesen. Hochkarätige Poesie. Ich bedanke mich für das Leseerlebnis. LG von Lai
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.................................................. ........................................... "Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal |
26.11.2014, 14:45 | #4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Fridolin!
Ich schließe mich der Begeisterung meiner Vorkommentatoren vorbehaltlos an! Ach wie gerne sähe meine Eitelkeit sich persönlich angesprochen ... Allergernst gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
26.11.2014, 17:19 | #5 |
Schüttelgreis
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
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Hallo allerseits,
Leider hat sich infolge eines häuslichen Unfalls meine Antwort verzögert. Mir ist beim Öffnen meiner Garage das Garagentor auf meinem Rücken geknallt, ein Missgeschick, dessen Folgen ich noch immer spüre. Auch ist dabei meine Brille zu Bruch gegangen, weshalb ich mir eine neue machen lassen musste, was fast eine Woche gedauert hat. Dieses Gedicht, das ursprünglich nur drei Strophen hatte, habe ich in einem anderen Forum einem Dichter gewidmet, dessen Lyrik mich im innersten so berührt hat und der mich in seine Art zu dichten, an Rilke erinnerte, nämlich Erich Kykal. In der Zwischenzeit habe ich das Gedicht noch um zwei Strophen erweitert, um zu beschreiben, welche Strecke ich noch auf dem Weg zu dem fernen Dichter vor mir habe. Vielen Dank allen für die lobenden Worte. Liebe Grüße Fridolin |
26.11.2014, 19:57 | #6 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Fridolin!
Die Ehre so großer und schöner Worte gebürt einzig Rilke - nicht mir! ER ist der wahre Sprachmagier. Meinen aufrichtigen Dank für solch eine große Eloge. Allerdings darf ich dir nachhaltig bestätigen, dass dein Dichten abseits der Schüttelreime meinen Zeilen in nichts nachsteht - in gar nichts! (Soweit das als Kompliment gelten darf...) So gesehen bist du längst dort, wo dich deine Zeilen hinwünschen! Grüße auf Augenhöhe! *schluck* LG, eKy PS: Gute Besserung von wegen der Garagensache! Wie kann so etwas bloß passieren!? PPS: Tipps für das Gedicht: S3Z1 - "lässt" statt "heißt". S3Z4 - "und noch den Winter ..." S4Z4 - "Engelschöre" S5Z4 - Bindestrich nach "reifen". Allergernst gelesen und ganz gerührt gewesen!!!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (26.11.2014 um 20:05 Uhr) |
27.11.2014, 09:18 | #7 |
Schüttelgreis
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
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Lieber Erich,
vielen Dank für deine Ermunterung, aber ich weiß mich einzuschätzen. Der Unfall kam durch eine ausgeleierte Feder an meinem Garagentor zustande, aber es ist zum Glück nichts Ernstliches passiert. Zu deinen Vorschlägen: S3Z1 - "lässt" statt "heißt". hatte ich anfangs, aber wegen Wiederholung in Z4 verworfen S3Z4 - "und noch den Winter ..." habe ich übernommen S4Z4 - "Engelschöre" Das Fugen-s ist in der deutschen Sprache nicht einheitlich geregelt. Entsprechend schwankend ist der Gebrauch, auch bei Verbindungen mit Engel. So kennen wir Engelsgeduld, Engelsgesicht, Engelsburg, Engelshaar, Engelszungen, aber Engelmacherin, Engelwurz, engelgleich. Rilke nennt seine Gedichte über die Engel "Engellieder". Analog kenne ich seit Kindesbeinen für Chöre der Engel die Bezeichnung "Engelchöre", wie es auch im Weihnachtslied "Herbei, o ihr Gläubigen" in der dritten Strophe heißt: "So singet dem Herren, singt, ihr Engelchöre....." S5Z4 - Bindestrich nach "reifen". ist geändert. Liebe Grüße Fridolin |
27.11.2014, 10:45 | #8 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Fridolin!
Mein vorschlag war auch kein rechtschreibtechnischer, sondern ein sprachmelodischer. "Engelschöre" spricht sich weicher und flüssiger als die Version ohne "s", bei letzterem ist ein deutlicher Bruch zwischen den Wortteilen, da man zwischen dem "l" und dem folgenden "ch" einiges im Mund umstellen muss. Das "s" hilft und überbrückt diesen Prozess unterstützend. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
27.11.2014, 20:26 | #9 | ||
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Hallo Fridolin,
auch von mir ein ganz dickes Lob - wunderschön. Zitat:
Die oben kopierte Strophe spricht es aus, nur eben lyrischer als ich es je vermag. Man könnte direkt die "Rilkes" nummerieren und sich in der Reihenfolge immer vertun. Liebe Grüße Dana P.S. Deinem Rücken alles Gute. Eine neue Brille ist eh immer fällig - aber was macht das Garagentor?
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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