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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 01.03.2018, 18:12   #1
Chavali
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Standard Zuhaus

Traurigkeit hält mich umfangen,
legt die schwarze Hand auf mich,
presst mir Steine in die Kehle,
drückt als Feuerdornenstich
tief in meine wunde Seele.

Manchmal ists, als wärst du da,
ruf dann ängstlich deinen Namen,
doch es kommt kein Wort von dir.
So wird meine Kraft erlahmen.

Schicke nach dem Fährmann aus,
der mich zu dem Ufer bringt,
wo du jetzt bist: Dein Zuhaus.
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 01.03.2018, 18:52   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
Standard

Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen
Traurigkeit hält mich umfangen,
legt die schwarze Hand auf mich,
presst mir Steine in die Kehle,
drückt als Feuerdornenstich
tief in meine wunde Seele.

Manchmal ists, als wärst du da,
ruf dann ängstlich deinen Namen,
doch es kommt kein Wort von dir.
So wird meine Kraft erlahmen.
Schicke nach dem Fährmann aus,
der mich zu dem Ufer bringt,
wo du jetzt bist: Dein Zuhaus.

Hi Chavi!

Die letzte Zeile kann man betont oder unbetont anlesen - also sich mit 50%iger Chance vertun, da man das "du" unbewusst betont sprechen möchte.

Würd ich betonungstechnisch auf die "sichere Seite" holen.

Und zwar so:

"wo du nunmehr bist: Zu Haus."

Hier merkt jeder Leser selbst bald, dass die Zeile nur mit betontem Auftakt korrekt lesbar ist.

Muss aber nicht unbedingt sein, so schlimm ist die Stelle nicht ...

Gern gelesen - natürlich nicht inhaltlich "gern" ...

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2018, 19:06   #3
Chavali
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Beiträge: 13.004
Standard

Lieber Erich,

ja die letzte Zeile, da hast du vollkommen recht.
Unbewusst lese ich natürlich
xXxXXxX
aber richtiger wäre
XxXxXxX
dann käme dein Vorschlag hin, der passt und gefällt mir, werde ich wohl ändern.
Aber ich schaue mal, vielleicht hat ja noch jemand eine Meinung dazu.

Herzlichen Dank dir!
Lieben Gruß
Chavi

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Alt 23.05.2018, 18:45   #4
Sebastian
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 31.01.2018
Beiträge: 573
Standard

Selten ein Gedicht gesehen, dass mit solcher fast schon brutaler Wahrhaftigkeit die Qualen der Trauer beschreibt, um dann aber wieder versöhnlichere Töne anzuschlagen, fast wie die lyrische Nachzeichnung der Trauerbewältigungsphasen. Ein sehr starkes, bewegendes Gedicht.
Sebastian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.05.2018, 19:24   #5
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
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Liebe Chavali,

Hierzu muss ich noch was sagen, weil es so bewegend ist.

Das ist nackte Trauer. Und ich schließe mich Sebs Worte an.

Was für ein Gedicht! Du transportierst Hilflosigkeit und tiefsten Kummer und den Zweifel, ob das Leben noch Lebenswert ist. Es ist Trauerbewältigung pur.

LG ju
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Alt 24.05.2018, 11:19   #6
Chavali
ADäquat
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Hi Seb,

du hast eines meiner älteren (März) Gedichte kommentiert, dafür meinen Dank an dich.
Es hat dich als Leser berührt und bewegt - machmal fallen mir die Antworten auf
so einen Kommentar schwer...weil ich auch davon bewegt bin....


Liebe juli,

danke, dass du auch noch etwas hierzu gesagt hast.
Es ist schwer, immer noch und immer mehr....


Euch beiden lliebe Grüße!
Chav
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