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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 03.07.2017, 15:23   #1
Chavali
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Standard Rose aus Eis


Winterstürme brachen ihre letzte Blüte,
die an einem dürren Stengel hing.
Schnee und Eis verzierten ihre Blätter -
ich weinte, als ich über Felder ging.

Im Sommer lebte meine letzte Liebe,
die früher Herbstwind schon erkalten ließ.
Mein Mund ist wie das Weiß der Eisesrose -
als ihr der Frost ins rote Herze blies.
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Geändert von Chavali (15.07.2017 um 11:20 Uhr) Grund: S1 Z3
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Alt 03.07.2017, 20:37   #2
ginTon
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Standard

Hi chavilein...

ein altes Thema wieder neu besungen, da schaut man natürlich
genauer hin Was ich gelungen finde ist der Wechsel vom reinen
Naturgedicht in der ersten Strophe zu einer subjektiven Erlebnis-
welt.

Zitat:
Winterstürme brachen ihre letzte Blüte,
die an einem dünnen Strauche hing,
Schnee und Eis verschönten ihre Blätter -

ich weinte, als ich durch die Gartenwege ging.

Im Sommer lebte deine letzte Liebe,
die Herbstwind schon erkalten ließ.
Mein Mund ist wie die weiße Eisesrose,

als ihr der Sturm ins rote Herze blies.
insgesamt finde ich das Gedicht gelungen, wenn mir auch Wörter wie
"Strauche" oder "Herze" eher mißfallen, da sie doch eher der Sprachmelodie
geschuldet erscheinen. Man könnte zB. "Strauche" durch "Ästlein" ersetzen
um im Rhythmus zu bleiben und "Herze" mitunter durch "Herzwund" blies. Aber
das sind nur Vorschläge...

gerne gelesen liebe Grüße ginnie
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Alt 03.07.2017, 22:48   #3
Chavali
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Hi ginnie,

Zitat:
....wenn mir auch Wörter wie
"Strauche" oder "Herze" eher mißfallen, da sie doch eher der Sprachmelodie
geschuldet erscheinen.
ja, das ist schon richtig, aber das finde ich jetzt nicht schlimm und auch zulässig
Zitat:
Man könnte zB. "Strauche" durch "Ästlein" ersetzen
um im Rhythmus zu bleiben und "Herze" mitunter durch "Herzwund" blies.
Es gäbe sicher Möglichkeiten, anders zu schreiben...Hm, ich werde darüber nachdenken.
Zitat:
Was ich gelungen finde ist der Wechsel vom reinen
Naturgedicht in der ersten Strophe zu einer subjektiven Erlebnis-
welt.
Das freut mich und so schreibe ich ja auch gern

Danke für die Anregung und liebe Grüße,
chavi
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Alt 06.07.2017, 12:09   #4
juli
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Liebe Chavali,

Oh ist das ein schönes melancholisches Gedicht!

Die Form ist ungewöhnlich, aber es paßt gut zum Thema, mal was anderes. Es ist die Geschichte von einer verlorenen Liebe, vom Verblühen einer Schönheit.

Sehr sehr schön!

Liebe Grüße sy

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Alt 07.07.2017, 11:56   #5
Chavali
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Liebe sy,

vielen Dank für dein positives Feedback!

Hab mich sehr gefreut - auch über den kleinen Boom, den meine Frostrosenidee
ausgelöst hat

Liebe Grüße
Chavali

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Alt 10.07.2017, 11:17   #6
Kokochanel
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Das schöne Stückchen habe ich doch tatsächlich übersehen, liebe Chavali.
Inhaltlich schließe ich mich Gin an.

Formal würde ich zumndest auf gleiche Hebungszahlen abstellen, sonst wirkt es etwas wirr; da auch das Metrum in Vers 2 wechselt von Trochäus in Jambus. Irgendwo aber muss das Gedicht "Halt" haben.
Die Reimform 2. Zeile, letzte Zele gefällt mir eigentlich gut. Wie eine Umarmung.
Persönlich gefiele es mir gleichmässiger besser.
Tipps:
letzte wäre vernachlässigbar, weil es sich aus dem Folgenden ergibt.
Statt Strauche Stengel, obwohl da die Zeitfolge nicht ganz stimmt. Da müsste eigentlich Pluperfekt hin, denn erst hing sie da und dann brach der Sturm sie. Besser wäre also eine Konstruktion der Gleichzeitigkeit mit als. Dann ist aber der Trochäus weg.
Nach dem Umschwung auf den Ich-Prot noch mal einen DU-Prot einführen, finde ich verwirrend, darum "meine" anstatt deine.
Die gleiche Struktur mit dem Relativsatz ist gut, sollte aber im selben Metrum stehen.

Durch einen Genitiv bei Eisesrose könnte man das rein verlängernde und auch vin Gin monierte Eisesrose legitimieren

Vorschlag:

Winterstürme brachen ihre Blüte,
die an einem dürren Stengel hing.
Schnee und Eis beglitzerten die Blätter.

Ich weinte, als ich über Felder ging.

Sommers lebte meine letzte Liebe,
die der Herbstwind frieren ließ.
Hier müsste man überlegen...
Mein Mund ist wie die weiße Eisesrose -

als ihr der Frost ins rote Herze blies.


Vielleicht könnte man auch komplett in den Jambus gehen, einfacher vielleicht, um die von dir gewollte Struktur zu erhalten:

Die Winterstürme brachen ihre Blüte,
die noch an einem dürren Stengel hing.
Der Schnee und Eis beglitzerten die Blätter.

Ich weinte, als ich über Felder ging.

Im Sommer lebte meine letzte Liebe,
die Herbstwind bald darauf erkalten ließ.
Mein Mund ist wie das Weiß der Eisesrose -

als ihr der Frost ins wunde Herze blies.

So gefällt es mir fast am besten, alles schöne 5 er Hebungen, die Struktu erkennbar und individuell. Nimm dir, was du brauchst.
LG von Koko
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Alt 11.07.2017, 10:26   #7
Chavali
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Liebe Koko,

nach dem Lesen deiner Antwort habe ich noch einmal über den Text geschaut.

Ich war plötzlich der Ansicht, dass die eingerückten Zeilen irgendwie unpassend sind.
Auch habe ich drei, vier einzelne Worte (Stengel, Felder, Weiß, meine) eingesetzt nach deiner Idee.
Vielen Dank!

Alles andere möchte ich so lassen, denn in deiner Version ist die Eisrose ein wenig abgespeckt

Hier mal noch eine Metrikanalyse:

Winterstürme brachen ihre letzte Blüte,
die an einem dürren Stengel hing.
Schnee und Eis verschönten ihre Blätter -
ich weinte, als ich über Felder ging.

XxXxXxXxXxXx
XxXxXxXxX
XxXxXxXxXx
xXxXxXxXxX

Im Sommer lebte meine letzte Liebe,
die früher Herbstwind schon erkalten ließ.
Mein Mund ist wie das Weiß der Eisesrose -
als ihr der Frost ins rote Herze blies.

xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxX
xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxX


lichst,
Chavali
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Alt 15.07.2017, 09:28   #8
Sidgrani
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Liebe Chavali,

ein wehmütiges Gedicht, Rose und Winter bzw. Frost passen halt nicht zusammen. Zuerst hat der Winter der Rose eine letzte Zierde geschenkt, bevor er sie, er kann nicht anders, ihrem Schicksal überließ.

Zitat:
Zitat von Chavali
Schnee und Eis verschönten ihre Blätter
"Verschönen" klingt mir zu alltäglich, ist "verzieren" nicht passender?

Es hat mir Spaß gemacht, in dein Gedicht einzutauchen und die bedrückende Stimmung nachzuempfinden.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Sid
__________________
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"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"

»Erich Kästner«
Sidgrani ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.07.2017, 16:35   #9
Chavali
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Standard

Lieber Sid,

Zitat:
"Verschönen" klingt mir zu alltäglich, ist "verzieren" nicht passender?
Deinen Vorschlag las ich gestern schon und war gleich begeistert - sodass ich ihn sofort in die Tat
umgesetzt habe

Das wirkt tatsächlich passender, "verschönen" ist für diesen melancholischen Text auch viel zu positiv.

Danke dir
Ich freu mich!


Liebe Grüße,
Chavali
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