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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 09.07.2017, 19:42   #1
mallarme
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2017
Ort: Ostsachsen
Beiträge: 302
Standard Kleine Ode an Berlin (ein Hybridgedicht)

Liebe Forengemeinde, ein Gedicht aus älterer Zeit
über eine noch ältere Zeit, mit einem kleinen Diebstahl
von einem der wirklich Großen.

Kleine Ode an Berlin (ein Hybridgedicht)

Berlin, O mein Berlin,
wie hab ich Dich (damals) geliebt,
gehasst … und doch geliebt!
Weinmeister, Wall und auch
Leipziger, täglich;
Alex, Oranienburger, war schön.

S - und U - Bahn fahrend,
die immer Lesenden,
die Gelangweilten,
die hibbelig Tänzelnden,
die jungen Vielredenden und
die Alten in sich gekehrten, …
immer verschämt,
fast voyeuristisch beobachtend,
und immer, die Gläser einer
kleinstädtisch begrenzten Welt
vor Augen habend.

Du, Du hast es mir (damals)
so schwer gemacht
diese Stadt zu verlassen,
kam ich zurück warst Du da,
und ich, … weit weg, …
aus dem Fenster schauend,
begrenzter Dialog, wir lassen das!

Später und gelangweilt und doch
innerlich, … unwohl gespannt,
die breiten Straßen durchstreifend,
der „Palast“ immer präsent,
die Kugel schiebend,
das Bier genießend,
Agonie lässt manchmal
schon auch sanft grüßen, …
Georg mein Freund …
lehnst so starr am Gesims …

O, der Wahnsinn der großen Stadt, da am Abend
An schwarzer Mauer verkrüppelte Bäume starren,
Aus silberner Maske der Geist des Bösen schaut;
Licht aus magnetischer Geißel die steinerne Nacht verdrängt.
O, das versunkene Läuten der Abendglocken.
(Georg Trakl; 1. Strophe aus dem Gedicht „An die Verstummten“)

Wenn ich Dich heute berühr,
fast zärtlich und sanft,
Du mein großes Berlin,
will Dir nahe kommen, …
verlier meist die Balance,
Tränen, Tränen,
Berlin, O mein Berlin.
mallarme ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2017, 20:00   #2
Kokochanel
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

eine Klage-Ode , lieber Mall, an das, was man früher kannte und was sich verändert hat. Oder man hat sich selbst verändert und sieht es heute anders.
Jeder hat so einen inneren Zufluchtsort, der real existiestiert und nach dem man sich oftmals sehnt.
Aber Leben und Gegebenheiten verändern sich.
Eine intelektuelle Mischung, dieses Werk aus Pathos und Moderne.
Was mich stört, sind die gehäuften Partizipien...
LG von Koko
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Alt 15.07.2017, 16:24   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hallo mall,

fehlt im Titel nicht ein r? (Hybrid...)

Das ist also eine Hommage an Berlin.
Ok, vieles passt auch auf andere (Groß-)Städte.
Mir fehlt da ein bisschen das Spezielle.

Dennoch gern gelesen und versucht, mich in deine Gedanken hinein zu fühlen.

LG Chavali


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Alt 16.07.2017, 15:22   #4
mallarme
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2017
Ort: Ostsachsen
Beiträge: 302
Standard

Liebe Koko, liebe Chavali,

vorausschicken muss ich nochmal, es ist ein älteres Gedicht handelt,
eines meiner ersten und damit, obwohl mehrfach überarbeitet,
doch recht Unvollkommenes (deshalb auch die vielen Partizipien ;-)).
Koko hat vollkommen recht, der Vergangeheit ein wenig nachhängend einen
Zufluchtsort suchend der eigentlich nicht mehr da ist. Wenn ich heute die
Chance habe nach Berlin zu kommen nutze ich häufig die Gelegenheiten.
Aber es ist eben anders, ganz anders.

Der Inhalt des Gedichtes ist auch stark von der unmittelbaren
Vorwendezeit geprägt, deshalb auch der Einschub von Trakl.
Dessen Worte passen aus meiner Sicht ganz gut auf diese Situation.
Die Glocken in der letzten Zeile erinnerten mich an die Glocken der kleinen
Kirche unmittelbar neben der Stasizentrale die unermüdlich leuteten,
viel häufiger als üblich, ein Versuch des damaligen Pfarrers ein Zeichen
zu setzen.

Und auch die Zeilen:

An schwarzer Mauer verkrüppelte Bäume starren,
Aus silberner Maske der Geist des Bösen schaut;
Licht aus magnetischer Geißel die steinerne Nacht verdrängt.

erinnerten mich sehr an die Mauer.

Dehalb konnt ich nicht anders und musst die Strophe mit einbauen.

Chavali Du hast natürlich recht, in der Überschrift fehlt das r, in der
zweiten ist es dann drin. Muss ich die Forumsleitung nochmal bitten
es zu korrigieren, stört mich selbst.

Ich hoffe, ich habe Dich bezüglich Deiner Aussage:

Ok, vieles passt auch auf andere (Groß-)Städte.
Mir fehlt da ein bisschen das Spezielle.

ein wenig überzeugen können, dass es doch um Berlin ging ;-).

Ich danke Euch sehr für die Beschäftigung mit dem Gedicht.

Beste Grüße
mallarme
mallarme ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.07.2017, 15:57   #5
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hallo mall,

habe das r in den Titel eingefügt
(wollte es vorher nicht ohne deine Zustimmung tun).

Zitat:
[...]dass es doch um Berlin ging ;-).
nach deiner Eräuterung auf jeden Fall

Ok, gut dann, alles bestens und dir einen schönen Restsonntag noch!
Chavali

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Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.07.2017, 22:33   #6
mallarme
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2017
Ort: Ostsachsen
Beiträge: 302
Standard

Liebe Chavali,
ganz herzlichen Dank
für Deine schnelle Hilfe
und eine schöne Woche.
Beste Grüße
mallarme
mallarme ist offline   Mit Zitat antworten
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