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Alt 11.05.2013, 12:57   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Spiegelschatten

Wir schaun vorbei am eigenen Gesichte,
wenn unser Blick an einen Spiegel streift!
Der Teil von uns, der in die Tiefe greift,
erkennt die dunkle Seite der Geschichte.

Denn abseits jener scheinbeglänzten Lichte,
die sich als unser Wesenskern begreift -
wo das Gewissen durch die Schatten schweift -
macht Wahrheit jede Illusion zunichte.

Dort schleichen wir um ungetilgte Schulden,
und aufgescheuchte Geister wissen drum.
Es ist der Ort, den wir nicht lang erdulden,

und immer zirkeln wir darum herum.
Den Spiegel aber kann man nicht belügen -
dem Selbsterkennen müssen wir uns fügen!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (11.05.2013 um 17:18 Uhr)
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Alt 20.10.2013, 15:13   #2
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hi Erich,

hier mal wieder ein bisher unkommentiertes Gedicht von dir.

Themen, die sich um gespiegelte Wahrnehmungen drehen, sind immer ein dankbares Thema,
in dem man sein eigenes Leben sehr gut reflektieren kann.
Das ist dir auch hier wunderbar gelungen!

Manchmal möchten wir gar nichts wissen, weil es so bequem ist.
Doch kommt man doch irgendwann nicht über ein Selbsterkennen hinaus.

Gern gelesen!
LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2013, 16:34   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Chavi!

Du meintest wohl: Wir kommen nicht an einem Selbsterkennen vorbei!?

Vielen Dank für diese Gruftöffnung!

Ab und zu ergreift mich ein Furor, der in solch moralisierenden Gedichten gipfelt. Nicht jedermanns Sache, also freut es mich, dass es dir gefällt (erst heute wieder so eins geschrieben: Intoleranz).
Ich weiß, den berühmten Zeigefinger kriegt keiner gern vorgeschwungen - eine ganze Gesellschaft schon gar nicht, aber irgendwie überkommt es mich manchmal, obwohl ich ehrlich gesagt der letzte sein dürfte, dem ein Naserümpfen über allgemeine Schwächen dank eigener ständig erwiesener charakterlicher Unvollkommenheit überhaupt zusteht!

LG, eKy
__________________
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Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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