11.09.2009, 11:54
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#1
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ADäquat
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Ort: Mitteldeutschland
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Die Schuld des Mönchs
Barocke Klänge hallen dumpf
aus dem alten Kirchenschiff.
Nebenan aus schwarzem Sumpf
ragt ein düstres Schattenriff.
Der Mönch rafft seine Kutte fest,
atmet heftig aus und ein,
wischt den Schweiß ab und er lässt
grob fallen einen Pflasterstein.
Gurgelnd schließt das sumpfig Loch
und der Mond schaut starr herab.
Sterne klagen an, jedoch
fällt ihr Licht direkt aufs Grab.
Gedankenlos stürzt er zum Dom.
Die Orgel spielt ihr letztes Lied,
als er mit blutverschmierter Hand
vor dem Altare niederkniet.
"O Gott, vergib mir diesen Mord!
Ich bin ein Sünder vor dem Herrn,
wag mich nie mehr zu diesem Ort,
will mich in meine Klause sperrn."
Ein Rauschen tönt an seinem Ohr:
der Schwarze Engel wars, so schön,
der ihn ergriff wie nie zuvor.
Der Mönch, er wurd nie mehr gesehn.
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© auf alle meine Texte Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz
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Geändert von Chavali (24.09.2009 um 13:34 Uhr)
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