03.06.2010, 19:48 | #1 |
Galapapa
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Die Flut
Ruhig, behäbig fließt der große Fluss,
spiegelt glitzernd hell des Himmels Blau. Doch schon färbt er sich im Wolkengrau und glänzt matt danach im Regenguss. Wochenlang strömt nun das Nass herab, und beständig steigt der Wasserstand, Stück für Stück verschlingt der Strom das Land, reißt sein Ufer in ein nasses Grab. Soviel Arbeit, soviel Geld und Fleiß, soviel liebgewonn’nes Hab und Gut wird in Stunden schnell ein Raub der Flut. Schicksal fordert einen hohen Preis. Fassungslos, in Tränen aufgelöst, Menschen, das Entsetzen im Gesicht, wissen auf „warum“ die Antwort nicht, hilflos steh’n sie, zukunftslos, entblößt. Wieder ruhig fließt der Fluss dahin, riecht nicht die Kadaver im Morast, hat das Leid der Menschen nicht erfasst, lebt Natur und fragt nicht nach dem Sinn. |
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