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Alt 29.08.2011, 17:14   #5
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo Ida, hallo Stimme der Zeit, hallo Dana,

vielen Dank für eure Kommentare. Es hat mich angenehm überrascht, dass sie recht positiv ausgefallen sind. Ich hatte nämlich harsche Kritik befürchtet, da ich mich auf dem reimlosen Feld freier Rhythmen nicht besonders heimisch fühle. Der Text ist bei der Beschäftigung mit Erich Fried entstanden (um diese Art lyrischer Texte besser verstehen zu lernen) und ist im Grunde Ausdruck meiner Ratlosigkeit. Frieds 'Was es ist' empfinde ich durch die Refrainzeile und die feste rhythmische Struktur als sehr geschlossen gefügt, also eher untypisch für den freien Vers.

Ich würde gerne noch etwas zur anderen 'Hälfte' sagen, die Stimme der Zeit erwähnt, weil dadurch die Frage vielleicht deutlicher wird. In 'Über Matthissons Gedichte' definiert Friedrich Schiller Poesie als 'die Kunst, uns durch einen freien Effekt unserer produktiven Einbildungskraft in bestimmte Empfindungen zu versetzen' (der Definition stimme ich zu) und sagt: 'daraus ergeben sich zweierlei Forderungen, denen kein Dichter, der diesen Namen verdienen will, sich entziehen kann. Er muss fürs erste unsre Einbildungskraft frei spielen und selbst handeln lassen und zweitens muss er nichts desto weniger seiner Wirkung gewiss sein und eine bestimmte Empfindung erregen.' Als ich vor einiger Zeit darüber nachdachte, was Schiller zu Lösung dieses scheinbaren Widerspruchs schrieb, wurde mir klar, wie wesentlich die poetischen Formen sind, welche die Dichter im Lauf der Zeit entwickelt haben, um die Einbildungskraft des Hörers erstens frei spielen zu lassen und zweitens die Empfindung zu bestimmen. Das 'Zweitens' ist vermutlich das, was Stimme der Zeit mir 'der anderen Hälfte' meint. Auch ich habe bisher nicht verstanden, wie bei den 'freien Versen' dieser 'zweiten Hälfte' Genüge getan wird, was natürlich nicht bedeutet, dass dem nicht so ist, ich würde es aber gerne verstehen und hoffe, dass es mir jemand erklären kann.

Liebe Grüße
Thomas
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