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Alt 29.05.2014, 20:27   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavali!

Hier habe ich bezüglich der Sonettregeln gleich mehrere "Pfuipfuis" begangen! Erst die unterschiedlichen Reime in den Quartetten (derlei wird mittlerweile mehr oder weniger hingenommen) und dann - absolut unverzeihlich für Puristen und Regelanbeter - die beiden paarreimigen letzten Zeilen der Terzette! Aber wie wahrscheinlich bereits an anderer Stelle erwähnt: Mir gefällt's! Ich kann nicht nachvollziehen, was an einem letztstehenden Paareim im Sonett so furchtbar unlyrisch sein soll. Mir erscheint diese Regel absolut willkürlich, daher beachte ich sie nicht.

Inhaltlich geht es um das Selbstbild, das sich die Menschen stricken. Wie man zum Leben und zur Welt stehen will, ist letztlich ja jedermanns bewusste freie Entscheidung (möchte man meinen...) - umso unverständlicher, wie sich ach so viele aufgrund von Ängsten, Hemmungen, Traumata und Neurosen ihr Leben zur höchsteigenen Hölle machen!
Verzicht, Isolation, Spinnerei, Verfolgungswahn usw... - sie suhlen sich in ihrem Selbstmitleid und werfen mit Schuldzuweisungen um sich, dabei bedürfte es meist nur einer simplen Verschiebung des eigenen Blickpunkts auf sich selbst und die Dinge, um Erlösung und inneren Frieden zu finden! Aber sie beharren darauf, richtig zu liegen, misstrauen lieber und warten lebenslänglich auf eine Anerkennung ihres "selbstlosen Leidens", ein Dankeschön für ihren "heroischen Verzicht"! Am Ausbleiben der Aufmerksamkeit der "undankbaren Welt" verbittern sie letztendlich, werden Unkenrufer, Zyniker, Verschwörungstheoretiker, Selbstmörder oder Amokläufer.
Sowas passiert gern narzisstischen Naturen, selbstgefälligen Besserwissern und allen, die der eigenen Hybris mehr vertrauen als dem gesunden Menschenverstand. Warum ich das so gut verstehe? Als junger Mensch war ich geraume Zeit selbst in unmittelbarer Gefahr, diesen Weg zu beschreiten!!!

Vielen Dank für deine Gedanken!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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