27.01.2015, 21:41 | #1 |
TENEBRAE
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Der Gefangene
Er hatte oft den schmalen Weg genommen,
hinunter nach dem Dorf in morschen Schuhen und weiter dorthin, wo die Toten ruhen. Dort stand er lange Stunden wie beklommen an jenem Grabe mit dem schlichten Steine, darin er Frau und Kinder wusste liegen; dann später war er wieder hochgestiegen, als trüge er sein Leiden so ins Reine. Wer wüsste nicht denselben Weg zu schreiten und nicht Verluste auch, sie zu beklagen? Wir gehen - oder fallen - durch die Zeiten, und alles Weh, das wir im Herzen tragen, kann uns die Seele schnüren oder weiten: Es macht uns leben - oder ganz entsagen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (28.08.2016 um 23:55 Uhr) |
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