03.02.2016, 14:43
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Erfahrener Eiland-Dichter
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Ort: linkester Niederrhein
Beiträge: 231
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Verwunschener See
Verwunschener See
Am Abend spielt dein Silberlicht
und leuchtet mit den Sternen.
Der Mond sieht in dein Angesicht,
doch muss er sich entfernen.
Er quert nur kurz in seiner Bahn
und ahnt von Fern den Zauber,
sein Licht, es zeichnet filigran,
den Waldesschatten sauber.
Nun streichelt leicht der Abendwind
die Wassersterne flimmern.
Erscheint ein zartes Elbenkind,
das Wasser scheint zu schimmern.
Ein holder Jüngling steigt empor,
aus seinem nassen Reich.
Den Blick umrahmt ein Trauerflor,
warum ist er so bleich?
Sie sind einander zugetan,
doch Liebe nicht erlaubt.
Die Elbin küßt den Wassermann.
Ihr Glück hat man geraubt.
Ein Wasser - und ein Waldeskind -
sie können nicht entfliehen.
Die Eltern, für die Liebe blind,
lassen sie nicht ziehen.
Ihr Lied webt einen Zauberbann,
geschwind holt sie der Tod.
Doch beide hoffen, irgendwann
vergeht die Liebesnot.
So heißt es doch in alten Sagen,
dass in warmer stiller Nacht,
traurig Lieder leise klagen.
Blumen blühen in voller Pracht.
Und wenn ein Paar der Hilfe fleht,
denn der Liebe droht ein Kummer,
fühlt man es, ein still Gebet...
Die Pein wird leiser, stummer.
Die Elbin und der Wassermann,
die führen hier zusammen.
Wo das Unglück einst begann,
schlägt nun der Liebe Flammen.
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Si peliannen i vâd na dail lîn. Si boe ú-dhannathach
(Dein Weg liegt dir bereits zu Füßen, zögere nicht ihn zu gehen)
Geändert von badico (04.02.2016 um 20:51 Uhr)
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