15.08.2019, 13:41 | #1 |
TENEBRAE
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Ver/wahr/lost
Betrachte jenen Wirren, wie er stolpert
durch seine dürren Tage als ein Trunkener, ein lang im Elend schon Versunkener auf kargen Wegen, über die er holpert. Beachte seine Züge, die versonnen ins Gestern träumen, was ihn vage trägt, wenn er die Hände auf die Wangen legt, in seinen müden Innenraum versponnen. Begleite ihn auf seiner wunden Reise ein Stückchen weit, als könntest du erfassen, womit er ringen muss, wo sein Verblassen ihn unberührbar macht auf seine Weise. Bedenke wohl, der du in Gründen badest, dich festzuhalten in der kalten Welt - um andre ist es nicht so gut bestellt, wiewohl du keinem davon selber schadest. Version nach Thomas' Vorschlag: Betrachte jenen Wirren, wie er stolpert durch seine dürren Tage als ein Trunkener, ein lang im Elend schon Versunkener auf kargen Wegen, über die er holpert. Beachte seine Züge, die versonnen ins Gestern träumen, was ihn vage trägt, wenn er die Hände auf die Wangen legt, in seinen müden Innenraum versponnen. Begleite ihn auf seiner wunden Reise ein Stückchen weit, als könntest du erfassen, womit er ringen muss, wo sein Verblassen ihn unberührbar macht auf seine Weise.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (16.08.2019 um 11:50 Uhr) |
16.08.2019, 10:24 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Lieber Erich,
das schöne Gedicht hat für meinen Geschmackt etwas zu viel erhobenen Zeigefinger. Könnte man nicht die vierte Strophe weglassen und die dritte mit "versuche" (zu begleiten) statt "Begeite" beginnen, weil es ja ohnehin nicht geht, wie du selber sagst. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
16.08.2019, 11:48 | #3 |
TENEBRAE
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Hi Thomas!
Ich empfinde den moralischen Zeigefinger nicht als allzu steif geschwungen. Das "Bedenke wohl" soll uns daran erinnern, dass nicht alle so viel Glück hatten, von den Unbildes des Schicksals relativ verschont geblieben zu sein. Das sollten wir nun wirklich nicht vergessen ... Zudem zu ich mich schwer damit, etwas von mir Gedichtetes zu streichen. Ich stelle deine Version darunter. Die Leser können selbst entscheiden, was ihnen besser behagt. Auch geht sich das mit dem "Versuche zu begleiten" reimtechnisch nicht aus. Obendrein beginnt jede Strophe mit "Be-", eine Änderung würde diese Stringenz stören. Vielen Dank für deine Gedanken! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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