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#3 |
Gesperrt
Registriert seit: 15.09.2012
Beiträge: 223
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Lieber Thomas,
du nennst deinen Text "Vorspiegelung"; jemand, eine Die, spielt dem Ich Liebe vor, es will die Gelegenheit ergreifen, aber dann bremst es sein Verstand: Halt, das ist nicht echt! Auf diesen Vorgang hast du das kurze Gedicht aufgebaut. Beim Lesen kam mir der Gedanke, dass sich die Sache auch andersrum verhalten könnte: Da ist ein echtes Gefühl der Frau, aber das Ich, vielleicht geprüft durch etliche Trennungen, kann auf sie nicht eingehen, etwas warnt es: Nein, nicht noch einmal! Diesen Blickwinkel fände ich interessanter. Aber du hast dich eben für den ersteren entschieden, akzeptiert. Du benutzt ein ungewöhnliches äußeres Bild, trennst Teile mit der Kadenz von der Verszeile ab, statt sie in voller Länge stehen zu lassen. Ja, das geht. Es liest sich. Gefallen tut mir das Bild des Zuges in voller Fahrt, der unbewegliche Verstand als Bremser, der zurückfährt. Man liest ein kleines Bedauern. Ein Vorschlag für die 1. Verszeile: "Im vollen Glase spiegeln sich die Kerzen ...", dann ist das unschöne "da" raus. (Tippfehler: im statt in). Es schließt sich an "in rotem Wein", dann ist auch das zweimalige "in" raus. Hinter "... Schläfen ein" würde ich einen Punkt machen und dann die ablehnende Überlegung des Ich als neuen Satz beginnen. Wobei ich mich frage: Kann man Schläfen einwiegen? Sind es nicht eher die Sinne, der Verstand, die eingeschläfert werden sollen? Dein kleines Gedicht über das, was auch Liebe genannt wird, habe ich sehr gern gelesen. Lieben Gruß Antigone |
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