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#1 |
Gesperrt
Registriert seit: 15.09.2012
Beiträge: 223
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Ich wüsste gern, was davon bleiben mag,
vom großen Himmel überm Oderdeich und von dem Eis an jenem Wintertag, in dem der Strom gefangen lag und bleich. Des edlen Singschwans Klage tönte vag, ein Gänseschwarm flog übers Wasserreich. Wir sahen, dass das Dorf im Rauche lag, darüber unsern blassen Mond zugleich. So geht das Jahr, so gehen Jahreszeiten. Sind wir auch fern den Orten, die wir lieben, sie leben, diese Himmel, diese Weiten. Erinnern wohl ist das, was uns geblieben. |
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#2 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
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![]() Liebe Antigone,
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. © auf alle meine Texte
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#3 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
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![]() hallo antigone,
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© Bilder by ginton du bist in mir... Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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#4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Antigone!
Diesen Text finde ich sehr gelungen! Unaufdringlich, ohne moralische Zeigefinger, finden die Zeilen Tiefe in der mitschwingenden Liebe für die beschriebene Gegend, die Natur. Die anklingende philosophische Hinterfragung über Wert und Verbleib alles Irdischen in oder um uns bleibt eher Rahmen, was dem Gedicht nach meinem Geschmacke gut tut. Vorschläge: "des edlen Schwanes Klage tönte leis" klingt satzmelodisch viel ausgeglichener und harmonischer. Der "Singschwan" wirkt grell, kantig, obstruktiv und muss auch nicht sein. Letzte Zeile - das "wohl" erscheint mir eher als Lückenfüller denn als sinnvoller Satzteil. Hier schiene mir die Verwendung des Nomens klarer: "Erinnerung ist stets (oder: das), was uns geblieben." Oder: "und nur Erinnerung ist uns geblieben." Oder: "sie leben, diese Himmel, diese Weiten // in der Erinnerung, die uns geblieben." Ansonten nichts zu bekritteln! Sehr gern gelesen und genossen! Ach ja: Der Titel ist seltsam geschrieben. Müsste das nicht "Von hier aus" heißen? LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (15.12.2012 um 20:29 Uhr) |
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#5 |
Gesperrt
Registriert seit: 15.09.2012
Beiträge: 223
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Hallo gin-Ton,
hab herzlichen Dank fürs Reinschauen. Hallo Erich, hast recht, nach NDR muss es "von hier aus" heißen. Zusammenschreibung ist alte Rechtschreibung. Aber ich habe sowieso die NDR nicht in jedem Fall übernommen, weil sie oftmals sinnenentstellend ist und zuwenig Differenzierungsmöglichkeit bietet, gerade was Getrennt- und Zusammenschreibung sowie Groß- und Kleinschreibung angeht. Lieber Erich, wenn du einmal an der Oder warst, wirst du nie in Versuchung geraten, von einem simplen Schwan zu reden, auch nicht aus irgendwelchen ästhetischen oder metrischen Gründen. Höckerschwäne z. B. habe ich dort übrigens kaum gesehen, sie gehen in der Masse der Singschwäne einfach unter. Und Singschwäne sind nun mal die Könige der dort überwinternden Wasservögel. Aber kannst du ja nicht wissen, dass der Singschwan dort so etwas wie ein Symbolvogel ist. Die letzte Verszeile ist die Antwort auf die erste Verszeile, das "wohl" drückt aus, dass sich das LI nicht ganz sicher ist, dass nur die Erinnerung bleibt, dass da eben noch mehr sein könnte. Genau diese Ambivalenz wollte ich erreichen. Natürlich könnte ich es auch so schreiben, wie du vorschlägst. Danke fürs Reinsehen und die Vorschläge. Lieben Gruß Antigone Geändert von Antigone (21.12.2012 um 18:40 Uhr) |
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