28.05.2013, 11:53 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Vergebliche Tage
Vergebliche Tage
Der Morgen kam mit einem Hoffnungsschimmer, der fern am Horizont – du bist so fern – erschien, fast grüßte, und ich hätte gern, er sagte mir: "Sie liebt dich ja noch immer!" Zum Mittag stieg die Sonne dann aufs Neue, sie wärmte und – wie warst du mir einst nah – ich glaubte, dass ich halbgeblendet sah – in Wolkendunst graviert: "Sie hält die Treue!" Der Abend nahm das Licht aus allen Senken, es ging mit ihm – mit dir – die Hoffnung fort. Nur unsre Weide stand am selben Ort und nickt mir zu: "Sie wird an dich noch denken!" Die kalte Nacht beginnt herabzuschweben. Sie wird, was niederliegt, nicht mehr erheben. Sie bringt den Tag – der nutzlos weilte – um, doch macht sie die Erinnerung nicht stumm. Ich will – ich will so nicht mehr leben. P.S.: Inspiriert durch die in dem Beitrag "Die Welt gewinnt immer" von Hans Beislschmidt verwendete From.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (30.05.2013 um 18:50 Uhr) |
28.05.2013, 13:00 | #2 | |||
ADäquat
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Lieber Thomas,
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. © auf alle meine Texte
Geändert von Chavali (28.05.2013 um 13:04 Uhr) |
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28.05.2013, 14:46 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Liebe Chavali,
herzlichen Dank für die Korrekturen und die netten Worte. Ich mache halt immer diese blöden Fehler. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
25.06.2013, 20:37 | #4 |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.913
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Hi Thomas,
ein tieftrauriges Gedicht, das Spuren beim Leser hinterlässt, denn es ist emotional nachvollziehbar. Hier schimmert die Hoffnung auf ein "Leben nach dem Tode" durch, doch überzeugt ist der Protagonist bei Weitem nicht davon, er scheint eher resigniert. Mit der letzten Zeile hat das Gedicht aber auch die Kurve weg vom Kitsch bekommen, denn wenn nur ein Wörtchen anders gewesen wäre, dann bräche die ganze sorgsam aufgebaute Atmosphäre wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Stände dort "ich kann so nicht mehr leben", dann wäre dies höchst unrealistisch, doch das Wörchen "will" macht dies alles glaubwürdig. Es ist der Wille, der hier spricht und nicht das Unvermögen, an der Situation nichts ändern zu können, das überzeugt, denn der Wille muss akzeptiert werden. Das macht die ganze Geschichte erst doppelt traurig. In diesem Sinne hat mir das Gedicht gut gefallen. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
28.06.2013, 10:13 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Falderwald,
vielen dank für die exakte und treffende Analyse. Es ist immer wieder erstaunlich. Man glaubt exakt zu arbeiten und merkt bei solchen Kommentaren, wie viel man doch aus dem Bauch heraus schreibt. Viele Dank und liebe Grüße Thomas
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