Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Denkerklause

Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 05.01.2010, 13:33   #1
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
Galapapa eine Nachricht über MSN schicken
Standard Verlorene Tage

Auf meiner Suche in der Kälte und im Schnee
Nach den vergangenen, verlornen Tagen,
auf meinem Rücken Zweifel, tausend Fragen,
heiß, voll von Ungeduld, tut mir das Frieren weh.

Ich such die Tage, die die Seele mir nicht nährten
und find sie wieder in den Ästen ohne Laub,
erfroren, tot erstarrt, blind, stumm und taub
und in den Wünschen, die im Wintersturm verjährten.

Es sind so viele Worte an so vielen Stätten,
in schmutziggrauem Alltag gut versteckt,
nicht ausgesprochen worden, blieben feig verdeckt,
die doch so manchem Menschen Glück bedeutet hätten.

Kalt hat der Schnee die Welt in Unschuld eingehüllt,
schon bald fängt Unbeflecktheit an zu schmelzen,
kommt neuer Gleichmut auf der Trägheit Stelzen,
bis sich der Kelch erneut mit alten Kröten füllt.

Doch flößen mir die kahlen Äste Hoffnung ein,
in ihnen steckt und schwelt heut schon das neue Leben,
in ihnen reifen Mut, Vergessen und Vergeben.
Wird so der Suche auch Erfolg beschieden sein?

Geändert von Galapapa (05.01.2010 um 14:22 Uhr)
Galapapa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2010, 14:01   #2
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Lieber Galapapa!

Ich habe das Gedicht vorsichtshalber kopiert, damit mir diese "Suche" im Original erhalten bleibt.
Du könntest ja etwas modifizieren.... wollen... je nach Kommentar....


***



--------------------------------------------------------------------------------

Auf meiner Suche in der Kälte und im Schnee
Nach den vergangenen, verlor‘nen Tagen, (Apostroph überflüssig)
auf meinem Rücken Zweifel, tausend Fragen,
heiß, voll von Ungeduld, tut mir das Frieren weh.

Ich such die Tage, die die Seele mir nicht nährten
und find sie wieder in den Ästen ohne Laub,
erfroren, tot erstarrt, blind, stumm und taub
und in den Wünschen, die im Wintersturm verjährten.

Es sind so viele Worte an so vielen Stätten,
in schmutzig grauem Alltag gut versteckt, (schmutziggrauem...?)
nicht ausgesprochen worden, blieben feig verdeckt,
die doch so vielen Menschen Glück bedeutet hätten.
(die doch so manchem Menschen..... ?)

Kalt hat der Schnee die Welt in Unschuld eingehüllt,
schon bald fängt Unbeflecktheit an zu schmelzen,
kommt neuer Gleichmut auf der Trägheit Stelzen,
bis sich der Kelch erneut mit alten Kröten füllt.

Doch flößen mir die kahlen Äste Hoffnung ein,
in ihnen steckt und schwelt heut schon das neue Leben,
( das "schwelt" spricht von Glut, aber mir kommt es hier fehl am Platz vor. Es gibt schöne Verben, z.B. drängen, quellen, rufen, wachsen etc.)
in ihnen reift der Mut, Vergessen und Vergeben.
(In ihnen reifen Mut, Vergessen und Vergeben....?)

Wird so der Suche auch Erfolg beschieden sein?

(Wird je der Suche.... ?)

****

Das fiel mir so spontan ein.
Nicht grollen!


Ein wunderschönes Gedicht, das in offene Herzen sinkt und dort seinen Platz behält.
Du präsentierst herrlich unverbrauchte Metaphern, die mir - als Leser - meine eigene Phantasielosigkeit einmal mehr vor Augen führen.


Ein großer Wurf!


Hier ausnahmsweise
devoten Gruß

von

cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2010, 14:36   #3
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
Galapapa eine Nachricht über MSN schicken
Standard

Hallo Cyparis,
wie könnte ich grollen ob eines solchen Lobes und solch guten Verbesserungsvorschlägen.
Das meiste habe ich bereits übernommen.
Das mit dem Apostroph passiert mit immer wieder. Als alter Simpel habe ich das wohl irgendwann mal so gelernt. Aber Du hast Recht, das schreibt man heute nicht mehr so.
Die drei "vielen" in Strophe drei habe ich eigentlich bewußt so gesetzt, um das Ausmaß zu unterstreichen. Gleichwohl gefällt mir nun doch Deine Version mit "manchem" besser.
Das "schwelen" allerdings habe ich stehen lassen. Es soll ein Hinweis sein auf den Ausbruch des Lebens im Frühling, den ich immer wieder sinnbildlich wie ein Feuer erlebe, das ausbricht. Insofern habe ich "schwelt" ganz bewußt gewählt.
Auch das "so" in der letzten Zeile hat einen Hintergedanken: Ich zeige damit auf den Zusammenhang mit den vorhergehenden Zeilen und lasse dem Leser den Spielraum zu entscheiden, ob auf diesem Weg die beschriebene Suche erfolgreich sein kann. Dort könnte auch stehen "...so wird der Suche auch Erfolg beschieden sein."
Das zweifelnde Reflektieren versuche ich so anzustoßen.
Ein ganz liebes Dankeschön für Dein geschätztes Lob und
einen ganz herzlichen Gruß an Dich!
Galapapa
Galapapa ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:45 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg