03.04.2014, 17:41 | #1 |
TENEBRAE
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Erinnerungen
Wie ging ich auf in namenlosem Schrecken,
wenn mich die Mutter nach dem Keller sandte, mich in den Höhlenschlund des Grabes bannte, zu kaltem Ruß und schwarzen Schimmelflecken! In jeder Nische sah ich Unbekannte sich lauernd bergen, Böses auszuhecken - nach meinem Leben sich die Finger lecken. Ein leises Schaben! Wie geschwind ich rannte! Ich fürchte lang schon keine finstern Ecken, nur was ich selber war an Dunkelheiten. Vor jenen Schatten gibt es kein Verstecken, wenn sie die schwache Seele überbreiten, genährt von Bildern, die sie auferwecken, und wortlos alle Grenzen überschreiten.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (03.04.2014 um 20:53 Uhr) |
03.04.2014, 19:13 | #2 |
ADäquat
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Servus Erich,
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03.04.2014, 21:04 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Chavi!
Heute morgen kamen mir zwei Zeilen und rumpelten den ganzen Tag in mir rum. Jetzt am Abend musste ich sie einfach loswerden. Der Rest ergab sich drumherum! Vielen Dank für deine Gedanken und liebe Grüße von einem ehemaligen Kinde zum anderen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
08.04.2014, 18:02 | #4 |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
ich kann mich Chavis Kommentar nur anschließen, denn ich bin selbst ein solch "gebranntes Kind". Meine Oma besaß ein großes, altes Mietshaus, das nach heutigen Standards absolut rückständig war. Wasser gab es auf jeder Etage nur im Flur, selbstverständlich nur kalt. Die Toiletten waren im Keller (2 Stück für 8 Parteien) und nur über eine steile Holzstiege zu erreichen. Damit ich als ganz kleiner Junge nicht alleine diese Treppe heruntergehe und mich eventuell verletze, haben sie mir erzählt, im Keller wohne ein großes schwarzes und böses Tier, das Kinder fressen würde. Daran habe ich natürlich geglaubt und es hat lange Zeit gedauert, bis mein "Kellertrauma" überwunden war. Ich erwische mich manchmal heute noch dabei, wie es mir unheimlich ist, wenn ich einen großen, alten und dunklen Keller betrete. Natürlich hilft mir heute meine Ratio, doch das mulmige Gefühl ist geblieben. Daran hat mich dein Sonett erinnert, was mir in diesem Sinne auch gut gefallen hat. Formal ist es zudem einwandfrei, da gibt es nix zu meckern. Gerne gelesen, wenn auch mit gemischten Gefühlen der Erinnerung (s.o.) und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
08.04.2014, 21:36 | #5 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Das kenne ich auch! Mein Eltern kamen mir mit allerhand Schauermärchen, um meine umtriebige Neugier zu bremsen. War ich alt genug, dies rational und laut zu hinterfragen, berichtigten sie die jeweilige "Legende"! Danke für's Reinlesen und Mitgruseln! LG, eKy
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29.04.2014, 22:01 | #6 | |
Slawische Seele
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Lieber eKy,
in Erinnerungen kann man schwelgen, sich in ihnen nachträglich gruseln und über sie lauthals Lachen. Das ist die eine Sorte und auch ich könnte einige einbringen. Mit wachsendem Abstand kann man sie sogar ausschmücken und je öfter man sie erzählt, desto "fabelhafter" werden sie. Ich gehe aber mit einer eigenen "fast Manie" nur zu gerne auf Dunkles und Trauriges der zwei letzten Strophen ein. Das ist die andere Sorte der Erinnerungen. Sie sind erdrückend anhänglich, meist kaum mit anderen geteilt und verblassen auch nicht durch zeitlichen Abstand. Zitat:
Die wortlose Grenzüberschreitung ist nicht nur große Sprachkunst. Sie beinhaltet ebenso eine Wahrheit, die durch keine Lüge "verschlimmbessert" werden kann, denn sich selbst kann man nicht belügen. Gern gelesen und teilweise ungern erinnert. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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30.04.2014, 21:57 | #7 |
TENEBRAE
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Hi, Dana!
Es ist eine von lang genug gelebt Habenden anerkannte Tatsache, dass Kinder sich vor dem fürchten, was die noch unbekannte Welt ihnen antun könnte, während die Alten sich eher vor dem ängstigen, was sie im Laufe ihres Lebens der Welt angetan haben. Vielen Dank für deine vertiefenden Gedanken! LG, eKy
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