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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
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Hi Erich, dass dir als begnadeter Reimeschmied, (gut) gereimte Gedichte besser gefallen als ungereimte, kann hier wohl jeder nachvollziehen.
Ich mag beides - Gereimtes und Ungereimtes. Für mich steht der Inhalt an erster Stelle, das mag bei dir anders sein. Dichtung hat für mich sehr viel mit "verdichten" zu tun, also mit wenigen Worten viel aussagen, wobei hier natürlich die Grenze zum Aphorismus fließend ist. Wenn Fried, der einer meiner (modernen) Lieblingsdichter ist, schreibt: "Wer sagt, hier herrscht Freiheit, der lügt. Freiheit herrscht nicht." dann finde ich das großartig ausgedrückt. Wenn jemand dagegen schreibt: "Krrk! gedichte gibt es die sich als wären sie und sind noch unversprungen zersprossen nicht entbohrn krrk! speuz krrk! hergeludert hinge ballt? riss durch schnurrn? abspruch gloschn ...." (Urs Allemann, Jahrbuch der Lyrik 2011) (die 2. Strophe erspare ich uns) dann finde ich das zum K...... Erich, bleib bei deinen Reimen aus denen viele schöne Gewächse keimen .... Liebe Grüße wüstenvogel |
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#2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Thomas!
Gerade diese Antithese von Form und Inhalt macht das Stück ja so interessant - es passt mir also so gesehen durchaus, darf ich mir doch schmeicheln, selbst dann Gutes zu kreieren, wenn ich eine lyrische Form inhaltlich ableugne und gleichzeitig formal das Gegenteil beweise, ohne es gewollt zu haben. Die Ironie der Sache ist mir nicht entgangen. Hi, wüstenvogel! Keine Sorge - von vereinzelten "Ausreißern" wie diesem abgesehen bleibe ich der reimenden Fraktion treu! ![]() ![]() Vielen Dank für eure profunden Beiträge! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#3 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.954
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Servus Erich,
das ist ein Text, der sich gekonnt und sinnig selbst vorführt. Das muss man auch erst einmal so hinbekommen. Selten habe ich etwas so Widersprüchliches gelesen, das sich in sich selbst auflöst, weil hier ja genau das geschieht, was der Protagonist eigentlich anprangert. Es geht also doch, oder doch nicht? Ist das nun Lyrik oder Prosa? ![]() Aber ich verstehe schon, was du meinst... ![]() Das war eine gute Idee und sie hat mir als solche auch ebenso gut gefallen... ![]() Gern gelesen und kommentiert... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Faldi!
Danke für das - eigentlich unverdiente - Lob, denn als ich es schrieb, hatte ich keine Widersprüchlichkeit im Sinn. Da wollte ich eher, dass sich Botschaft und Form in ihrer Aussage vereinigen sollten. Erst beim ersten Lesen erkannte ich, dass ich es wohl "zu gut" geschrieben hatte, sodass Inhalt und Form einander konterkarieren. Natürlich ist es Lyrik, denn bis auf die Reime ist alles vorhanden: Form, Zeilenlänge und gleiche Auftakte, lyrische Sprachmelodie und Wortfindung. Dennoch - würde ich es als Werk eines anderen Autors lesen, ich würde sagen: Welche Vergeudung von schöner Sprache an ein reimloses Gedicht! Wie schön hätte das mit Reimen erst werden können! Schade drum! Da bin ich wohl stur ... ![]() ![]() LG, eKy
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#5 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.954
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Servus Erich,
die Frage, ob der Text nun Lyrik oder Prosa sei, war lediglich rein satirisch zu verstehen. Das ist ja eine der schönen Widersprüchlichkeiten. Das Sonett lehnt das Ungereimte ab, kommt selbst aber als solches daher und ist trotzdem lyrisch. Prinzipiell könnte man nämlich jetzt eine Diskussion beginnen, wenn du selbst sagst, dass alle eigentlichen Formalitäten außer den Reimen gegeben sind, um als Lyrik durchzugehen, der Text dies aber mit dem zweiten Quartett selbst in Frage stellt. So war meine diesbezügliche Frage gemeint, quasi um die Widersprüchlichkeiten zu verdeutlichen. ![]() ![]() Liebe Grüße Falderwald
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#6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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lieber erich,
ich denke, dass durch dein gedicht schlichtweg bewiesen ist, dass poesie nicht gleichzusetzen ist mit " reime machen". sie kann sich ihrer bedienen, braucht sie aber nicht zwangsläufig. mir sind die fehlenden reime erstmal gar nicht aufgefallen! ist ja auch irgendwie logisch, denn " sinn" ist mehr als syntax, "liebe" mehr als küssen", lernen mehr als schule. möglichweise findet das jeweils eine in dem jeweils anderen seinen ordnungsrahmen - möglicherweise aber auch nicht. quod erat demonstrandum, wie der lateiner zu sagen pflegt. lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (19.08.2015 um 09:25 Uhr) Grund: geändert wegen einiger druckfehler! |
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#7 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Faldi!
Alles klar! ![]() ![]() Hi, larin! Das hast du schön gesagt! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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