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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 21.09.2015, 10:43   #1
Marzipania
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Beiträge: n/a
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Stimmt schon,

Poeten besingen Frühling, Sommer, Herbst und Winter seit Äonen. Aber nicht immer gut.

Dein Gedicht gefällt mir wegen seiner expressionistischen Sprache:

Zitat:
Taugenässte Wiesen bleichen
kürzern Tagen hinterdrein.
Wie auf blasse Gräserleichen
fällt ein welker Sonnenschein
Da sehe ich meinen wilden Liebling Georg Heym fast selber Hand anlegen ...
Epigonal wirkt das Ganze dennoch kein bisschen auf mich. - Mit den Schlussversen gibs du dem Teilchen ja eine schwarz-humorige Komponente, die ich mag. - Überhaupt balancierst du klassischen Herbsteindrücke der Dichter und -linge aus, so dass ich mich am Ende frage: Veräppelt der etwa das ganze herbstliche Genre?

Verhalten empörte Grüße
M.
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Alt 21.09.2015, 16:21   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, MR!

Die Conclusio kann man hier deuten, wie man mag - ernst oder mit Augenzwinkern. An Veräppelung hatte ich jedenfalls nicht gedacht.

Mein Problem ist eher, dass ich im Laufe der Jahre schon so viele Herbstgedichte gemacht habe, dass ein neuer Angang zunehmend schwerer wird. Man beginnt Phrasen und Bilder zu wiederholen, und das mag ich nicht.

Vielen Dank für das positive Feedback!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 21.09.2015, 17:48   #3
Agneta
Gast
 
Beiträge: n/a
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Lieber Erich,
obwohl ich mich immer etwas schwer tue mit den lyrischen Beschreibungen der Jahreszeiten , in diesem Falle der Tod des Sommers, hat doch dieses Werk einen besonderen Schluss, der über die einfache Beschreibung hinausgeht- das Ende, Das Ende hat nämlich auch ein Ende. Weil die Natur und das Leben ein Kreislauf sind.
Bildgewaltig.
Mit dem "kürzern" tue ich mich auch schwer. Man möchte es als Verb lesen.
Was hältst du von "kürzren"?
Irgendwie meine ich noch, nur so bauchmässig, da das Werk Pathos hat, ist das Ende so real... aber als augenzwinkernder Stilbruch natürlich wäre es sehr gut.
LG von Agneta

PS Wolo: "Lassen an ein Ende denken", das ist ein 4 hebiger, glasklarer Trochäus, in dem übrigens das ganze Werk durchgehend geschrieben ist.

Geändert von Agneta (21.09.2015 um 17:51 Uhr)
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Alt 21.09.2015, 18:01   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Agneta!

Vielen Dank für die freundlichen Zeilen!

Das "kürzern" ist eine ältere Form, wird aber in der klassischen Lyrik gern dem weniger harmonisch klingenden "kürzren" vorgezogen.
Rilke zB. hat gern das "r" und das "e" vertauscht.

Deutlich wird das wie "in höhern Sphären", "in weichern Klängen", ...

LG, eKy
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