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Alt 13.01.2016, 18:28   #5
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
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Lieber Bodo,

Ich finde, dass gesellschaftkritische Satire schwierig ist. Ich klicke oft nur kurz auf solche Texte und steige dann gleich wieder aus, bevor ich beginne, mich richtig zu ärgern, weil es eben oft irgendwelche in Form gepresste Vorschlaghammerpolemik ist, die dazu dient, sich einmal richtig schön auszukotzen und/oder seine kleingeistige Sicht hinter "Lyrik" zu verstecken.

Für mich muss gute Satire immer die persönliche Betroffenheit eines reflektierenden Schreibers zeigen, in einer guten Satire - also für mein meinem Geschmack - muss man spüren, dass es dem Schreiber weh tut.

Auch wenn die Schmerzen daher rühren, dass man vor lauter Kotzen nur noch Galle erbricht und sich in Krämpfen windet. Schmerzen läutern und so entleert kann man dann wieder klar denken und sollte dann erst zu schreiben beginnen, denke ich. Ich kann keine Satire schreiben (jedenfalls nicht ohne gleichzeitig noch zu kotzen ) - aber das ist nur mein Gefühl.

Deins mag ich ganz gern. Es ist keine Kotze und keine Polemik, es ist wohlüberlegt und mit der feinen Feder geschrieben, wie mir scheint.

Mit der Nietzscheanspielung - wie Claudi meint - kann ich mangels Wissens nichts anfangen. Aber mir ist spontan eingefallen, dass Nietzsche etwas über Menschen und Affen geschreiben hat und das habe ich jetzt gegoogelt und das Zitat gefunden: "Einst wart ihr Affen, und auch jetzt ist der Mensch mehr Affe, als irgend ein Affe." Das wäre jedenfalls ein guter Aufhänger für eine Satire, aber ich glaube das ist es nicht, was Claudi darin erkannt hat?

Was mich jetzt eigentlich zum Nachdenken gebracht und zu einem Kommentar bewogen hat, waren vor allem die Strophenabschlüsse "ihr werdet sterben", die machen für mich neben der Form, die mir sehr gefällt, das Besondere an diesem Text aus.

Auch wenn ich nicht sicher bin, ob ich es richtig interpretiere, ich habe es so gelesen: Ihr werdet eben nicht daran sterben, aber sterben werdet ihr jedenfalls. Was ihr bis dahin tut, sollte daher etwas weitsichtiger sein. Aber das hat in deinem Text für mein Gefühl eben gerade keinen "Erhobenen-Zeigefinger-Effekt", den ich auch nicht mag.

Die letzte Strophe ist mir auch etwas zu wenig pointiert für den Schluss. Vielleicht fällt dir da noch etwas anderes ein, du kannst das bestimmt, da habe ich eigentlich keine Zweifel, nachdem was ich so von dir gelesen habe.

Lieben Gruß
charis

Geändert von charis (13.01.2016 um 19:14 Uhr)
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