Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Stammtisch

Stammtisch Gesellschaft, Politik und Alltag

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 15.01.2015, 01:07   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Montags in Dresden

So klein der Geist, so groß der Zorn,
und schon spielt die Musik von vorn
das Lied von tausend Jahren.
Auf blonde Lügen, Angst und Hass
war leider immer schon Verlass,
wie dümmlich sie auch waren.

Ob Großstadt oder letztes Dorf,
in allen Ecken klebt der Schorf
von nie verheilten Wunden.
In aller Stille schwären sie,
und wenn sie platzen, nähren sie
die Wut aus tausend Munden.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.01.2015, 18:21   #2
Sanssouci
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Erich Kykal!

Mit wenigen Worten hast du es auf den Punkt gebracht. Abgesehen vom Inhaltlichen gefallen mir besonders die blonden Lügen, der Schorf, welcher in allen Ecken klebt, der Binnenreim schwären-nähren sowie auch die gewählte Reimform (aabccb).

Nichts zu meckern!

Zustimmende Grüße von Sanssouci
  Mit Zitat antworten
Alt 15.01.2015, 23:07   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, San!

Vielen Dank für den Zuspruch! Eine Autorin hat anderswo ein Gedicht über die Umtriebe geschrieben, die aus mancherlei Gründen gerade in Dresden so stark sind, und das hat mich wiederum zu diesen Zeilen inspiriert.
Eingedenk neuerer Dokus über die deutsche Neonaziszene ist es aber kein Problem der Großstädte allein - gerade in abgelegenen, wirtschaftlich schwachen Abwanderungsregionen nisten sich diese Brandstifter neuerdings ein, machen nach außen hin einen auf sozial egagierter braver Bürger und schaffen Treffpunkte, wo sie bei Feiern "Überzeugungsarbeit" leisten bei Unzufriedenen und rebellischer Dorfjugend. Mahner stehen vor desinteressierten Amtsträgern, und wenn die trägen Gesetze endlich mal einen dieser "Vereine" verbieten, steht längst eine neue Ausweichorganisation in den Startlöchern.
Und der Staat schaut zu oder hat andere Sorgen ...

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:16 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg