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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 01.12.2009, 15:57   #1
Medusa
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Ort: Berlin
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Standard Zahnlos?

Zahnlos ?

Das zahnlos Mündchen bringt viel Sinn,
es kann nicht beißen sonst wohin......
Ein Lächeln, strahlend und blitzsaubern,
kann selbst den Stoffel nur verzaubern.

Bald nagt die Zeit am kleinen Leben:
Es werden Zähnchen ihm gegeben.
Die halten allerdings nicht lang -
vorm Wackelzahn sind Eltern bang.

Danach ist Ruhe, Jahr um Jahr,
es pflegt und putzt, kennt die Gefahr
der Karies, will lange kauen.
Beginnt es langsam zu ergrauen,

wirds immer schwerer, zuzubeißen.
Die Zähne nach und nach verschleißen.
Schon wieder mal tuts höllisch weh
im Maul, zuweilen bis zum Zeh.

Manch Zahn erweist sich altersschwach,
Ersatz muss her trotz Weh und Ach.
Am Ende glänzen neue Stücke,
verschließen jede schwarze Lücke.

Quicksilvers Einwände waren gut, hier nun die Überarbeitung:

Das zahnlos Mündchen hat viel Sinn,
es beißt meist schmerzlos sonst wohin......
Ein Lächeln, strahlend und blitzsauber,
erwärmt das Herz, gleicht einem Zauber.

Es nagt die Zeit am kleinen Leben:
Die Zähnchen werden ihm gegeben.
Sie halten allerdings nicht lang -
vorm Wackelzahn wirds Eltern bang.

Danach ist Ruhe, Jahr um Jahr,
du pflegst und putzt, kennst die Gefahr
der Karies, willst lange kauen.
Beginnst du langsam zu ergrauen,

wirds immer schwerer, zuzubeißen,
da Zähne nach und nach verschleißen.
Entscheidest Dich mit Ach und Weh
bei Speisen nur noch fürs Püree.

Nichts hilft, es peinigt Dich der Schmerz,
Du fasst dir rechzeitig ein Herz.
Vergießt so manche bittre Träne,
ists „Mündchen“ wieder ohne Zähne.

Am Ende glänzen neue Stücke,
verschliessen jede schwarze Lücke.
Bald lachst Du wieder, Gott sei Dank,
hast keinen Cent mehr auf der Bank.......



Geändert von Medusa (04.12.2009 um 17:30 Uhr)
Medusa ist offline  
Alt 01.12.2009, 17:58   #2
Walther
Gelegenheitsdichter
 
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Beiträge: 3.210
Standard

Hallo Medusa,

man sieht, die Sache mit dem Zahn, die hat es Dir recht angetan. Ich hab dem Reißen und dem Bohren schon länger tätig abgeschworen. Bei mir glänzt oben Porzellan, wo früher prangte Zahn um Zahn.

So geht das mit dem Menschenleben. Nicht mal die Zähne sind gegeben, für ewig und für immerdar. Das ist schon lästig, aber wahr.

Gerne gelesen und zahnlos gewesen.

Gruß W.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Walther ist offline  
Alt 01.12.2009, 19:05   #3
Medusa
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Lieber Walther,

mich inspirierte das Leiden einer Dichterkollegin zu diesem Gedicht. Noch ist es bei mir nicht so weit - lange wirds wahrscheinlich nicht mehr dauern .
Manchmal wünsche ich, glänzt nur noch "Meißen", ist endlich Ruhe .

Ich danke Dir herzlich für Deinen Kommentar und die lustigen Verse.
Viele liebe Grüße,
Medusa.
Medusa ist offline  
Alt 01.12.2009, 21:18   #4
Leier
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Kreisch!

Liebe Medusa, da haste aber auf den Zahn gefühlt!
Köstlich, wie wahr, wie wahr.
Aller Zähne altern, so isset!

Maul und blitzern sagen mir nicht so zu, aber was solls:
Daran zieh ich mir keinen Zahn aus!
Morgen wird e i n Ersatz eingestellt, damit ich wenigstens wieder kauen kann.


Unbissige Grüße
von
cyparis
Leier ist offline  
Alt 01.12.2009, 21:41   #5
Medusa
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Liebe Cyparis,

Dir ist dieses Gedicht gewidmet! Mit "Maul" wollte ich das Babymündchen dem erwachsenen Maul entgegen stellen, das bleibt.
Für "blitzern" könnte ich glänzend ersetzen, das mache ich gern!

Dir für morgen viel Gelassenheit!
Herzliche Grüße,
Medusa.
Medusa ist offline  
Alt 02.12.2009, 08:57   #6
Quicksilver
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Hallo Medusa,

ein witziges Gedicht für alle, an denen der Zahn der Zeit nagt

Ich habe einige Anmerkungen wenn du gestattest:

Zitat:
Das zahnlos Mündchen bringt viel Sinn, ---Mündchen bringt Sinn? "hat" vielleicht?
es kann nicht beißen sonst wohin...... ---Inversion - Geschmacksache
Ein Lächeln, strahlend und blitzsaubern, --- klingt m.E. ZU sehr dem Reim geschuldet, weil es für mich keine gebräuchliche Abwandlung ist
kann selbst den Stoffel nur verzaubern.

Bald nagt die Zeit am kleinen Leben:--- sehr schön @nagt die Zeit!
Es werden Zähnchen ihm gegeben.--- Inversion, s.o.
Die halten allerdings nicht lang -
vorm Wackelzahn sind Eltern bang.--- "wirds" statt "sind"?

Danach ist Ruhe, Jahr um Jahr,
es pflegt und putzt, kennt die Gefahr--- es? Immer noch das Leben?
der Karies, will lange kauen.--- des Karies, denke ich
Beginnt es langsam zu ergrauen,

wirds immer schwerer, zuzubeißen.
Die Zähne nach und nach verschleißen.
Alternativ aufgrund der Inversion:
wirds immer schwerer, zuzubeißen,
da Zähne nach und nach verschleißen.

Schon wieder mal tuts höllisch weh
im Maul, zuweilen bis zum Zeh.---der Zeh kommt zusammenhanglos und daher eher reimgeschuldet herüber

Manch Zahn erweist sich altersschwach,---erweist sich als?
Ersatz muss her trotz Weh und Ach.
Am Ende glänzen neue Stücke,
verschließen jede schwarze Lücke.
Ein wirklich witziger Einfall mit einem roten Faden. Es würde sich m.E. lohnen, sich das noch einmal anzuschauen

Lieben Gruß
von
Quicksilver
Quicksilver ist offline  
Alt 02.12.2009, 10:05   #7
Medusa
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Guten Morgen Quicksilver,

vielen lieben Dank für Deinen ausführlichen Kommentar .

Zuerst zu den Inversionen: Als ich vor etwa 2 1/2 Jahren mit der Dichterei begann, wimmelten meine Gedichte nur davon und ich heimste viele niederschmetternde Kritiken ein. Ich lernte daraus und merzte sie aus. Du wirst sie in stimmungsvollen oder ernsteren Gedichten nicht mehr finden (hin und wieder passierts noch ). Bei lustigen Gedichten sehe ich es nicht mehr so eng; zuweilen sind sie Stilmittel und durch die Verdrehung wirken die Verse besonders ulkig. Hier stören sie mich nicht so sehr, aber ich werde schauen, die eine oder andere wegzukriegen.

Du hast Recht: Manche Reime sind an den Haaren herbei gezogen. Bei "blitzsaubern" kommt die Berlinerin durch, in unserer Mundart ist dies durchaus üblich .

Mit "der Karies (des)" hast Du mir einen Schrecken eingejagt! Ich habe vorsichtshalber nachgeschaut: Hier irrst Du, es ist die Karies (f) .

Für die vierte Strophe ist Dir wahrscheinlich ein Fehler unterlaufen, denn Du wiederholst meine Verse nur rot.

Ich weiß nicht, ob Du schon einmal Zahnschmerzen hattest? Selbstverständlich ist der "Zeh" etwas dem Reim geschuldet aber diese höllischen Schmerzen im Kopf bringen den gesamten Körper durcheinander, auch den Zeh .

In Strophe 5 ist Dein "als" selbstverständlich richtig. Könnten wir uns auf "dichterische Freiheit" einigen?

Fazit: Ich werde mir mein Gedicht noch einmal vorknöpfen und schauen, welchen Deiner guten Vorschläge ich übernehmen kann.

Ich grüße Dich herzlich,
Medusa.
Medusa ist offline  
Alt 02.12.2009, 10:38   #8
Quicksilver
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Hi Medusa,

vielen Dank für Aufklärung bezüglich der Karies Das war mir wirklich nicht bekannt.

Zitat:
Für die vierte Strophe ist Dir wahrscheinlich ein Fehler unterlaufen, denn Du wiederholst meine Verse nur rot.
Nö! Es ist nur ein einziges Wort anders, was die Inversion sogleich entfernt. Schau doch noch einmal genau nach

Zitat:
Ich weiß nicht, ob Du schon einmal Zahnschmerzen hattest? Selbstverständlich ist der "Zeh" etwas dem Reim geschuldet aber diese höllischen Schmerzen im Kopf bringen den gesamten Körper durcheinander, auch den Zeh .
Natürlich hast du recht, dass die Schmerzen bis dahin ziehen können, aber ich persönlich empfinde es als nicht gelungen, wenn man eine ohnehin lockere Redensart "Schmerzen bis zum kleinen Zeh" umstellen muss, um zum Ziel zu gelangen. Mehr wollte ich da nicht ausdrücken

Die dichterische Freiheit sei dir natürlich ungenommen.

Es grüßt ebenso herzlich
Quicksilver
Quicksilver ist offline  
Alt 02.12.2009, 18:31   #9
Medusa
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Hallo Quicksilver,

schau mal oben nach, ich habe eine Überarbeitung eingestellt. Sie ist auch nicht das Gelbe vom Ei, erscheint mir aber schlüssiger.
Was mir noch nicht gefällt sind S4 Z2 und S5 Z1, die sind doppelt gemoppelt, oder?

Danke nochmals.
Herzliche Grüße,
Medusa.

Geändert von Medusa (02.12.2009 um 18:34 Uhr)
Medusa ist offline  
Alt 02.12.2009, 22:32   #10
Quicksilver
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Hi Medusa,

liest sich für mich schon besser

Den Doppler könntest du ausmerzen mit "als zu schwach" anstatt "altersschwach". Apropos ausmerzen:

Zitat:
Drum gibt es wieder einmal Schmerzen,
mit welchen keineswegs zu scherzen!
Wie wäre es hier mit:
Drum gibt es wieder einmal Schmerzen,
die gilt es schleunigst auszumerzen.

So nagst du die Inversion auch noch weg

Lieben Gruß
von
Quicksilver
Quicksilver ist offline  
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