Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Finstere Nacht

Finstere Nacht Trauer und Düsteres

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 19.02.2017, 10:48   #1
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Liebe Koko,

du sagst: "Ich habe den Eindruck, dass meine Gedichte seit einiger Zeit kryptischer werden… und ich sehe es durchaus als Niveausteigerung." Ich bin mir nicht so sicher, ob diese Schlussfolgerung stimmt und wäre zumindest vorsichtig.

Auch ist deine These "dass ein Leser immer sich selbst ins Werk hineinliest, also von den Prämissen ausgeht, Emotionen, die er kennt" zwar allgemein richtig, aber gerade dieser Umstand erfordert vom guten Dichter, dass es sehr genau weiß, was er mit dem Leser tut, indem er alle Aspekte und Konnotationen seiner verwendeten Worte und Begriffe gut kennt und exakt nutzt. Denn nur so kann er etwas Wesentliches und Neues sagen. Es geht ja nicht darum "Kryptisches" von sich zu geben, sondern das Gesagte ist, wenn es tief und neu ist, für viele Leser leider zwangsläufig "kryptisch", weil diese erst zur diesem Neuen und Tiefen (mit der möglichst präzisen Hilfe des Gedichtes) vordringen müssen. Konkret ausgedrückt: Wenn du das, was du erklärst ausdrücken willst, und dazu (im Titel!) das Wort "Dornröschen" benutzt, und hinterher feststellst, "Dass es da wohl um eine Liebesgeschichte ging, war mir entfallen. Märchen waren nie so mein Ding", muss es dich eigentlich nicht "erstaunen", "dass ausnahmslos alle darin eine irgendwie gescheiterte Liebesbeziehung zu sehen scheinen." Du hast ungewollt, den Leser auf eine falsche, oder unfruchtbare Fährte gesetzt. Dabei hast du meiner Meinung nach Glück gehabt, denn das Gedicht ist trotzdem gut – denke ich, obwohl dir das hinterher kryptisch erscheint.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.02.2017, 11:12   #2
Kokochanel
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Lieber Thomas,

ja, magst recht haben.
Habe die Zeile mit dem Graus rausgenommen und durch " das alte Haus" ersetzt.
Die Schnittkante bei hinaus aber sollte bleiben. Denn das ist ja der Punkt,dass vom Haus nichts mehr " zurückkommen kann.". Ich müsste das Märchen noch mal genau lesen, das Erwachen aus einem komaähnlichen Zustand passt aber doch.

Nun gut, sie erwachte nicht aus eigener Kraft, sondern weil ein Prinz sie wachküsste, war das so? Da steht wahrscheinlich der Prinz im Vordergrund...lächel.
Mag sein, dass das Symbol des Dornröschens da missverständlichs ein konnte.
LG von Koko
  Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Heimkehr Leier Denkerklause 2 02.12.2009 15:06


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:54 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg