27.02.2017, 21:58 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Treiben
Treiben
Wie hilflos treibt das Floß unendlich auf dem Meer der Menschenseele hin. Ob hauchlos nebelschwer, ob wogend riesengroß, wie einsam ohne Sinn und immer ankerlos. Der Lotse singt ein Lied in uferlose Ferne; es träumt der Asteroid sich wundersame Sterne. Eine Version für Erich Treiben Wie hilflos treibt mein Floß unendlich auf dem Meer der Menschenseele hin. Ob hauchlos nebelschwer, ob wogend riesengroß, wie einsam ich mit mir bin und hoffnungslos ankerlos. Der Lotse erfindet ein Lied in uferlos scheinender Ferne; es träumt sich der Asteroid ein Kreisen um werdende Sterne. Ein Vorschlag von Koko Treiben Wie hilflos treibt das Floß unendlich auf dem Meer der Menschenseele hin. Ob hauchlos nebelschwer, ob wogend riesengroß - wie einsam ich mir bin! und immer ankerlos. Der Lotse singt ein Lied in uferlose Ferne. Doch ein Asteroid träumt wundersame Sterne.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (01.03.2017 um 13:25 Uhr) |
28.02.2017, 03:29 | #2 |
TENEBRAE
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Thomas!
Intensiv und eingängig, trotz der Zeilenkürze sehr beruhigt und nachdenklich. Der "Asteroid" ist leider um eine Silbe zu lang, bestenfalls die Verkürzung "Ast'roid" würde ins Schema passen, aber das wirkt etwas seltsam ... Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
28.02.2017, 10:07 | #3 |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Ach, den Asteroiden kann man auch recht gut zusammengezogen lesen und dann stört die Silbe gar nicht. Ich jedenfalls bin im Lesefluss dort nicht gestolpert.
Im Gegenteil, lieber Thomas, die letzten zwei Zeilen haben bei mir so richtig gegriffen, tief berührt und dem wunderschön gemalten Bildnis der "Ozeanwellen mit kleinem Floß" noch das Firmament und den Glanzfirnis verliehen. Ein großartiger kleiner Text über die innere Einsamkeit des Getriebenen. Und mit der exakt richtigen Dosis an Traurigkeit. Sehr gerne gelesen! fee |
28.02.2017, 10:41 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Lieber Erich,
die kleine Unschönheit ist mir auch bewusst, sie lässt sich nur durch "Zusammenlesen" mildern, welches ich ja selbst oft kritisiert habe. Aber das Problem lässt sich nicht leicht beheben. Ich habe für dich den Versuch unternommen, einen vorsichtigen Übergang des Metrums hinubekommen (siehe oben). Das Ganz wird dadurch jedoch etwas schwer. Liebe fee, vielen Dank für deine Ermunterung. So sehr ich merke, dass an Erichs Kritik etwas dran ist, so sehr freut mich deine Leseweise und Ermutigung. Liebe Grüße euch beiden Thomas P.S.: Ich muss halt damit leben, dass die meinsten meiner Kinder nicht ganz engelrein sind. Wenn es wenigstens keine Bengel sind.
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28.02.2017, 14:49 | #5 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Thomas,
Das finde ich gelungen. Es hat die richtige Dosis Melancholie. Man kann sich kurz fallen lassen, es ist intensiv und gefällt mir sehr. Ach und wenn es ein " Bengel" ist, mir macht es nichts Sehr gerne gelesen. Liebe Grüße sy |
28.02.2017, 17:54 | #6 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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HI Thomas!
Ehrlich? Sorry, aber da hat mir die erste Version besser gefallen. Hier bist du nun zwar auch immer dreihebig, aber: bis einschließlich Z5 sechssilbig. Z6 betont das "mir" falsch, und danach ufern die Silben geradezu aus: 6-6-6-6-6-6-7-7-8-9-8-9 Die alte Version: 6-6-6-6-6-6-6-6-6-7-7-7 Da ist viel mehr Ebenmaß drin. Das etwas "dickere" Ende würde ich hier einfach hinnehmen - oder du schreibst davor lauter siebensilbige Zeilen ... LG, eKy
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28.02.2017, 22:58 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe syranie,
vielen Dank für dein Lob und das Verständnis für "Bengelchen". Lieber Erich, es war eine Verzweiflungstat, was meist nichts wird. Es ist eben sehr schwer, bzw. fast unmöglich, solche Dinge hinterher auszubügeln. Ich bin sehr dankbar für deine offene und kritische Meinung. Liebe Grüße euch beiden Thomas
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01.03.2017, 12:45 | #8 |
Gast
Beiträge: n/a
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ich find's wunderschön, lieber Thomas, es verströmt Sehnsucht und Einsamkeit, die einen mitziehen.
Versuche mich auch noch einmal im Besenfen. ich würde es so schreiben: Treiben Wie hilflos treibt das Floß unendlich auf dem Meer der Menschenseele hin. Ob hauchlos nebelschwer, ob wogend riesengroß - wie einsam ich mir bin! und immer ankerlos. Der Lotse singt ein Lied in uferlose Ferne. Doch ein Asteroid träumt wundersame Sterne. LG von Koko So könnte man gar das LI mit dem sich stetig als Kleinstplanet um die Sonne drehenden Asteroiden vielleicht noch metaphorisch gleichsetzen. |
01.03.2017, 13:27 | #9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Liebe Koko,
vielen Dank, deinen Vorschlag finde ich gut. Ich selbst möchte nicht mehr versuchen zu ändern. Liebe Grüße Thomas
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