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#1 | |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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![]() Zitat:
Nachdem ich inzwischen - durch meine Hormonerkrankung bedingt - auch Erfahrung habe mit Traurigkeit (bis hin zu Panik und Angst), die dich einfach anspringt, so ganz ohne Grund (und einfach nur, weil dein Körper jetzt mal beschließt, er will dich heute heulend und zähneklappernd haben), weiß ich natürlich um das Stigma, das dem offen Trauernden von der Gesellschaft angeheftet wird und um die eigene Ratlosigkeit, da man auch noch das Gefühl hat, man bliebe der Außenwelt eine Erklärung für ein Verhalten schuldig, das die anderen ängstigt. Ich bin überzeugt, dass Außenstehende das meistens nicht in erster Linie durch mangelndes Mitgefühl als unecht empfinden, sondern dass es deren große Berührungsängste mit der Traurigkeit oder dem Leid im Allgemeinen sind, die sie dazu treiben, es als "unecht" oder "aufgesetzt" oder auch nur "übermäßig zart besaitet" abzutun und damit sozusagen klein zu machen. Die Furcht vor "Leid" ist ja eine unserer Haupt-Urängste, die uns unbewusst in unserem Handeln und Entscheiden antreiben. Leid zu vermeiden, wo immer es geht, beeinflusst unser Denken öfter als wir es bewusst wahrnehmen. Dann gibt's dann doch da glatt jemanden, der es wagt, andere mit dieser (ihrer eigenen) Furcht zu konfrontieren, indem er mutig seiner Trauer Raum gibt und diese zeigt. Empörend, verstörend und schlichtweg eine Zumutung! *Ironie* Empathie erfordert Mut. Den Mut hinzusehen und sich damit der eigenen Furcht vor der Trauer zu stellen. Mut ist leider in unserer Gesellschaft nicht allzu verbreitet als Tugend. ![]() Da ist es schon einfacher und vor allem angenehmer, Trauernde oder traurige Personen so zu behandeln als wären sie unsichtbar. Noch schlimmer eigentlich, dass man sich schon bereitwillig selbst unsichtbar macht für die Außenwelt um nicht zu befremden... So. Jetzt hab ich mich aber genügend ausgelassen zu dem Thema. ![]() Ich finde dein Gedicht - wohl genau deshalb, weil ich spüren kann, wie es entstanden ist und es in keinster Weise konstruiert wirkt, sondern authentisch bis ins letzte Wörtchen - einfach großartig, mutig und heilsam! Ich bin es, die zu danken hat! ![]() Lieber Gruß, fee
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x x x x x x x x "Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.” ― Peter Stamm, Agnes |
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#2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Liebe Dana,
Deine 3 S. lassen eine besondere Stimmung entstehen. Sie transportieren die Traurigkeit, aber sie lassen auch Platz zum Drübernachdenken. Das macht das " Fragezeichen" im Titel. Thomas hat es schon gesagt. ![]() Ich war sehr gerne hier, bei den Tränen, denn Tränen die man runterschluckt, machen sich sonst woanders bemerkbar. Weinen heilt ![]() ![]() Bis bald. ![]() Liebe Grüße sy ![]() ![]() ![]() |
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#3 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Sehr schön, liebe Syranie,
Tränen brauchen freien Lauf, bevor es zu "Staus und Dammbrüchen" kommt. ![]() Eine "kleine Bedingung" ist dabei. Die Menschen, die es sehen dürfen, sollte man sich aussuchen. Bis bald, liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#4 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
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![]() Grundlos traurig, meine liebe Dana, ist man niemals.
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. © auf alle meine Texte
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#5 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Danke, liebe Chavali,
es stimmt einfach alles, was Du sagst. ![]() Allein und in vertauter Nähe weinen kann ich schon. ![]() Mit einem Gedicht offenbart man wahrscheinlich sehr oft Gefühle, die einen Raum suchen, mit dem Wunsch sich nicht offenbaren zu müssen - oder so. Nochmals lieben Dank und liebe Grüße, Dana
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