17.04.2017, 00:49 | #1 |
Gast
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Der Vorhang
Wie hilft mir nur das lange Leben,
wenn jene Nacht den Tag umhaucht und nachtgeborenes Bestreben umsamtend nächsten Tag einraucht. Im Kreis freut sich das stumpfe Streben. Die Flucht nach vorn, die hätt ich gern; wie lichtsam weich von Stern zu Stern, des Wissens Traber, dieser Kern, er atmet Leben mir so fern. Und feuchtet sanft das wahre Wort und nässt die meinen hohlen Tränen an einem immerkühlen Ort. Ich darbe zwischen Ried und Linnen, verhehle meinen Lebenssinn, von rechts Beton, von links der Gral und streichel nächtens platte Föhren, die eng gestellt wie Stahllamellen, den Himmel siebend, mich betören. Ich schunkel mich im tiefen Sinnen. Ich bin unglaublich enerviert, die vollen Tränen sind verglommen - deswegen sind andre sekkiert, in ihnen bin ich fort geschwommen, des Lebens Placken macht kein Sinn; deswegen leb ich ungeniert: Mein Tod war mir ein Lustgewinn. Geändert von Eisenvorhang (17.04.2017 um 18:37 Uhr) |
23.05.2017, 22:19 | #2 |
ADäquat
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Beiträge: 13.004
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Hallo Eisenvorhang,
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27.05.2017, 16:17 | #3 |
Gast
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Hallo EV
Dein Gedicht beschreibt ein Verbleiben hinter einem Vorhang. Wenn ich die Wörter quer lese, kommen bei mir Assoziationen, es zeigen sich Verzweiflung und ein Sehnen nach dem Tod. Obwohl, du hast in der letzten Zeile stehen: Mein Tod war mir ein Lustgewinn. Es kann sich um einen inneren Tod handeln der obwohl man lebt den Menschen für sich vereinnahmt.
Auf jeden Fall ist es eine sehr kreative Form die Düsternis zu beschreiben. Besonders die zweite S. finde ich stark! Deine Gedichte und auch dieses hier sind intensiv, ich lese sie immer gerne, auch wenn dieses hier etwas surreal anmutet, wie ein Traum, ein Taumeln im Düsteren. Ich habe etwas, vielleicht auch zu viel gespielt: Wie hilft mir nur das lange Leben, wenn jene Nacht den Tag umhaucht und nachtgeborenes Bestreben mit Samt im nächsten Tag eintaucht Im Kreis freut sich das stumpfe Streben. Die Flucht nach vorn, die hätt ich gern; wie lichtsam weich von Stern zu Stern, des Wissens Traber, dieser Kern, er atmet Leben mir so fern. Und feuchtet sanft das wahre Wort und nässt mir meine hohlen Wangen an einem immerkühlen Ort. Ich darbe zwischen Ried und Linnen, verhehle meinen Lebenssinn, von rechts Beton, von links der Gral und streichel nächtens platte Föhren, die eng gestellt wie Stahllamellen, den Himmel siebend, mich betören. Ich schunkel mich und such Gewinn. Ich bin unglaublich tief erschüttert die vollen Tränen sind verglommen - deswegen sind die anderen verbittert, in ihnen bin ich fort geschwommen, des Lebens Placken macht kein Sinn; Nun lebe ich ganz ungeniert: Mein Tod war mir ein Lustgewinn. Ich habe hier gewortet, weil es mir sehr gefällt. Du bist der Schöpfer Liebe Grüße sy |
29.05.2017, 06:54 | #4 |
Gast
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Hallo ihr sy und Chavali
vielen Dank für eure Beiträge - ich habe sie glatt übersehen. Sooo viel kann ich zu dem Gedicht gar nicht sagen. Die Position des LI ist die eines Bekannten, der hatte so viel Pech im Leben, dass ich durchaus sagen kann, dass seine Seele zerbrach und er im Grunde nur noch auf das Ableben gewartet hat. Eine akute Ambivalenz und mit viel Schweiß und Tränen hat ers überwunden. Ihr seid also beide im Recht. Danke fürs Lesen vlg EV |
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