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Alt 19.08.2017, 19:11   #1
Chavali
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In stillen Stunden such ich nach dem Sinn
und geh zum Friedhof meiner Eltern hin.
Schon lange blüht ein weißer Rosenstrauch
auf beider Grab und eine Primel auch.
Die weiße Taube blickt vom Stein hernieder.

Die Blumen bringen mir die Zeit zurück,
als jung ich war, ein Kind und voller Glück.
Warum nur lebt man, wenn man sterben muss?
So fragt ich mich bei eurem Abschiedskuss.
Von ferne klangen zärtlich Liebeslieder.



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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 19.08.2017, 20:32   #2
Kokochanel
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Hi CHavali,

Ich kann dein berührendes Werk schwer kommentieren, da ich dann an meine Eltern denken muss und mich das sehr traurig macht. Ich kann dich also gut verstehen.
Ich frag nicht nach dem Sinn, gerade des frühen Todes. Ich denke, wir haben alle unser genetisches Alter und müssen zu diesem Zeitpunkt Abschied nehmen.
Unser Licht liegt in der Erinnerung und in den Kindern, Enkeln, die die geliebten Eltern, Groß-und Urgroßeltern in sich tragen.
Heute gerade wieder wurde mir das eindrücklich bewusst. Enkelchen lachte und sah genauso aus wie mein Vater auf einem Kinderfoto im selben Alter. Wir haben es daneben gehalten und uns erneut gewundert über diese Ähnlichkeit des Gesichtes und der Mimik.Fast wie ein Zwilling!
Dann weiß man genau ( auch wenn man es sonst auch weiß), dass unsere Eltern niemals wirklich vergehen werden, sie leben weiter in uns und den Unsrigen.

Berührte Grüße von Koko
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Alt 19.08.2017, 22:49   #3
Chavali
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Beiträge: 13.004
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Liebe Koko,

vielen Dank für dein mitfühlendes Statement.
Ich weiß jetzt gar nicht, was ich dazu sagen soll:
Es ist schon irgendwie so gewesen, jedoch hab ich einiges weggelassen und einiges dazugetan.
Die Frage nach dem Sinn ist natürlich rhetorisch - die darf man nicht wirklich stellen,
denn niemand weiß die Antwort....

Eltern leben auch im Herzen weiter - aber ich vermisse sie sehr.

Die Geschichte mit deinem Enkelchen ist sehr süß

Danke dir nochmals und lieben Gruß von
Chavali
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Alt 20.08.2017, 12:05   #4
Erich Kykal
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Hi Chavi!

Ein klanglich fein gestimmtes, besinnlich nachdenkliches Gedicht über den Sinn des Lebens. Auch wenn das Werk mit der letzten Zeile eine mögliche Antwort gibt, so gibt es für diese Frage doch keine einfache Lösung.

Hier geht es aber auch nicht primär darum, sondern um die Stimmung an sich, die leise Wehmut angesichts des Friedhofs, der elterlichen Gräber und der liebevollen Erinnerungen. So zumindest mein Eindruck.

Wir sind - so weit wir derzeit wissen - die einzigen Wesen, die sich überhaupt so etwas fragen. Vielleicht lautet eine allgemein gültige Antwort: Damit wir uns entwickeln können, als Art sowie als Einzelwesen, um zu lernen und zu wachsen und alles weiter zu tragen, damit unsere Nachfahren dereinst vielleicht einmal wissend und weise genug sind, eine allgeimein gültige Antwort darauf finden - auch wenn sie manchen von uns vielleicht nicht gefallen würde!

Sehr gern - und ganz ohne formale Einwände - gelesen und genossen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 20.08.2017, 13:13   #5
Chavali
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Servus, Erich
Zitat:
Ein klanglich fein gestimmtes, besinnlich nachdenkliches Gedicht über den Sinn des Lebens.
das ist ein ganz feines Lob, über das ich mich sehr freue. Danke

Ja, ich denke auch, dass der Text formal ziemlich gut gelungen ist.
Inhaltlich bist du auf die Stimmung vor allem eingegangen - so sollte es auch sein.

lichen Dank nochmal und liebe Grüße,
Chavi
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Alt 23.08.2017, 14:42   #6
juli
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Liebe Chavali,

Du hast ein emotionales Thema mit innigen Worten bedichtet. Es klingen darinnen die Liebe, der Verlust aber auch das stille Nachdenken an.

Der letzte Platz von uns ist meist ein Friedhof und du hast hier Rosen und was mir besonders gefällt auch Primeln, die eigentlich gewöhnliche Blumen sind mit ins Bild gebracht. Die weiße Taube erinnert an Frieden. Schon in der ersten S. habe ich ein Bild vor Augen. Hier kann man eine Zeit verweilen...

Und in der zweiten S. sinniert dein LI, über die Fragen des Lebens. Die hast du hier wundervoll lyrisch beschrieben.

Ich bin nicht gerne auf dem Friedhof, weil für mich, die lebendigen Menschen kaum auf dem Friedhof waren. Die Erinnerungen zeigen sie mir an Plätzen wo zusammen etwas erlebt wurde.

Aber je älter ich werden schätze ich ruhige Orte. Und dein Gedicht ist ein ruhiger Ort und lässt mir die Freiheit, meine Gedanken weiter zu spinnen...

Am Ende steht: Liebeslieder. Das klingt nach und berührt....

Ich war sehr gerne hier sy

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Alt 27.08.2017, 20:06   #7
Chavali
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Liebe sy,

du hast eine sehr schöne Rezension geschrieben!
Dafür bedanke ich mich

Liebe Grüße,
Chavali
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