Gedichte-Eiland

Fenek · 18.12.2017, 16:49

Was für ein Anlitz,
diese Birne; unendlich
viele Glasen wächst sie
schon lichtdurchflutet in
ihrem Zuchthaus aus Glas.

Als hätte ich sie gepflückt
vom Stammbaum der Erkenntnis,
lasse ich sie durch meine
Kehle rieseln, als wollte ich
in geistiger Umnebelung die
Wahrheit aus ihr herauskeltern.

Sie muss wohl verdampft sein,
irgendwo in diffusen Tropfen
hängen an meinen kupfernen
Gehirngängen, flüstert mir der
Kater am Morgen danach.

Christian Wolf · 19.12.2017, 14:12

Hi Fenek,

die Wahrheit herauskeltern und die kupfernen Gehirngännge gefällt mir gut- aja farblich- dachte zuerst an Messing- hoppala. Das mit den Glasen versteh ich nicht, das Antlitz aus Glas, nja, glasklar- die Flüssigkeit? Ich dachte anfangs wirklich noch an eine Birne. Sonst: Stammbaum der Erkenntnis ist ein wenig weit gegriffen aber sonst hast du die Dämpfe im Griff und der flüsternde Kater gefällt mir. Ein wenig zu mechanisch in der Aussage für mich, aber durchgehend stimmig, halt wenig überraschend- ein Gedicht über den Rausch eben in wohlfeiler Wortwahl, nur etwas kühl in der Mechanik, auch wenn die Nebel gefallen. Das ist so mein Eindruck: poetische Körperbeschreibung.

Bezogen auf die eigene Aussage ist es natürlich nicht ungelungen, je nachdem was man machen kann oder wollte, denke sprachlich gut umgesetzt. Wer kann der kann, wer wirklich Erlittenes herausschreibt dichtet in dem Moment natürlich aussage-kräftiger (nicht ausdrucksstärker wohlgemerkt!)

Aber dennoch natürlich ein herrlich lebhafter Beginn, nicht zu vergessen, dennoch eine poetische Beschreibung dann.

Hoffe mein Schreiben macht etwas Sinn für dich und du empfindest es in Punkten als stimmig oder nachvollziehbar.

Gerne ein bisschen Vino Verum (^^) betrieben mit dir und der Sprache des Birnrngeistes- aha- gelauscht und wieder neu zu sprechen gelernt.

Liebe Grüße,
Chris

Fenek · 19.12.2017, 17:01

Ja, meine Meinung zu der Dichterei:

00

Der Dichter, ob Männlein oder Frau,
ist im Grunde eine arme Sau. Denn
er schreibt, was alle eh schon wissen.
An mancher WC-Wand erspäht man
es sogar beim Pissen.

Naja, is halt ein kl. Zeitvertreib und allemal individueller als Sudoko machen.

LG Fenek

Christian Wolf · 19.12.2017, 18:27

Haha,

im Grunde ja,
hab' ich beim dem Gedicht so gefühlt ja.

-Nicht mehr oder weniger als alles Andere auch.
Also, finde es trd. sprachlich interessant, deine Antwort peppt aber mehr!

Liebe Grüße,
Chris

18.12.2017, 16:49	#1
Fenek Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 15.04.2010 Beiträge: 294	Williams Christi Was für ein Anlitz, diese Birne; unendlich viele Glasen wächst sie schon lichtdurchflutet in ihrem Zuchthaus aus Glas. Als hätte ich sie gepflückt vom Stammbaum der Erkenntnis, lasse ich sie durch meine Kehle rieseln, als wollte ich in geistiger Umnebelung die Wahrheit aus ihr herauskeltern. Sie muss wohl verdampft sein, irgendwo in diffusen Tropfen hängen an meinen kupfernen Gehirngängen, flüstert mir der Kater am Morgen danach. __________________ "Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne so, als hätten wir alles im Blick." (Fenek)

19.12.2017, 14:12	#2
Christian Wolf Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 07.12.2012 Ort: Deutschland Beiträge: 149	Hi Fenek, die Wahrheit herauskeltern und die kupfernen Gehirngännge gefällt mir gut- aja farblich- dachte zuerst an Messing- hoppala. Das mit den Glasen versteh ich nicht, das Antlitz aus Glas, nja, glasklar- die Flüssigkeit? Ich dachte anfangs wirklich noch an eine Birne. Sonst: Stammbaum der Erkenntnis ist ein wenig weit gegriffen aber sonst hast du die Dämpfe im Griff und der flüsternde Kater gefällt mir. Ein wenig zu mechanisch in der Aussage für mich, aber durchgehend stimmig, halt wenig überraschend- ein Gedicht über den Rausch eben in wohlfeiler Wortwahl, nur etwas kühl in der Mechanik, auch wenn die Nebel gefallen. Das ist so mein Eindruck: poetische Körperbeschreibung. Bezogen auf die eigene Aussage ist es natürlich nicht ungelungen, je nachdem was man machen kann oder wollte, denke sprachlich gut umgesetzt. Wer kann der kann, wer wirklich Erlittenes herausschreibt dichtet in dem Moment natürlich aussage-kräftiger (nicht ausdrucksstärker wohlgemerkt!) Aber dennoch natürlich ein herrlich lebhafter Beginn, nicht zu vergessen, dennoch eine poetische Beschreibung dann. Hoffe mein Schreiben macht etwas Sinn für dich und du empfindest es in Punkten als stimmig oder nachvollziehbar. Gerne ein bisschen Vino Verum (^^) betrieben mit dir und der Sprache des Birnrngeistes- aha- gelauscht und wieder neu zu sprechen gelernt. Liebe Grüße, Chris __________________ wenn ich mein Leben auslass, geht es den Bach runter Geändert von Christian Wolf (19.12.2017 um 14:19 Uhr)

19.12.2017, 17:01	#3
Fenek Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 15.04.2010 Beiträge: 294	Ja, meine Meinung zu der Dichterei: 00 Der Dichter, ob Männlein oder Frau, ist im Grunde eine arme Sau. Denn er schreibt, was alle eh schon wissen. An mancher WC-Wand erspäht man es sogar beim Pissen. Naja, is halt ein kl. Zeitvertreib und allemal individueller als Sudoko machen. LG Fenek __________________ "Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne so, als hätten wir alles im Blick." (Fenek)

19.12.2017, 18:27	#4
Christian Wolf Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 07.12.2012 Ort: Deutschland Beiträge: 149	Haha, im Grunde ja, hab' ich beim dem Gedicht so gefühlt ja. -Nicht mehr oder weniger als alles Andere auch. Also, finde es trd. sprachlich interessant, deine Antwort peppt aber mehr! Liebe Grüße, Chris __________________ wenn ich mein Leben auslass, geht es den Bach runter

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