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Alt 19.02.2018, 09:37   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Thomas, Chavi!

Ich teile zwar eure Meinung zu "verdunsten" nicht vollständig (ich urteile oft mehr nach Wortklang als nach den damit sich verbindenden Bildern), sehe aber ein, dass der Terminus für so ein romantisches Werk zu "technisch" wirken könnte.
Ich hoffe, mit "versickern" kann nun jeder leben.

Ursprünglich dachte ich, die Wiederholung würde die inhaltlichen Bezüge verdeutlichen, aber als ich es dank Laies Anregung mit anderen Worten versuchte, merkte ich, dass das gar nicht nötig war.
Da ich Wiederhloungen gern meide wie der Teufel das Weihwasser - es sei denn, aus triftigen lyrischen Gründen - habe ich beschlossen, die Dopplung zu beseitigen.

Lieber Thomas: Den "Gott" würde ich mir auch nicht abkaufen, aber als Mittel der Verdeutlichung einer transzendenten Stimmung kann er herhalten, vor allem wenn seine Existenz ohnehin in einem Konjunktiv formuliert ist. Mit einem "so, als ob" legt man sich nicht fest. Es ist nur ein griffiger Vergleich, mit dem sich auch ein Atheist abfinden kann, oder?

Vielen Dank für eure Ansichten!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 19.02.2018, 09:48   #2
Chavali
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Hi Erich,

Zitat:
Zitat von Erich
Ich hoffe, mit "versickern" kann nun jeder leben.
Das ist ja noch schlimmer
Erinnert mich an eine Sickergrube aufm Dorf, früher, wenn die ... abgeführt werden mussten

Och Erich, warum nicht verrinnen - Tränen verrinnen nun mal

LG Ch.
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.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 19.02.2018, 10:08   #3
Erich Kykal
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Hi Chavi!

Also womit DU persönlich die Begriffe verbindest, dafür kann ich nun wirklich nichts!

"Entsickern" ist für mich ein friedvoller Vorgang, wie Tau, der im Moos versickert, oder Regen in der Erde ... - an solche Bilder denke ich da in wäldlicher Umgebung!

Genausogut könnte man meckern, dass "verrinnen" einen an verrostete Regenröhren, Abflüsse und Kanalisation erinnert, oder an die Pissrinne in einer öffentlichen Toilette!

Nö du, das bleibt jetzt mal so. Ich mag nicht mehr dran rumbessern ...

LG, eKy
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Alt 19.02.2018, 12:19   #4
juli
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Hey eKy,

Wie immer von dir, ein wunderschönes Waldgedicht. Der Melancholie kann ich gut folgen, weil ich bei mir zu Hause Bäume fällen musste.

Und die Kirchen als Wald sehen, das finde ich auch gelungen. Was für Architekten sind Bäume!

Zu deiner Wortwahl wurde ja schon einiges gesagt.

Vielleicht: "es fließen mit der Zähre meine Sorgen"

Es ist ein unnachahmliches Gedicht von dir.

Sehr gerne gelesen sy

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Alt 19.02.2018, 14:15   #5
Erich Kykal
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Hi Sy!

Danke für dein zärtliches Lob!

Bei "fließen" gefällt mir das "es" davor nicht, und "zerfließen" trifft es nicht mehr ganz.

Ich finde das "versickern" gut - der Wald saugt Sorgen und Trauer auf und wandelt sie in Wachstum und Gedeihen! Ein schönes Bild, finde ich.

LG, eKy
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Alt 22.02.2018, 18:10   #6
Onkie IIV
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danke für das schöne gedicht!
Onkie IIV ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2018, 22:54   #7
Erich Kykal
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Gern geschehen.
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Alt 27.02.2018, 17:48   #8
Dana
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Lieber eKy,
mit Deiner Waldandacht bestätigst Du auf berührende Weise meine "Waldkirchgänge/Kirchwaldgänge" . Gefällt mir ungemein.
Die Diskussion über "versickern, verrinnen u. u. u." ist schon berechtigt.
Ich gestehe es, auch wenn ich keinen besseren Vorschlag habe. Du willst es auch gar nicht mehr wissen.
Trotzdem:
"verschmelzen mit der Zähre meine Sorgen
im Schattenreich der säulenhohen Bäume
..."
Sehr gern gelesen.

Liebe Grüße Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.02.2018, 20:27   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Dana!

Vielen Dank für deine Gedanken!

Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Gedichte ich schon über den Wald verfasst habe, auch wenn ich in den letzten Jahren nicht mehr viel dorthin gekommen bin. Aber man kann ja aus der Erinnerung schöpfen!

LG, eKy
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Alt 28.02.2018, 17:23   #10
Ophelia
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Lieber Erich,

ein weiteres wortgewaltiges Naturgedicht aus deiner Feder, das mich berührt. Vielen Dank für diese schönen Verse. Du bist und bleibst ein Meisterdichter! Man spürt hier wieder deine tiefe Liebe und Verbundenheit mit der Schönheit der Natur und ich bin ja froh, dass ich durch deine Verse den Wald geniessen kann, aber nicht raus muss bei dieser Kälte...

Ganz liebe Grüße aus Sibirien

Ophelia
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