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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 21.03.2018, 13:38   #1
Sufnus
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Ah... EV... Du hast nochmal einiges geändert... also der geniale, in der ersten (?) Fassung erwähnte Tonkünstler hat mich in Deinem Gedicht durchaus nachhaltig verstört und ich wollte das Kritikermesser wetzen... jetzt vermisse ich ihn fast (aber nur fast!) etwas... ich bin ein furchtbarer Mensch!!!

Jedenfalls hast Du die Urfassung durch die Bearbeitungen ohne Zweifel geglättet sowie verständlicher und in sich stimmiger und konsistenter gestaltet... duchaus zum Gewinn des Werks. Die letzten Zeilen finde ich - wie Chav - auch ganz besonders schön.

Ich frage mich aber doch, was wohl dabei herauskäme, wenn Du Dir die Ausgangsfassung nochmal vornimmst und den gegenteiligen Weg gehst... jede Logik aushebelst, jeden Gedankenzusammenhalt lockerst und der Fantasie völlig die Zügel schießen ließest... wahrscheinlich versteht dann der arme Leser nur noch Bahnhof... aber neugierig wäre ich schon...
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Alt 21.03.2018, 15:21   #2
Eisenvorhang
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Zitat:
Zitat von Sufnus Beitrag anzeigen
jede Logik aushebelst, jeden Gedankenzusammenhalt lockerst und der Fantasie völlig die Zügel schießen ließest... wahrscheinlich versteht dann der arme Leser nur noch Bahnhof... aber neugierig wäre ich schon...
Geht klar!

Version für Sufnus:

wieso nur schweigst du gold aus deiner brust?
lebloses kind gespannter zeiten -
bist du so kalt, weil du noch sterben musst?
du jähzorn aufgespaltner leiden.

reicht dir der wortenebel silberne weichen?
die ihrer längen nach gelegen waren,
spürst du die sanften rhythmen zarter zeichen?
das tote volk, verborgene gefahren...

du bist der wind, der irgendwie beginnt
von hier nach da, die seinen schwingen schlägt
und langsam nach und nach, nach höhen sinnt
und sich ganz unscheinbar ins steigen legt.

dann hörst du eine stimme und geweine
aus milch und honig, süß und sanft wie eine
gesangverbindung aus den blüten in
der nacht, spürst du denn immer noch den sinn?

und eine hand, die wie zerschnitten war
verformte aus der bittren nacht zwei strähnen,
die eine fällt, die andre ist das jahr,
in dem wir kauernd uns im schatten wähnen.
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Alt 21.03.2018, 17:51   #3
Sufnus
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Uiuiui! EV!
Auf dieser Linie solltest Du Dich immer mal wieder versuchen (es ist gut mehrere Eisen im Feuer zu schüren)!
Und auch wenn Du sagst, Du willst nicht so viel Lyrik lesen - lieber schreiben - schau mal in die Gedichte von Georg Heym rein. Vielleicht eines der größten, aber da viel zu jung gestorben: uneingelösten, Talente des Expressionismus in der deutschen Lyrik. Das könnte Dir gefallen...
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Alt 21.03.2018, 22:26   #4
Eisenvorhang
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Oh, ein Missverständnis! Ich lese schon Lyrik. Aber so viel habe ich noch nicht gelesen und ich denke mir, dass das Lesen für die eigene Schriftbildung nicht konstruktiv ist.

Danke für Deinen Vorschlag, ich kannte den werten Herren noch nicht.
Direkt mal konsumieren.

!

vlg

EV
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Alt 22.03.2018, 10:26   #5
Sufnus
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Zitat:
Zitat von Eisenvorhang
Oh, ein Missverständnis! Ich lese schon Lyrik. Aber so viel habe ich noch nicht gelesen und ich denke mir, dass das Lesen für die eigene Schriftbildung nicht konstruktiv ist.
Ich glaube, die großen Könner und Könnerinnen zeigen uns zumindest immer wieder, was möglich ist, wirken ermutigend, regen an, ab und an den Bereich des allzu Konventionellen zu verlassen.

Zitat:
Zitat von Eisenvorhang
Danke für Deinen Vorschlag, ich kannte den werten Herren noch nicht.
Direkt mal konsumieren.
Tu das unbedingt - Du wirst es nicht bereuen!

Im Projekt Gutenberg sind einige Werke von Georg Heym inkl. vieler relevanter Gedichte einzusehen.

Bei den Gedichten finde ich besonders bemerkenswert, wie der junge Heym mit großem lyrischen Selbstbewusstsein hin- und herwechselt zwischen ganz zarten, fast luftigen Werken (Sonnenwendtag) oder ekstatischen Gedichten, in denen archaische und zeitgenössische Alptraumvisionen zusammenfließen (Styx) oder Versen, die pathetisches Sentiment mit ganz eindringlichen und originellen Bildern verbinden (Der fliegende Holländer).
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Alt 25.03.2018, 11:04   #6
Kokochanel
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gefällt mir sehr gut, Eisenvorhnag, der Einblick in die Welt dessen, den wir nicht begreifen. Wertfrei und mit schönem Schluss.
LG von Koko
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