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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 12.07.2018, 22:37   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Hereinbrechende Nordwaldnacht

Die Zweige sind schon schwarz und dunkeln immer weiter,
bis nicht ein Winken mehr ihr Wispern untermalt.
Ein letztes Licht, das über Horizonte strahlt,
des Sommerabends rasch entschwindender Begleiter,

vermag die Finsternis nun nicht mehr aufzuhalten,
die aus den Wäldern in die Wiesenhänge rinnt
wie Brandungswogen, wo ein Ozean beginnt
und herrschen will aus tiefenkühlen Urgewalten.

Ein letztes Mal fühlt man die Schattenhände zaudern
vor Flackerlicht, das fern aus einer Türe fällt
und wie ein Inselchen mit seiner Glut erhellt,
worauf die Menschen innehalten, um zu schaudern.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (13.07.2018 um 11:31 Uhr)
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Alt 27.07.2018, 21:49   #2
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hi Erich,

ein schönes, intensives Gedicht.
Ein wenig mystisch, ein wenig melancholisch, aber immer auch realistisch,
denn für diese Gegend - wenn sie vielleicht auch fiktiv ist -
könnte ich mir vorstellen, dass so eine hereinbrechende Nordwaldnacht auch
gruselige Gefühle hervorrufen könnte

Wo ist das überhaupt, dieser Nordwald? Hast du eine diesbezügliche Doku gesehen
oder gar in einem solchen die Ferien verbracht?

Gern gelesen und kommentiert!
LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 28.07.2018, 01:30   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
Standard

Hi Chavi!

Wer mal am Land oder in den Bergen so eine Nacht erlebt hat, vor allem Neumond - ohne Elektrizität, Straßenbeleuchtung usw - der ahnt, wie sehr unsere Ahnen die Nacht gefürchtet haben müssen: Blind ausgeliefert allem, was im Dunkel lauern mag, und seien es nur die eigenen Ängste und Dämonen!
Es kommt einem wirklich so vor, als würde die schöne Welt, der gute Wald, durch das Hereinbrechen der Nacht zu einer anderen Welt, mit anderen Gesetzen. Unheimlich. Sinister. Voller feindlicher Magie und Unerklärbarem, das dich verwirrt und verunsichert. Wie jämmerlich sind wir doch ohne unsere Augen ...

Bei uns im Ost-Mühlviertel/West-Waldviertel gibt es im Norden an der tschechischen Grenze (und weit darüber hinaus) ein riesiges zusammenhängendes Waldgebiet - das größte des Bundeslandes, eines der größten Österreichs, das sich über ein Hochplateau zwischen 800 und über tausend Meter Seehöhe hinzieht - der sog. "Nordwald". Vor 200 Jahren noch wurden Fuhrleute dort von Wolfsrudeln überfallen!
Selbst im Hochsommer ist es dort um einige Grad kühler als im Umland. Dieser Wald stand Pate für dieses Gedicht.

Hier ein Link: https://www.google.at/search?q=nordw...ih=758#imgrc=_


Vielen Dank, dass du dich dieses Werkes angenommen hast.

LG, eKy
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Alt 28.07.2018, 21:37   #4
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Lieber Erich,

es ist fast mehr ein Gemälde als ein Gedicht, obwohl des ganz Gedicht ist.

Liebe Grüße
Thomas
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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 28.07.2018, 23:02   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Thomas!

Vielen Dank - zufällig kann ich ja auch ganz gut malen!

LG, eKy
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