11.11.2018, 03:10 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
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Tief in mir
Der Pantomime des verbrochnen Worts,
der Architekt des rasenden Akkords, der Gärtner jener Stille eines Orts, ist diese Sehnsucht tief in mir. Der Philosoph der schwankenden Tendenz, der Mittelpunkt abstrakter Divergenz, der Alchemist der kosmischen Essenz, entreißt mich jedem jetzt und hier. Der erste Räuber, welcher ehrlich war, der Zweifler, der erstarkte in Gefahr, der Dichter, der nur einen Vers gebar, verwirkt sein Wesen zum Getier Der Pontifex des großen Exodus, das Kasperle von Fleiß und Genius, der Kerzendocht von Lust und Überfluss erzählt vom Wirbelsturm der Gier. Der Magier des bunten Himmelzelts, der Morgennebel ob des Frühlingfelds, der Nachtazur beperlt von Sternenschmelz, sind meines Durstes Elixier. Mit der Erinnrung, die erloschen war, in der Mechanik des Moments von Jahr und Tag, verleben wir nun immerdar als des Bewusstseins Klopapier.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (04.01.2023 um 05:36 Uhr) |
11.11.2018, 11:23 | #2 |
Nixe, rotblond
Registriert seit: 18.02.2018
Ort: in Meeresnähe
Beiträge: 807
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Hallo Terra,
du hast ja alles in deinem Gedicht verarbeitet, was poetisch gesehen an sachlichen Gegebenheiten möglich ist und auch genutzt wird. Ich finde es ein wenig überfrachtet Aber gut, dein Gedicht sticht deswegen auch von der üblichen Einheitsmasse ab. In die Trauerrubrik eingestellt - ich finde es wirklich wichtig, wo man die Texte findet - denke ich, dass das LI mit all den sich (teilweise) wiederholenden Textpassagen nicht zufrieden ist? Innovatives ist schwer - alles ist schon irgendwann mal da gewesen. Gruß ww
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Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß. Wilhelm Busch |
13.11.2018, 15:23 | #3 |
Galapapa
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Hallo Terrapin,
Dein Gedicht mit seiner ungwöhnlichen Struktur gefällt mir sehr gut! Die Klatsche, die man im letzten Vers mit dem "Klopapier" bekommt, zwingt einen, beim nochmaligen Lesen tiefer einzudringen in den Inhalt. Im ersten Vers der letzten Strophe bin ich beim Lesen jedesmal gestolpert; da fehlt ein Wort. Ein Adjektiv würde helfen: ...Erinnerung, die still erloschen war... oder "schon". Im dritten Vers der letzten Strophe habe ich ein Problem mit dem "denn", das den Satz eigentlich zur Frage macht. Müsste das nicht "dann" heißen? Ich freu mich schon auf Dein Nächstes! Liebe Grüße! Galapapa |
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