30.11.2018, 14:42 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
|
Ich könnte ein Sonett...
Ich könnte ein Sonett...
Ich könnte ein Sonett darüber schreiben, wie dieses Eiland einst erhaben strahlte und Dichtung zwischen Meer und Himmel malte, die edel war. Ich lass es lieber bleiben...
__________________
© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
30.11.2018, 19:38 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
|
So schön geschrieben - mit herrlichem Witz.
Toll. Schade dabei, das es kein Sonett wurde, weil ich, erstens Sonette gerne lese und zweitens du so schöne scheiben kannst. Deine Gedankengänge gerne verfolgend, Terratschew.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten. |
30.11.2018, 20:39 | #3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
Hi Thomas!
Ein Forum ist das, was seine User daraus machen. Stellen sie sich gewissen unmenschlichen Strömungen geschlossen entgegen, bleibt es integer. Aber "erhaben" war es nie hier - wir sind alle nur allzu irdisch und unseren Mängeln und Sehnsüchten unterworfen, als dass wir "Edles" mit Anspruch auf Dauerhaftigkeit schaffen könnten. Nein, unser Weg ist eine dauerndes Sich-mühen-Müssen, ein ständiges Ankämpfen wider das, was wir als unmoralisch ansehen. Die Crux ist, dass diese Unmoral leider immer wieder von der uns umgebenden Kultur umgedeutet werden kann: In einer gesunden Demokratie ist man beispeilsweise mit einem Gedicht gegen extreme Rechte auf dem moralisch einwandfreien Dampfer, wird aber die Gesellschaft selbst mehr und mehr konservativ, kann es letztlich dazu kommen, dass man sich gegenüber Lokalpatrioten rechtfertigen muss, weil ihnen die Nennung von Ortsnamen im Zusammenhang mit politischer Unruhe unangenehmer zu sein scheint als das, worum es eigentlich in dem Gedicht geht. Oder man wird plötzlich als Vaterlandsverräter oder Wehrkraftzersetzer diskriminiert - natürlich nicht mit diesen vorbelasteten Begriffen, man will ja niemanden aufrütteln! Dann heißt man eben stattdessen "Störenfried", "Pöbler" oder "Nestbeschmutzer". So stellt sich bei alledem die Frage: Ist es unser Forum, das sich mittels Manipulation durch Agitatoren einem Rechtsruck gegenübersieht und nicht mehr "gesund" ist - zumindest uns unserer Sicht - oder ist es unsere ganze Demokratie, und das Forum spiegelt die neuen Strömungen nur wider? Das zu beurteilen - und entsprechend zu handeln - überlasse ich jedem einzelnen Leser. LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
03.12.2018, 23:19 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
|
Lieber Erich,
ok, ein bisschen überhöht habe ich. Aber waren das nicht schöne Zeiten, als es um Poesie ging und nicht um Meinungen? Liebe Grüße Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
05.12.2018, 10:15 | #5 |
Lim-Fee
Registriert seit: 01.05.2014
Beiträge: 153
|
Lieber Thomas,
auch deine Zeilen sind eine Meinung. Lieben Gruß, Xenia |
05.12.2018, 16:15 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
|
Liebe Xenia,
du hast selbstverständlich Recht, aber du verstehst schon was ich meine. Liebe Grüße Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
05.12.2018, 17:28 | #7 | |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
|
Zitat:
lb Thomas, hervorragend. du hast auf das wespennest verwiesen, ohne es zu nennen. allerdings: kunst ist per definitionem politisch. das ganze leben ist "politisch". die drängenden und kontroversen fragen unserer zeit machen das uns wieder bewußt. die guten zeiten, als wir meinten, auf einer insel der seligen zu dümpeln, sind vorüber. am horizont bilden sich dräuende wolkenformationen, und die inselbewohner beginnen darüber zu streiten, wie man sich vor den wolken und dem auffrischenden winden, die zu stürmen werden könnten, schützt. gerne gelesen. lg W.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (05.12.2018 um 19:39 Uhr) |
|
05.12.2018, 19:14 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
|
Lieber Walter,
danke. Das mit den düsteren Wolkenformationen stimmt schon, aber ich würde mir halt wünschen, dass man sich an einem Ort wie diesem Poesieforum auch etwas poetischer damit beschäftigt. Gegen politischen Disput habe ich nichts, solange das Hirn dabei eingeschaltet ist. Liebe Grüße Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
05.12.2018, 19:41 | #9 | |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
|
Zitat:
lb Thomas, wenn der disput verletzend wird. das hat zwei seiten: die verletzlichkeit des empfängers und die verletzende sprache/sendung des senders. das macht die sache so kompliziert. lg W.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
|
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
So könnte man sich einigen | poetix | Kurzgeschichten | 0 | 07.08.2017 15:48 |
wie es sein könnte - wie es ist | fee | Experimentelles | 2 | 22.01.2012 19:25 |
Ich könnte Worte klauen | Blaugold | Denkerklause | 2 | 06.08.2010 00:48 |
Als könnte meine Seele schweben | Galapapa | Denkerklause | 6 | 27.10.2009 18:42 |