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Kolosseum Kampf der Lyrikgötter

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Alt 29.12.2018, 20:05   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ach Faldi, oller Forenpusemuckel!
Dein Rundumschlag geriete merklich forscher,
würd deine Bühne hier nicht immer morscher
weil du sie kaum mehr nutzt, mein Oberschnuckel!

So lange trug dich hier mein breiter Buckel,
bis mancher anfing, blindlings draufzuschlagen.
Zwar konnte mich das nicht ins Bockshorn jagen,
doch lästig war das grobe Rumgezuckel!

Jetzt kommst du wieder, einfach so, nicht achtend
der jüngst geschaffenen Empfindlichkeiten,
und nennst mich flapsig menschlich eine Pfeife.

Ich hab genug von diesen Frustbarkeiten,
und, eure Kindereien hier betrachtend,
erkenne ich, dass ich mich neu begreife.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 30.12.2018, 22:53   #2
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Nun Erich, du demutivierst mich wieder
mit Kauderwelsch, das Diarrhoe verkündigt.
Dem Biss der Kessheit bist du lang entmündigt,
durchstöbert man die Seiche deiner Lieder.

Und Falderwald, trägst du auch stolz das Mieder
vertrackter Verse, klingst du überpfündigt;
der Völlerei sich bettlerisch versündigt,
legst du am Grab der Kunst die Feder nieder.

Dagegen gelte ich als problematisch,
doch dabei, Freunde, wisst ihr selbst, behüt' ich
mich kongruent zu wirken und sympathisch.

Doch wer in Wortartistik mir die Stirn bot,
den achte ich, war es auch übermütig
und diagnostizierte seinen Hirntod.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (30.12.2018 um 23:37 Uhr)
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Alt 19.01.2019, 23:48   #3
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Ein Dichter, der die Form von einem Zwerg hat,
gestaltet eine um die andre Fabel
und die gelingen meist sehr miserabel
im Prost des Alltags seiner kleinen Werkstatt.

Die Reime aufgekritzelt auf dem Merkblatt
verwurstet er manch schillernde Vokabel
und klappert mit dem krumgewachsnen Schnabel.
Man kennt den schrägen Kauz in seiner Bergstadt.

Der Andere, von keiner Muse mehr
beachtet, tüftelt auch in seiner Schmiede,
nur sind die Tage des Erfolgs lang her.

War er auch einst ein mächtiger Druide,
so fällt das Wasserhalten ihm heut schwer -
der Geist dement, der Körper invalide.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (20.01.2019 um 00:03 Uhr)
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Alt 23.01.2019, 21:16   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Terrapimp

Ich fühle mich vom einen wie vom andern,
den du hier peinlich nennst, nicht angesprochen -
mein Geist ist rege und noch stark die Knochen!
Nur deine grellen Laute, sie meandern

durch jeden Raum, den brandig sie durchmessen,
als derber Unflat, einem Geist entkrochen,
der nie sich fand, entraten und zerbrochen
an Eitelkeiten, die ihn heiß zerfressen.

Im eigenen Gewölle muss er wandern,
wie unter Zwange zuckend ausgewürgt
auf seine ehemaligen Gefährten!

Dies hat er, wie so manches, scheint's vergessen!
Die Aufgeblasenheit wirkt wie getürkt,
und er bleibt einer von den Unbelehrten.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Alt 13.02.2019, 18:39   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard --> Pinkal



Da schweben sie im Gleitflug durch die Hallen
der Lyrik, kleiden sich in Glitzerzwirn
und tanzen wie ein doppeltes Gestirn
im Kreis herum zum eignen Wohlgefallen.

Wenn ihre hohlen Seifenblasen knallen,
dann runzelt sich des Dichters weise Stirn
aus Mitleid für das Dasein ohne Hirn
im Verseozean der Glibberquallen.

Man hört sie hier und da mal Sprüche klopfen,
die sie mit einer Reimstruktur gestalten,
in ihrem Hintern aber steckt ein Propfen.

Wo solche Kräfte im Verborgnen walten,
da müssen sie wohl jeden Blubbertropfen,
der doch entweicht, für feinste Lyrik halten.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 14.02.2019, 13:17   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Falderschwall

Du solltest, lieber oller Pfropfenstopfer,
nicht immer nur von dir auf andre schließen!
Dein Pupsen führt zu lautem Korkenschießen
und macht aus guten Freunden deine Opfer!

Die Schärfe deiner Worte ähnelt Spießen,
die blind geführt in Wahnes Leere stochern -
du wähnst dich Esse unter Eierkochern,
obwohl dich alle Gluten längst verließen!

Was bleibt denn dieses säuerliche Sudern
zuletzt vor aller lyrischen Geschichte
als nur ein jämmerliches Aufbegehren,

wo wahre Größe unter vollen Rudern
die Werke schafft, die deinen Ruf zunichte
und Träume madig machen, die dich nähren.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Alt 15.03.2019, 22:17   #7
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Ihr beiden Barmer drückt die falschen Knöpfe
und wisst auch nicht für wen, und wenn, wofür...
euch fehlt der Schneid, das nötige Gespür;
ihr unnachgiebig dümmlichen Geschöpfe.

Der Eine trägt der Weißheit letzte Zöpfe
am Kinn als Rockabilly-Haut Couture,
der andre öffnet eine neue Tür
im Zentrum seiner mannigfachen Köpfe.

Ich denke, dass ist alles unerheblich,
war mein Versuch doch mehr als nur vergeblich
im Kosmos desaströser Remasuri.

Kein gramverschwornes, letztes Wort erglüht
im Silbenhorrizont von Nord und Süd
von unsrem Reimverliebten Lyriktouri.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (02.06.2019 um 21:25 Uhr)
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Alt 02.06.2019, 22:39   #8
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Willkommen! Alle man im Streichelzoo
der Lyrik! Esel, Schaf und Affe finden
zusammen in dem Karussell der Blinden.
Ein Kykal hier, ein Faldi irgendwo...

Das Stachel und das Thomas sowieso!
Es lohnt mit diesem nicht sich abzufinden.
Es gibt die Dichter, welche Reime binden,
die weder traurig machen oder froh.

Und einer dieser nennt sich Terrapin,
der seinen dilletanten Reim daher gällt,
recht lose in Grammatik oder Sinn.

Der kostet all die Meister noch ein Lehrgeld
und redet eigentlich ja nur dahin,
im Geiste schwach vom Körper ausgemergelt.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (09.08.2019 um 21:48 Uhr)
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Alt 07.06.2019, 17:43   #9
Erich Kykal
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Ach, wie sind wir alle letztlich hier
Spielzeug unsrer falschen Ideale,
schaffen doch einander das Fatale
nur in Spasmen wie ein wundes Tier!

Uns gilt nur die eigene Erhebung
durch Erniedrigung der Kombattanten,
und die Schmähungen, die ausgesandten,
dienen nur der eigenen Belebung.

Kann es sein, dass wir zur Reife finden
im Gezerre unter Konkurrenten?
Oder sind die Sträuße, die wir binden,

letztlich bloß Symptome für ein Scheitern?
Wenn wir ehrlicher uns hier bekennten,
könnten wir uns endlich doch erweitern?
__________________
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 30.07.2019, 21:31   #10
Terrapin
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Du suchst die Sehnsucht, um an ihr zu scheitern,
wie Unkraut, das zum Licht sich aufwärts reckt,
und eine Welt der Spiele neu entdeckt;
O reck empor die Sprossen dieser Leitern,

das deine Blütenflore uns erheitern,
synkopisch-treuer Silbenarchitekt,
du suchst nach Worten, einem Dialekt,
und nach apokalyptisch-finstren Reitern,

bis alles welkt, was einst in Farben glomm,
dies Firmament der Tünche zu erweitern,
solang das Rot der Sonne darin schwomm...

die Glieder schmerzen und die Wunden eitern
und aus der Bergen ruft es nach dir - komm!
Du einsamer Gesell von Außenseitern.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (31.07.2019 um 18:03 Uhr)
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