Gedichte-Eiland

Thomas · 20.03.2019, 07:42

Treue

Sie liebten sich wie Frühlingswind,
der streichelnd Knospen weckt
und Lebensräume neu entdeckt,
die scheinbar zeitlos sind.

Sie tanzten wie ein welkes Blatt
noch als der Herbstwind kam
und Sorge herzerkaltend nahm,
was Glück gegeben hat.

P.S.: Übung im Querreim

Wilhelmine · 20.03.2019, 08:00

Hallo Thomas!
Hier kommt mir ein altes Ehepaar in den Sinn, das sich ein Leben lang treu ergeben war. Die Liebe hat vom unbeschwerten Frühling bis in den sorgenvollen Herbst gehalten.
Gefällt mir, sehr gern gelesen.
Liebe Grüße
Wilhelmine

Erich Kykal · 20.03.2019, 14:52

Hi Thomas!

Die Entropie ist gnadenlos, und nichts bleibt für immer. Wir wittern und verfallen, und keine noch so tiefe Liebe und kein angeflehtes Gottesbild wird das je ändern.

Genießen wir den Moment mit jedem Atemzug, so lang er dauert. Mehr bleibt nicht, und mehr wird es nie sein.

Nachdenklich gelesen, eKy

Thomas · 21.03.2019, 07:41

Liebe Wilhelmine, lieber Erich,

dank für eure Eindrücke und Gedanken. Die Wirkung ist wohl auch der ungewöhnlichen Form zu verdanken. Querreim ist ein deutscher Ausdruck für "Contrerime". Bei dieser Form entsteht durch den Wechsel der Zeilenlänge, die "quer" zum Reimschema abba steht, ein subtiles Ungleichgewicht, welches mir für bestimmte Inhalte geeignet scheint.

Vielleicht versucht ihr es auch einmal. Man kann übrigens die Anzahl der Hebungen noch unterschiedlicher machen.

Liebe Grüße
Thomas

20.03.2019, 07:42	#1
Thomas Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 24.04.2011 Beiträge: 3.375	Treue Treue Sie liebten sich wie Frühlingswind, der streichelnd Knospen weckt und Lebensräume neu entdeckt, die scheinbar zeitlos sind. Sie tanzten wie ein welkes Blatt noch als der Herbstwind kam und Sorge herzerkaltend nahm, was Glück gegeben hat. P.S.: Übung im Querreim __________________ © Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (20.03.2019 um 07:58 Uhr)

20.03.2019, 14:52	#3
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi Thomas! Die Entropie ist gnadenlos, und nichts bleibt für immer. Wir wittern und verfallen, und keine noch so tiefe Liebe und kein angeflehtes Gottesbild wird das je ändern. Genießen wir den Moment mit jedem Atemzug, so lang er dauert. Mehr bleibt nicht, und mehr wird es nie sein. Nachdenklich gelesen, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

21.03.2019, 07:41	#4
Thomas Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 24.04.2011 Beiträge: 3.375	Liebe Wilhelmine, lieber Erich, dank für eure Eindrücke und Gedanken. Die Wirkung ist wohl auch der ungewöhnlichen Form zu verdanken. Querreim ist ein deutscher Ausdruck für "Contrerime". Bei dieser Form entsteht durch den Wechsel der Zeilenlänge, die "quer" zum Reimschema abba steht, ein subtiles Ungleichgewicht, welches mir für bestimmte Inhalte geeignet scheint. Vielleicht versucht ihr es auch einmal. Man kann übrigens die Anzahl der Hebungen noch unterschiedlicher machen. Liebe Grüße Thomas __________________ © Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

20.03.2019, 08:00	#2
Wilhelmine Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 26.02.2019 Ort: in einem abgelegenen Haus ohne Nachbarn Beiträge: 113	Hallo Thomas! Hier kommt mir ein altes Ehepaar in den Sinn, das sich ein Leben lang treu ergeben war. Die Liebe hat vom unbeschwerten Frühling bis in den sorgenvollen Herbst gehalten. Gefällt mir, sehr gern gelesen. Liebe Grüße Wilhelmine

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