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Alt 28.05.2019, 20:06   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Der Sorglose

Die gute Mutter sprach mir ins Gewissen:
Der Mensch ist ungerecht und voller Ränke!
Enthalte dich berauschender Getränke,
und kaue niemals mehr als einen Bissen.

Der ernste Vater nahm mich oft zur Seite,
und suchte mich des Fleißes Wert zu lehren,
das allzu Leichte in mir zu beschweren,
wo es ein flatterhafter Drang befreite.

Verhindern konnten sie wohl beide nicht,
dass ich entgegen ihrer steten Mühe
erwartungsheiter an der Welt verglühe
wie eine Motte in umkreistem Licht.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 29.05.2019, 13:51   #2
Thomas
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Lieber Erich,

das gefällt mir sehr gut. Mehr kann ich nicht sagen.

Liebe Grüße
Thomas
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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 29.05.2019, 23:41   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Thomas!

Interessant ist, dass mir die 3. Str. in der Nacht einfiel, als ich schon im Dunkeln im Bett lag, kurz vor dem Einschlafen. Konnte sie gerade noch aufschreiben. Die ersten beiden Str. schrieb ich erst am Abend des Folgetages dazu. Keine Ahnung, wo das herkam ... :

Vielen Dank für das positive Feedback!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 30.05.2019, 18:24   #4
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Lieber Erich,

ich sage bisweilen: "Es dichtet.

Liebe Grüße
Thomas
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Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 30.05.2019, 18:46   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Thomas!

Ich interpretiere es so:

Der Sorglose hört nie auf die Warnungen der Alten. Er ist jung und hält sich für superschlau und unsterblich - seine Hormone lassen kaum etwas anderes zu! Der Rausch der Jugend - deshalb sind Soldaten auch so jung: Mit 18 bist du beeinflussbar und dumm genug, dich indoktrinieren zu lassen, ohne es zu bemerken, und du hältst den Tod für etwas, das immer nur andern passiert - und weit weg!
Aber auch das zivile Leben ist voller Fallstricke! Aber wie langweilig wäre ein Leben in behüteter Sicherheit, und wie wenig würde sich ändern in der Welt! Nein, es ist schon gut so, dass jeder seine eigenen Erfahrungen machen muss. Wie anders könnten wir am Leben reifen als nur mithilfe der eigenen verbrannten Finger!?

Vielen Dank für deinen Beitrag!

LG, eKy
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Alt 30.05.2019, 19:41   #6
Chavali
ADäquat
 
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Hi Erich,

das hat die Jugend so an sich: Sorglos zu sein und das ist auch ihr gutes Recht.
Die Lebenserfahrungen müssen erst noch reifen und werden nicht auf dem Silbertablett serviert.
Daran ändern auch gut gemeinte Ratschläge der Eltern nix.
Es liegt nun an der Intelligenz des jeweiligen Protagonisten, schnell oder langsam erwachsen zu werden,
manchmal auch gar nicht

Wie immer gedichtet ohne Fehl und Tadel.

LG Chavali

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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 30.05.2019, 23:02   #7
Erich Kykal
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Hi Chavi!

Vielen Dank für deine Gedanken und das freundliche Lob!

Du hast recht, manche werden wohl nie erwachsen, entweder, weil sie nicht wollen (Peter-Pan-Syndrom, diesen psychologischen Terminus gibt es wirklich!), oder weil sie nicht können. Letztere sorgen für das meiste Leid auf der Erde ...

LG, eKy
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