17.08.2019, 09:59 | #1 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 12.08.2019
Beiträge: 37
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Ballade aus dem Herzen einer Frau
Hab dich vermisst, dich so vermisst, nicht nur in endlos langer Nacht,
du warst stets fort, warst Jahr für Jahr in deinem fernen Land, auf einmal war ER da; sein Blick - und endlich wieder eine Hand - da bin ich plötzlich wie aus einem langen, tiefen Schlaf erwacht. Erwachen, das musst nun auch du, hast dich im Wunderland verirrt, doch bleibt uns mehr, viel mehr als Fotos, mehr als Liebesansichtskarten, ich werde immer auf den Freund; auf dich - und auf dein Lachen warten, das zeitlos, so wie ein Zikadenruf durch meine Träume schwirrt. Ein jedes Mal, wenn ich zum Beten in den Tempel gehe, bist du in meinem Herz ganz vorn, ganz vorne mit dabei; ich lasse für uns Fische in das seichte, nahe Wasser frei, lass Vögel fliegen, schau hinterher, bis ich sie nicht mehr sehe. Dann wünsche ich mir sehr, dass uns in einem nächsten Leben die tiefen Wurzeln nah, ganz nahe aneinander stehen, wir in den selben Himmel, in die gleiche Sonne sehen - uns alles, was wir niemals haben durften täglich geben. Nur Fäden, welche sich berühren, können sich verweben... Anmerkung: In Thailand ist es üblich, dass vor den Tempeln gefangene kleine Fische, Frösche und Vögel verkauft werden, die dann frei gelassen werden. Als gute Tat - bei der man sich vielleicht sogar noch etwas wünschen kann. Geändert von Jonny (17.08.2019 um 20:34 Uhr) |
17.08.2019, 19:44 | #2 | |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Zitat:
Hier sind 8-hebige und 7-hebige Zeilen bunt gemischt - absichtlich? Auch gibt es Tippfehler, Auftaktfehler und Senkungspralle (oder zumindest 2 Stellen mit indifferentem Betonungsschema, die man auch falsch anlesen kann). Hier eine korrigierte Version (7-hebig) mit unbetontem Auftakt: Ich habe dich so sehr vermisst in endlos langer Nacht, du warst stets fort, warst Jahr für Jahr in deinem fernen Land, auf einmal war dein Blick bei mir und endlich deine Hand, da bin ich plötzlich wie aus einem langen Schlaf erwacht. Erwachen musst du nun, hast dich im Wunderland verirrt, (in deiner Version bitte "das") doch bleibt uns mehr als Fotos, mehr als Liebesansichtskarten, ich werde immer auf den Freund und auf sein Lachen warten, das zeitlos, so wie ein Zikadenruf durch meine Träume schwirrt. Und jedes Mal, wenn ich zum Beten in den Tempel gehe, bist du in meinem Herz ganz vorn, ganz vorne mit dabei; ich lasse für uns Fische in das nahe Wasser frei, lass Vögel fliegen, blicke nach, bis ich sie nicht mehr sehe. Dann wünsche ich mir sehr, dass uns in einem nächsten Leben die tiefen Wurzeln nah, ganz nahe aneinander stehen, wir in den selben Himmel, in die gleiche Sonne sehen - uns alles, was wir niemals haben durften täglich geben. Nur Fäden, welche sich berühren, können sich verweben... Korrigierte Rechtschreib- und Formalfehler habe ich fett unterlegt, stilistische oder hebertechnische Änderungen aber nicht. Vergleiche und entscheide selbst, was dir besser zusagt. Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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17.08.2019, 20:29 | #3 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 12.08.2019
Beiträge: 37
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Hallo Erich!
Vielen Dank für die Korrektur und deine Vorschläge! Ich muss meine Texte gründlicher durchgehen, bevor ich sie einstelle. Bin zu ungeduldig, geht mir beim Schreiben ebenso. In Vers 1, Zeile 1 möchte ich das doppelte "vermisst" gerne belassen, so erscheint es mir eindringlicher. In der nächsten Zeile schlägst du vor: ...auf einmal war dein Blick bei mir und endlich deine Hand... In dieser Zeile geht es eigentlich um IHN, den anderen Mann, um die neue Bekanntschaft. Deshalb: ...auf einmal war ER da; sein Blick - und endlich wieder eine Hand... Hier verwirre ich den Leser etwas. Eigentlich möchte ich in diesem Text erzählen, dass die Frau nun mit einen anderen Mann zusammen ist, weil es für die bestandene Beziehung keine Zukunft gibt. Trotzdem sehnt sie sich nach dem Mann, mit dem sie nicht zusammen sein kann. Und hofft ihn im "nächsten Leben" wiederzutreffen, unter anderen Umständen. Ach - die Frauen... Ich hoffe, ich habe nicht all zu sehr in Rätseln geschrieben. Ich danke dir Erich und werde alles noch einmal durchgehen. LG Jonny |
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