Gedichte-Eiland

AAAAAZ · 17.01.2020, 01:24

Staubend knistert Stroh im fahlen
Mondlicht, Atemwolken malen
qualmende Gebilde neben
Tau in spinngewebte Fäden
über einer leeren Raufe.

Augen saugen im Verlaufe
alles in dem Dämmerlichte
auf, in wachem Angesichte
was auch kommen mag. Sie wenden
sich zum Tag, die Nacht wird enden.

Nüstern schnauben sehr vertraute
angeregte Flüsterlaute,
dazu knarren manche Sparren
unter Hufen, welche scharren.
Fernem Stapfen auf den Stufen

folgt gewiehert Pferderufen,
um den Karren Heu zu grüßen,
mit dem dampfend, herb und süßen
Kräutern einer Sommerwiese.
Stampfend tänzelt schon der Riese,

bis das Tor sich endlich weitet,
und ein Mensch zur Box hin schreitet.

Thomas · 18.01.2020, 08:04

Liebe/r AZ,

Pferdegediche sind immer erfreulich. Insgesamt beschreibst du schön die Stimmung bei der Morgenfütterung. Die Überschrift stört mich etwas, denn ich hoffe, dass der Riese Freilauf bekommt und nicht in der Box leben muss. Vermutlich meinst du, dass morgens Leben in die Box kommt.

In der drittletzten Zeile stimmt etwas nicht, wenn der Riese stampft und tänzelt lauscht er bestimmt nicht, denn beim Lauschen steht er sicher still. Auch das "e" an "Boxe" klingt seltsam und dem Metrum geschuldet. Da der Rest so schön ist, lohnt sich sicher die Arbeit, diese Kleinigkeiten wegzubekommen.

Liebe Grüße
Thomas

AAAAAZ · 18.01.2020, 10:18

Hi Thomas,

jip, stimmt, danke AZ

p.s.natürlich hat der Auslauf.

Thomas · 18.01.2020, 16:34

Das ist mein kleiner Riese. Liebe Grüße Thomas

AAAAAZ · 19.01.2020, 22:34

Ein schöner Friese?! Größe schwer abschätzbar.
Aber genau so einer könnte Protagonist meines Gedichtes sein.

AZ

Thomas · 20.01.2020, 07:51

Liebe/r AZ,

Was man auf denn Bild nicht sieht, er ist ein kleiner Riese, ein Spanier (PRE), die sind selten Rappen. Da der Friese, wie wir in heute kennen, durch die Einkreuzung spanischer Pferde in niederländische Pferde (während der Besetzung durch Spanien) entstand, ist deine Vermutung gar nicht weit daneben.

Liebe Grüße
Thomas

AAAAAZ · 04.02.2020, 14:18

Zitat:

Zitat von Thomas

Liebe/r AZ,
Was man auf denn Bild nicht sieht, er ist ein kleiner Riese, ein Spanier (PRE)...,

Was man auf dem Bild auch nicht sieht, ich sitze vor dem kleinen spanischen Riesen und lese die interessanten PRE-historischen Ergänzungen dazu. Die Zeit ist reif für ein equitanes Geschichtsbuch, was es bestimmt schon gibt.
Danke AZ

17.01.2020, 01:24	#1
AAAAAZ Wortgespielin Registriert seit: 18.07.2014 Ort: NRW Beiträge: 664	Leben in der Box Staubend knistert Stroh im fahlen Mondlicht, Atemwolken malen qualmende Gebilde neben Tau in spinngewebte Fäden über einer leeren Raufe. Augen saugen im Verlaufe alles in dem Dämmerlichte auf, in wachem Angesichte was auch kommen mag. Sie wenden sich zum Tag, die Nacht wird enden. Nüstern schnauben sehr vertraute angeregte Flüsterlaute, dazu knarren manche Sparren unter Hufen, welche scharren. Fernem Stapfen auf den Stufen folgt gewiehert Pferderufen, um den Karren Heu zu grüßen, mit dem dampfend, herb und süßen Kräutern einer Sommerwiese. Stampfend tänzelt schon der Riese, bis das Tor sich endlich weitet, und ein Mensch zur Box hin schreitet. Geändert von AAAAAZ (18.01.2020 um 10:14 Uhr)

18.01.2020, 08:04	#2
Thomas Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 24.04.2011 Beiträge: 3.375	Liebe/r AZ, Pferdegediche sind immer erfreulich. Insgesamt beschreibst du schön die Stimmung bei der Morgenfütterung. Die Überschrift stört mich etwas, denn ich hoffe, dass der Riese Freilauf bekommt und nicht in der Box leben muss. Vermutlich meinst du, dass morgens Leben in die Box kommt. In der drittletzten Zeile stimmt etwas nicht, wenn der Riese stampft und tänzelt lauscht er bestimmt nicht, denn beim Lauschen steht er sicher still. Auch das "e" an "Boxe" klingt seltsam und dem Metrum geschuldet. Da der Rest so schön ist, lohnt sich sicher die Arbeit, diese Kleinigkeiten wegzubekommen. Liebe Grüße Thomas __________________ © Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (18.01.2020 um 09:04 Uhr)

18.01.2020, 16:34	#4
Thomas Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 24.04.2011 Beiträge: 3.375	Das ist mein kleiner Riese. Liebe Grüße Thomas Miniaturansicht angehängter Grafiken __________________ © Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

20.01.2020, 07:51	#6
Thomas Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 24.04.2011 Beiträge: 3.375	Liebe/r AZ, Was man auf denn Bild nicht sieht, er ist ein kleiner Riese, ein Spanier (PRE), die sind selten Rappen. Da der Friese, wie wir in heute kennen, durch die Einkreuzung spanischer Pferde in niederländische Pferde (während der Besetzung durch Spanien) entstand, ist deine Vermutung gar nicht weit daneben. Liebe Grüße Thomas __________________ © Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

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18.01.2020, 10:18	#3
AAAAAZ Wortgespielin Registriert seit: 18.07.2014 Ort: NRW Beiträge: 664	Hi Thomas, jip, stimmt, danke AZ p.s.natürlich hat der Auslauf.

19.01.2020, 22:34	#5
AAAAAZ Wortgespielin Registriert seit: 18.07.2014 Ort: NRW Beiträge: 664	Ein schöner Friese?! Größe schwer abschätzbar. Aber genau so einer könnte Protagonist meines Gedichtes sein. AZ

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