ganzsichersogar

[MakaVeli]

Vielleicht wird dieses Leben Sinn ergeben,
würden wir's statt schneckenfett,
vielleicht etwas viel leichter Leben,
vielleicht in Form, ohne Korsett,
in dem die Klugheit sich, ganz schlau,
innig an das Dumme schmiegt,
in dem das Grade, ganz genau,
in Form sich an den Krummen biegt,

vielleicht kann gesund nicht existieren,
wo sich's am Kranken gütlich tut,
vielleicht müssen wir Verstand verlieren,
weil's nicht besser geben kann und gut,
vielleicht irren Marx und Kant und Freud
und die, die glauben, es sei neu begonnen
was gestern sie in ihrem heut'
erneut bloß und so fort gesponnen,

vielleicht sollten wir, statt schwer zu denken,
viel leichter werdend, ohne Ziel,
vielleicht dem Mensch ein Leben schenken
mit dem das Leben dereinst fiel,
dessen Ende unser Anfang war,
der jeden Anfang hier zum Ende führt,
das keiner hier je kommen sah,
weil's von kleinauf jeder spürt.

Wohl setzten sie den kranken Samen,
als der erste Mensch am Leben brach,
sie den Schwächen ihre Stärken nahmen,
weil der Mensch zum Leben sprach,
statt alles und sich selbst zu ändern,
„Nein, Leben! Glaub ich nicht!“
und so zur Mitte von den Rändern,
das Gleich schob mit dem Lehrgewicht.

Vielleicht muss aus dieser Quell' die Träne fließen,
die die Trockenheit versiegen lässt,
vielleicht wird durch die Zeit was Grünes sprießen,
die wir, ganz locker, machen fest,
vielleicht bricht durch sie, wo Sonnen glühen,
wo trockner Wind und Wüsten
blühen
so ein Leben aus den Büsten,

vielleicht, vielleicht, ja, sind wir ja,
reichen wir durch Zeiten Hände
genauso einem Anfang nah,
ebenso wie unsrem Ende.
Vielleicht, vielleicht, wenn wir so allen
gemeinsam einsam Hände reichen,
die seit jeher mit dem Leben fallen,
unsre die alte Schuld begleichen,
wird vielleicht aus allem, hier im Nichts,
vielleicht im bald und hier,
der alten Flammen angesichts
ein neuer Mensch. Durch's alte Wir.