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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 19.02.2009, 15:57   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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@ linde

Wie ich vorhersagte(mal abgesehen von zerfahrenem Satzbau und mangelnder Orthographie): Kein Zuhören, keine Selbstreflektion, kein Hinterfragen, nur immer feste druff, die ganze Welt bestrafen für ihre Ignoranz deines Genies!
Bitte sei in Zukunft woanders "genial"!
Mit solchen Riesen zu fechten bin ich nicht würdig, ich kleiner, gemeiner Reimedreck!

Schmerzlose Grüße, eKy

Geändert von Erich Kykal (19.02.2009 um 15:59 Uhr)
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Alt 19.02.2009, 16:17   #2
norbert
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dem dichter
(der philosoph antwortet):

des wirren geistes krüppelkind
ist wer? - doch wohl der dichter!
der irre und erkenntnisblind
sich seinen senf zusammenspinnt
und krankes traumgelichter

womöglich noch in reime zwängt
und subjektive fürze
dem leser vor die nase drängt
ihm seinen horizont beengt
in aufgeblasner kürze!

des dichterknaben position
ist eine unter vielen!
doch tiefer wahrheit oft ein hohn
- gerade mal dekoration -
mag er mit wörtern spielen...
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Alt 19.02.2009, 16:21   #3
DerKleinePrinz*
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Lieber Erich Kykal

Ich habe mich durch die Überschrift anlocken lassen, denn noch bin ich ein Philosoph, wenn auch kein guter. Garnicht so einfach sind deine Zeilen zu verstehen, nungut, zuerst das Sprachliche.

Zitat:
Wes wirren Geistes Krüppelkind (Die Syntax lässt hier nur ein Fragezeichen zu, ich würde dieses in Zeile 7 setzen)
bist du in deinem Drange
zu lernen, wo dein Tod beginnt,
wo alle jene Türen sind,
aus denen blass dein Leben rinnt
wie Atem, leis und lange
entweicht (muss das nicht entwichen heißen?) aus toter Wange?
Sag, ist dir gar nicht bange?
Zitat:
Das Dasein ist dir Unterpfand,
als wüsstest du um Diebe,
die es dir stehlen, wie die Hand
des Schicksals wirft mit Uhrensand
hinab ins wüste Totenland,
wo nichts von all dem bliebe,
was du ins Weltgetriebe
gebarst an Geist und Liebe! (Hier komme ich ins Stocken)
Gehe ich richtig in der Annahme, dass du dem LD den Ratschlag gibst, die Welt zu erleben und nicht über ihren Sinn etc. nachzudenken? Ich bitte dich um eine Erklärung, damit ich es auch verstehen kann.

Liebe Grüße
Der Kleine Prinz*
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Alt 19.02.2009, 16:55   #4
Erich Kykal
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@ norbert

Wow, das hätte hier alles auch gut in den Reimefechtenfaden gepasst, den ich auch hier gleich eröffnet habe! Dein Beitrag ist wie stets von erhabener Schärfe und Weitsicht, auch wenn nicht alle "Dichter" dir beipflichten werden.

@ der kleine prinz

Meine Gedichte - und grade dieses - kommen mehr aus dem Unterbewußten und gerinnen zu gereimter Sprache. Ich muss gestehen, als ich es schrieb, machte ich mir keinerlei klare Gedanken, wohin mich diese Zeilen führen würden.
Mit dem letzten Vierzeiler habe ich dann noch sowas wie eine Conclusio angefügt, um dem ganzen einen Anschein von Hintergründigkeit und sauberer Gedankenführung zu verleihen.
So gesehen hat Linde recht mit seinem Vorwurf der Ambitionslosigkeit, auch wenn mir seine Unterbreitungsart solch unliebsamer Wahrheiten gegen den Strich geht und mich zum Widerspruch geradezu herausfordert.
Dennoch finde ich das Werk in seiner Gesamtheit ganz gelungen, was mich in "hochgelahrten" Augen sicherlich noch weiter disqualifiziert. Sei's drum!

Ja, insgesamt ist es ein Aufruf geworden zu etwas mehr Unvernunft, Unbekümmertheit und simpler Lebensfreude.
Nicht der schlechteste Gedanke, den ich hatte - wenn ich ihn denn hatte...

@ Linde

Als "jämmerlichen Verrückten" habe ich sie meines Wissens nie bezeichnet. Den Schuh dürfen sie selber tragen.
Was mich wirklich an ihnen stört, ist nicht ihre schroffe Weltsicht noch die ebenso schroffe Art, diese zu vertreten. Nein, es ist die Arroganz ihres Anspruches, der allerbeste, allerklügste, allergrößte Wasauchimmer zu sein,
und die damit einhergehende demütigende Herabwürdigung allen Tuns und Wandelns ihrer Zeitgenossen, die sie quasi zwingen, sich mit dieser sozialen Ohrfeige auseinanderzusetzen, ob sie nun von je wollten oder nicht.
Ich bin des grausamen Spieles müde. Ich wiederhole meine Bitte:
BITTE überzeugen sie andere von ihrer Überlegenheit. Bei mir ist das vergebliche Liebesmüh. Der Allerbeste, Allerklügste und Allergrößte bin nämlich nur ICH! Und nur ICH! Ausschließlich ICH! Haben sie das etwa immer noch nicht erkannt???

Trau. Schau. Wem, wenn nicht mir!

LG, eKy
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Alt 19.02.2009, 17:35   #5
Linde
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Und wenn wir Alle starben
wer wird leben
im Gestreite und Darben
im verlorenen Eden

der Klügste zu sein
ist nicht mein Wille
ich will leben im besseren Hain
und nicht in verstorbener Stille

und wenn zum Grossen Heilen
jener Geist gelangt
was will ich noch verweilen
im Unheilen. das mich negierend krankt

zu überzeugen
bin ich nicht
die Toten wollen mich beugen
doch ich bin

der Sinn und das Licht

euer Elend ist mir Tod
und ist mir Hohn
gehabet eure Not
gehabet eure Schmerzen

mir sei All von Herzen und vor allem Tode Emanzipation.
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Alt 20.02.2009, 22:31   #6
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
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Eine Randbemerkung

Du kannst dich drehen oder winden,
du schaffst es nicht mit Einsicht oder Lob;
er steht fest hier an seinem Platz, dem Linden-,
selbst stärkster Sturm, der schüttelt ihn nur grob.
__________________
gestörte Kreise
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Alt 20.02.2009, 22:38   #7
Linde
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...und ich fauch geifre und tob
und verschling Jungfern und Kälber
ich bin ein rasender Gott
und verschling mich noch selber...


das Problem, lieber Archimedes, ist dass wir eins haben.


Kykal kann das weise Genie mimen, dems Jeder verzeiht, weil er seine
sogenannte "Ambitionslosigkeit" und "Selbstironie" gut innehat.
Er verbirgt seine Hoffnung.

Ihr Alle tut das auch. Eure Hoffnung verbergend und eure Leiden.
Euer Sterben.
Das ist überaus sinnlos. Und wäre ich ein miserabler Dichter...

ich hoffte dennoch, oder gerade dann auf einen Geist, der mehr bringt
als diese Stümper da draussen.
Und wenn ich mich dafür selbst vernichten werde, werde ich wenigstens suchen,

und scheitre ich auch, wie viele Genien vor mir, an der Grösse unseres Makels.
Dank sei Gott.



Ja lacht ihr ruhig, dass ich kein guter Philosoph bin, und kein guter Dichter,
um aufs Gedicht zurückzukommen.
Ich spucke aus vor euch, denn mehr werdet auch ihr nicht sein,
und nimmer finden.

Euer Gelächter ist nur die Arie eures Unterganges.
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Alt 21.02.2009, 12:05   #8
Erich Kykal
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EINSCHAU

So nehm ich denn mein liebes Leben,
an dem verloren, totgeboren
noch hungrige Gedanken kleben,
zerfahren, nackt, wie tumbe Toren;
und reich es aus den Zellenwänden
vertaner Tage vor mich hin,
um wie mit ungebrauchten Händen
nach mehr zu tasten, als ich bin.

Ich finde nichts, woran zu halten
sich letzten Endes ernstlich lohnte;
vielleicht ein Haar noch, das zu spalten
ich nie mich überwinden konnte.
So wird es meinen lichten Stunden
erbärmlich Nacht, und daraus winkt
der blasse Stern, der - nie gefunden -
von spät bis später tiefer sinkt.



Lieber Linde, wer immer nur Frost predigt, darf sich nicht wundern, wenn er friert...

LG, eKy
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Alt 21.02.2009, 17:21   #9
Dana
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Lieber eKy,
ein erhaben fließender Text, der sprachlich so begeistert, dass man erst danach hinterfragt.
Noch interessanter für mich durch deine Erklärung, dass solche Texte manchmal aus dir so herausfließen.
Ich neige dazu, das Leben zu hinterfragen und auch dazu, es mir manchmal selbst zu erschweren.
Mit diesem Gedicht hast du mich für künftige Momente vom Gegenteil überzeugt.

Geh in dich, schau die Wunder!
Erlebe diese Welt
und lebe drin wie Zunder,
in den der Funke fällt!


Ich geh in mich, die Wunder schauend,
erlebe farbenfroh die Welt.
Ich fühle wie der Gang erbauend
mein Inneres mit Licht erhellt.

Danke eKy,
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 24.02.2009, 12:18   #10
Erich Kykal
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Hi, Dana!

Ich bin immer glücklich, wenn ich inspirieren konnte! Vielen Dank für deine freundlichen Worte und Reime.
In der Denkerklause findet sich Ähnliches von mir, aber lyrischer: "Das Leben der Wunder". Viel Spass damit!

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
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