Julias Bar

[Taxi5013]

Julias Bar

In dem Texanischem Nest -Timberwood-, steht die Bar -Julia-, hier treffen sich stets die Cowboys der umliegenden Ranches.
Am Pokertisch sitzen heute zwei Fremde, augenscheinlich auch Cowboys.
Der Eine, eine große, blonde, kräftige Erscheinung, lenkt die Blicke einiger Girls auf ihn.
Vor ihm stapeln sich auf dem Tisch, schon eine Menge Jetons.

Der Andere ist noch ein junger Kerl, auch groß und Kräftig, mit blauen, ruhigen Augen, er scheint immer zu Lächeln.

Der Blonde ruft in die Runde: “So, das ist jetzt mein letztes Spiel, ich setze alles ein!”
Er verliert das Spiel, zieht plötzlich seinen Colt und fordert das gesamte Geld, welches auf dem Tisch lieg.

Der junge Mitspieler sagt: “Ich habe es gesehen, du hast -falsch- gespielt!”

“Nennst du mich einen Falschspieler?”

“Ja!”

Die am Tisch Sitzenden, springen von ihren Stühlen auf und drücken sich an die Wand, niemand will in der Schusslinie stehen.

Der Blonde sagt: “Steh auf und komm mit nach draußen!”

Der Junge Spieler steht auf, man sieht den schwarzen Colt, den er am linken Schenkel befestigt hat, er scheint ein geübter Schütze zu sein.

Draußen sagt der Blonde, mein Name ist - Bougegard -, ich bin ein bekannter Revolverheld, willst du nicht lieber nach hause gehen?

Der Junge geht zehn Schritte, bleibt stehen und schaut den blonden fragend an.
“Was ist?”

Der Blonde geht in die Mitte der Straße, steht dort, leicht gebückt und blickt den Jungen nur in die Augen.
Beide stehen sich gegenüber, jeder ist angespannt.

Blitzschnell senkt sich die Hand des Blonden, reißt den Colt hervor und drückt noch im Ziehen ab.
Verdutzt sieht er den Jungen an, der steht immer noch auf der Straße, er war um den Bruchteil einer Sekunde schneller als der Blonde.

Langsam geht er auf den am Boden Liegenden zu, der Blonde blickt ihn mit großen Augen an, dann flüstert er: “Nenn…nenn.. mir deinen Namen?”

“Mein Name ist Billy, -Billy the Kid-!”

Eine Frau kommt aus der Bar, sie geht auf den Jungen zu, vor ihn stehend spuckt sie aus, direkt vor die Füße des Jungen.

Sie schaut ihn an und sagt mit ruhiger, aber lauter Stimme…setz dich auf deinen Gaul und verschwinde so schnell du kannst aus dieser Stadt.
Ich gebe dir fünf Minuten dafür, solltest du danach noch hier sein, werde ich dich persönlich aus meiner Stadt Jagen.

Es wurde plötzlich totenstill, niemand sagte etwas, jeder blickte auf den Jungen, der jetzt ganz blass in der Mitte der Straße stand.
Er wusste, dass er niemals auf eine Frau schießen würde, zögernd bückte er sich, hob seinen heruntergefallenen Sombrero auf, klopfte den Staub ab, ging zu seinem Pferd, welches vor der Bar angebunden war, stieg in den Sattel und ritt mit gesenktem Kopf, langsam in die aufkommende Abenddämmerung.

Das Gegröhle der Cowboys war groß als sie sich wieder in die Bar drängten.
Jeder wollte als erster sein Bier.
Aber Julia, die Frau von der Straße rief…geht für heute nach hause, heut gibst es nichts mehr zu Trinken für Euch.
Es ist eine Schande dass jeder Kerl glaubt, nur weil er einen Colt im Gürtel trägt, das Recht besitzt, einen anderen Menschen damit Töten zu können, schämt euch alle so wie ihr seid.
Draußen liegt ein junger Kerl tot, erschossen, weil er etwas Falsches gemacht hat. Ja, er hat sich gegen das Gesetz gestellt hätte vor ein ordentliches Gericht gestellt werden müssen.

Kümmert euch darum, dass der Mann ein ordentliches Begräbnis erhält, für die Kosten komme ich auf.

Morgen Mittag treffen wir uns alle in unserer kleinen Kirche, wer nicht erscheint, bekommt bei mir nie wieder einen Drink.